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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar
Autoren: Unbekannt
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ihre Stellung direkt über dem Gipfel des Bergmassivs zu erreichen. Das war günstig. Der Gejagte bog in einen nach rechts führenden Seitengang ab und eilte auf dessen Ende zu, an dem sich die Öffnung eines peripheren Antigravlifts befand.
    Aber noch bevor er hineinschweben konnte, bauten sich innerhalb des Seitengangs Akustikfelder auf, und die Stimme seines Verfolgers rief: „Was du tust, ist sinnlos. Du kannst nicht ständig vor mir davonlaufen. Halte an und ergib dich ins Unvermeidbare!"
    Der Gejagte erwiderte nichts darauf. Statt dessen stürzte er sich in die abwärts gepolte Hälfte des Schachtes. Er wußte, daß sein Verfolger diesmal keine Möglichkeit besaß, ihm den Weg abzuschneiden.
    Seine Lage wurde dennoch kritisch, denn der Verfolger tauchte über ihm auf, als er erst zwei Drittel der Schachtlänge hinter sich gebracht hatte.
    Zum Glück verhinderten entsprechende Schaltungen innerhalb der Schachtwände, daß Benutzer ihr Steig- oder Sinktempo mit Hilfe individueller Gravo-Paks forcierten. Deshalb vermochte der Jäger sein Wild nicht einzuholen, solange beide sich im Schacht - befanden.
    Sobald das untere Ende des Schachtes erreicht war, sah es anders aus. Dort existierte ein ganzes Labyrinth von Korridoren. Da der Gejagte bisher keinen Bedarf dafür gehabt hatte, war es ihm nicht eingefallen, sich den entsprechenden Plan anzusehen. Er wußte deshalb nicht, ob er die kürzeste Route fand oder etwa einen Umweg wählte. Doch darauf mußte er es ankommen lassen. Mit der höchsten Geschwindigkeit, die die Anlage der Korridore zuließ, raste er aufs Geratewohl los. Schon wenig später stellte er fest, daß sein Verfolger sich ebenfalls ins Labyrinth einfädelte.
    Diesmal gelang es dem Jäger allerdings nicht, eine kürzere Route zu finden und ihm den Weg abzuschneiden.
    Der Gejagte erreichte nach einigen Minuten den Zugang zum zentralen Antigravlift, der von der Aussichtskuppel auf dem Gipfelplateau senkrecht bis zur tiefsten Sohle führte.
    Als der Gejagte sich in das abwärts gepolte Feld stürzte, spürte er, daß die Hyperstrahlung des Mini-Black Holes seine intensivste Wirkung entfaltete. Anansar stand genau senkrecht über dem Berggipfel.
    Der Verfolger schien es ebenfalls zu spüren, denn von ihm ging ein Impuls aus, der Zorn verriet.
    Der Gejagte empfand jedoch keine Genugtuung darüber. Er arbeitete bereits an dem Programm, mit dem er seinen Verfolger zu verwirren hoffte.
    Sobald sie beide sich in der Halle der Erfüllung befanden.
    Noch aber war es nicht soweit. Während Jäger und Gejagter den Schacht hinabschwebten, gellten immer wieder die Schreie des Jägers auf. Er versuchte es mit psychologischen Tricks, den Fluchtwillen seines Opfers zu lahmen.
    Doch der Gejagte kapselte sich ab. Und endlich hatte er die Ebene, die 10032,79 Meter unterhalb der Aussichtskuppel lag, erreicht. Er beschleunigte auf die gerade noch vertretbare Geschwindigkeit und jagte an den Schotten vorbei, die sich in kurzen Abständen in beiden Seitenwänden befanden. Hinter ihnen befanden sich Meditationszellen. Für sie interessierte sich der Verfolgte allerdings nicht. Ihn interessierte das 3x3 Meter große Tor aus grauem Metallplastik, das wenige Minuten später in der hier unten herrschenden rötlichen Helligkeit auftauchte. Mit Hilfe seines Impulsgebers aktivierte er die Öffnungsschaltung. Die Torhälften glitten wie bei einem Schott auseinander. Dahinter lag eine mit blauem Licht erfüllte, kuppeiförmige Halle von 200 Metern Durchmesser und derselben Höhe.
    Die Halle der Erfüllung!
    Der Gejagte schwebte hinein. Sein Bewußtsein nahm die superhochfrequente Hyperstrahlung Anansars auf. Es sog sie förmlich in sich hinein. Da sich die Halle zu dieser Zeit genau im Brennpunkt der Black Hole-Strahlung befand, konnte der Gejagte seinen Plan relativ mühelos in die Tat umsetzen.
    Von einem Moment zum anderen verschwand er aus dem Raum-Zeit-Kontinuum, das er bisher mit seinem Verfolger geteilt hatte ...
     
    *
     
    Der Verfolger ahnte, was geschehen war, als das Ortungssystem seines SERUNS den Fliehenden nicht mehr erfaßte. Er war zornig, denn ihm war es nicht möglich, Raumzeitfalten zu schaffen und zu manipulieren. Er konnte nur versuchen, einen Eingang in das Gebiet hinter der RZF zu finden, in das sein Opfer geflohen war.
    Ein fast aussichtsloses Unterfangen, aber die einzige Möglichkeit, das Wild zu stellen und zur Strecke zu bringen.
    Der Verfolger nahm sich vor, alle Rücksicht fallenzulassen, sobald er den
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