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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar
Autoren: Unbekannt
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Lagerhallen entlang. Sie war nervös und ungeduldig, nervös, weil sie sich um ihren Mentor sorgte, und ungeduldig, weil sie endlich wissen wollte, wer sich mit ihr in Verbindung gesetzt und ihr wichtige Informationen versprochen hatte.
    Allerdings wußte sie, daß sie nicht erwarten durfte, den Unbekannten schon jetzt hier anzutreffen, denn so sehr sie sich an den genannten Ort gehalten hatte, so sehr war sie von dem angegebenen Zeitpunkt abgewichen. Es war fast zwei ganze Vaar-Tage zu früh.
    Jetzt kam es darauf an, ob sich ihre Erwartung, die Helfer des Unbekannten würden sie überwachen, erfüllte oder nicht. Ihre Hoffnung darauf war nicht unberechtigt, denn im Quartier Tragonsh der Stadt Pozalin waren die Fremden prompt zur Stelle gewesen, als ihr Gefahr drohte.
    Nachdem sie fast eine ganze Stunde lang gewartet hatte, war ihre Geduld jedoch zu Ende.
    Entweder gab es keine Überwachung mehr oder die Wächter hielten sich im Verborgenen und hatten keinen Einfluß auf den Terminplan ihres Auftraggebers.
    Idinyphe kehrte zum Gleiter zurück, stieg ein und sagte: „Ein Rundflug rings um den Raumhafen und über das ganze Areal - am besten nach dem Muster der normalen Touristen-Rundflüge!"
    Der Gleitersyntron bestätigte. Das Fahrzeug hob ab und flog in weitgeschwungenen Schleifen entlang der Peripherie um den Raumhafen Sigris herum. Idinyphe sah, daß die Geschäftigkeit hier die rings um den Raumhafen Pozalin Port herrschende beinahe noch übertraf. Vor allem das Passagieraufkommen schien stärker zu sein als dort. Unter den transparenten Panzertroplonkuppeln der Abfertigungsgebäude sah sie das Gedränge gewaltiger Massen: Intelligenzen unterschiedlicher Zivilisationen aus zahlreichen Sonnensystem der Milchstraße und anderer Galaxien, aber alle scheinbar äußerlich verwandt. Das hieß nicht, daß es in der Lokalen Gruppe nur Hominide Intelligenzen gab; es bedeutete nur, daß Planeten wie Vaar, die ideale Lebensbedingungen für Hominiden mit ähnlichen Metabolismen wie Menschen aufwiesen, eben auch fast ausschließlich von solchen Hominiden aufgesucht wurden.
    Diese und ähnliche Überlegungen geisterten aber nur nebenbei durch Idinyphes Bewußtsein. Ihr Geist wurde nicht von so trivialen Dingen, sondern von Probleme höherer Ebenen beansprucht. Die Suche nach ES gehörte dazu, aber auch die Suche nach sich selbst und nach ihrer Erfüllung in der Metamorphose, die der dominierende Faktor in ihrem Leben war. Hin und wieder irrten ihre Gedanken auch in Richtung Carfesch ab und sie spürte zwiespältige Empfindungen dabei. Doch zur Zeit dachte sie weniger an ihn als an Willom. Sie hatte in letzter Zeit immer wieder versucht, Funkverbindung mit dem Nakken aufzunehmen, aber er hatte sich nie gemeldet. „Es beginnt jetzt der Rundflug über das Areal des Raumhafens", verkündete der Gleitersyntron.
    Idinyphe schrak aus ihren Grübeleien auf. Als sie nach unten blickte, legte sich der Gleiter gerade auf die Seite und schwenkte in den Luftraum über dem Raumhafengelände ein. Etwa 2000 Meter voraus senkte sich ein typisches Walzenschiff der Springer herab. Das ging lautlos vor sich, denn in diesem Zeitalter benutzten alle Raumschiffe der fortschrittlichen Zivilisationen starke Antigravs und auf Raumhäfen wie den hiesigen, die in der Nähe dichtbevölkerter Gebiete lagen, erhielten sie selbstverständlich Hilfe durch die energetischen Startund Landegerüste, die von den entsprechenden Anlagen der Häfen in den Himmel projiziert wurden.
    Ein leises Zwitschern ertönte. Es wurde nicht von einem Vogel erzeugt, sondern war das Begleitgeräusch eines Funksignals von irgendwoher an den Gleitersyntron; Gleich darauf schwenkte das Fahrzeug aus dem gerade erst eingeschlagenen Kurs und steuerte einen ändern Sektor des Raumhafens an. „Wir mußten den Kurs ändern, weil in der alten Flugrichtung gleich drei Großraumschiffe starten werden", erklärte der Gleiter seinem Passagier.
    Wenige Sekunden später sah Idinyphe die Schiffe abheben und lautlos dem Weltraum zustreben: drei riesige Diskusschiffe der Blues, die wahrscheinlich Fracht und Siedler zu einer neu erschlossenen Kolonialwelt brachten.
    Früher hätte sie das alles brennend interessiert; heute ließ sie das völlig kalt. Sie begriff es gar nicht, denn ihr war nicht bewußt, wie grundlegend sie sich verändert hatte.
    Aber sie bemerkte, was in der neuen Flugrichtung aufgetaucht war.
    Es befand sich genau zwischen einer riesigen Werfthalle und einer Transmitterkuppel von
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