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1568 - Schreckenskammer

1568 - Schreckenskammer

Titel: 1568 - Schreckenskammer
Autoren: Jason Dark
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Otto Winkler lag auf dem Halbrund des Untergrunds und wurde schon vom Schleim aufgelöst. Die Haut, die Haare, auch die Knochen. Von einem Menschen, der in dieser Blase lag, blieb nicht mal Staub zurück.
    Aber auch das Skelett aus der Schreckenskammer wurde nicht verschont. Von oben her klatschten die dicken Schleimtropfen auf die Knochen und rannen im Zeitlupentempo daran hinab, wobei sie ihre volle dämonische Kraft ausspielten.
    Sie lösten das harte Knochengerüst auf, als bestünde es aus Teig. Auch der Kopf zerfiel. Zuerst sah es aus, als sollte er in zwei Hälften zerfallen, doch dann brach er nach allen Seiten weg. Dabei zerkrümelte seine Masse und fiel in die Tiefe.
    Körperteile wie Arme, Beinhälften, Rippen schaukelten auf der Schleimmasse in der Blase, die in ihrer Gier keine Grenzen kannte. Erst wenn sie alles in ihr vernichtet hatte, würde sie auf Wanderschaft gehen, aber noch musste die unheimliche Säure einiges zerstören.
    Bill Conolly trat etwas zurück. Er wusste, wo Sheila und Johnny standen.
    Er warf ihnen einen kurzen Blick zu und sah, wie Sheila ihren rechten Daumen in die Höhe stellte.
    Der Inspektor und auch der Arzt wollten etwas sagen, aber sie brachten kein Wort hervor. Der Vorgang hatte ihnen die Sprache verschlagen. Sie schauten nur ungläubig auf die Masse am Boden der Blase.
    Es schwammen nur noch die letzten Reste darin, dann war auch das Skelett Vergangenheit.
    »Und jetzt kommt noch das Finale, Dad«, sagte Johnny.
    Bill nickte, drehte die Goldene Pistole und sorgte dafür, dass die Mündung dabei nicht zufällig auf einen Menschen zeigte.
    Der Inspektor bewegte sich an Sheila vorbei. Er ging auf die große Blase zu, die sich leicht bewegte, sodass der auf ihrem Boden befindliche Inhalt hin und her schwappte.
    »Stehen bleiben!«
    Bills Warnung schmetterte förmlich in die Ohren des Polizisten, der auch verwirrt stehen blieb und sich umdrehte.
    »Eine Berührung, und Sie sind verloren, Benning! Das Ding holt sie ein lach zu sich rein.«
    »Ehrlich?«
    »Warum sollte ich Sie anlügen?«
    »Ja, schon gut.« Er ging zu den an deren Wartenden zurück.
    Bill ließ die große Blase nicht aus den Augen. Sein rechter Zeigefinger berührte einen anderen Abzug.
    Dann schoss Bill. Erneut drückte er nur einmal ab, und ein kleiner silbriger Pfeil verließ die klobige Waffe, jagte auf die dicke Haut der Blase zu und traf sie im Zentrum.
    Keine Explosion. Trotzdem wurde die Blase mitsamt ihrem Inhalt zerstört.
    Fetzen? Nein, die gab es nicht. Der Pfeil hatte kaum getroffen, da war von der Blase nichts mehr zu sehen. Es gab sie einfach nicht mehr…
    ***
    Auch Tim Benning hatte seinen Schock bald überwunden. In ihm brach wieder der Polizist durch, und er wandte sich an Bill.
    »Ich muss einen Bericht schreiben. Es gibt genügend Zeugen, und wir alle haben etwas gesehen, das es eigentlich nicht geben kann, das aber trotzdem geschehen ist. Können Sie mir sagen, wie ich das meinem Vorgesetzten erklären soll?«
    »Ja, kann ich.«
    »Da bin ich aber mal gespannt.«
    »Wenden Sie sich an Sir James Powell. Er ist der Vorgesetzte ihrer Kollegen Sinclair und Suko. Erklären Sie ihm die Dinge und lassen Sie mich dabei an Ihrer Seite sein.«
    Tim Benning schaute Bill eine Weile an.
    »Ja«, sagte er dann. »So werde ich es machen. Dann wird man mich wohl nicht für verrückt erklären.«
    »Sie sagen es, Tim…«
    ENDE
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