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1542 - Mission auf Vaar

Titel: 1542 - Mission auf Vaar
Autoren: Unbekannt
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Terranern und euch vereinbart, was die Suche nach ES betrifft, aber ich denke, daß wir trotzdem berechtigt sind, die Suche nach der Superintelligenz notfalls im Alleingang zu betreiben."
    „Wir?" fragte Willom. „Wir Nakken!" bekräftige Idinyphe ungehalten. „Ja, ich weiß, meine Metamorphose ist längst nicht abgeschlossen, aber unsere Interessenlage ist immerhin gleich."
    „Woher willst du das wissen, Idinyphe?" erkundigte sich der Nakk. „Keine Spitzfindigkeiten!" parierte die Frau.
    Sie begriff im selben Moment, daß Willom mit diesem Ausdruck nichts anfangen konnte, obwohl er - nicht zuletzt dank seines intensiven Kontakts mit ihr - schon längst gelernt hatte, sich mit Intelligenzen wie Terranern zu verständigen.
    Und weil ihre Fähigkeiten im Umgang mit der nakkischen Stillsprache in diesem Fall nicht ausreichten, schaltete sie den münzmarkengroßen Lautlos-Simulator ein, den sie an einer Kette um den Hals trug.
    Sie wiederholte ihren letzten Satz. Das Gerät erkannte selbständig, daß die betreffenden Worte einem Nakken auch dann nicht verständlich gemacht werden konnten, wenn es sie in die nakkische Lautsprache übersetzte. Es wandelte die Aussage in 5-D-Impulse um, die Willom mit seinen Hypersinnen empfing und verstand.
    Nachdem dem Nakken einmal klargeworden war, was Idinyphe gemeint hatte, konnte er ihr mit Hilfe seiner Sichtsprechmaske auf Interkosmo verständlich antworten. „Ich wollte nicht spitzfindig sein", erklärte er. „Es handelte sich um ein Mißverständnis. Ich verstand dich so, daß du das gesamte Spektrum unserer Interessenlage meintest, und reagierte entsprechend. Jetzt weiß ich, daß du nur unsere gemeinsame Suche nach ES gemeint hattest. Was das betrifft, so ist unsere Interessenlage tatsächlich gleich."
    Idinyphe lächelte verstohlen, denn der Nakk hatte nicht gemerkt, daß sie ihn mit einem psychologischen Trick in eine Lage manövriert hatte, in der er sich psychologisch konditionieren lassen mußte, wenn auch nur sehr begrenzt. „Es ist unser natürliches Recht, die Suche nach ES dann, wenn wir es für richtig halten, ohne Absprache mit den Terranern zu betreiben!" insistierte sie. „Das ist unser natürliches Recht", bestätigte Willom. „Von dem wir eventuell Gebrauch machen müssen, wenn es um die neueste Manifestation geht", ergänzte Idinyphe. „Darin stimmen du und ich überein."
    „Ja", sagte Willom. „Ich kann mir keinen besseren Mentor vorstellen als dich", erklärte Idinyphe. „Würdest du uns jetzt wieder nach Akkartil zurückbringen?"
    „Ja", erwiderte Willom. „Folge mir, Idinyphe!"
    Er drehte sich um und schwebte auf den Dschungel nördlich der schwarzen Felsplatte zu, auf der die beiden Wesen zuletzt gestanden hatten.
    Idinyphe wunderte sich nicht darüber, daß der Nakk sich von der Stelle entfernte, durch die sie auf diese Welt des Paralleluniversums gekommen war. Raumzeitfalten waren hyperdimensionale Gebilde, und im Hyperraum bedeuten Ort und Zeit etwas gänzlich anderes als im Normalraum. Deshalb lagen die Ausgänge aus den Gebieten hinter Raumzeitfalten nicht an denselben Orten wie die Eingänge. Mit Hilfe des Gravo-Paks ihres SERUNS schwebte die Frau hinter ihrem Mentor her. Sie fieberte der Rückkehr nach Akkartil entgegen und brannte darauf, Neuigkeiten über die letzte Manifestation Wanderers zu erfahren ..
     
    2.
     
    Das Visifon an der Wand summte. Sato Ambush aktivierte das Gerät mittels Blickschaltung. Ein Holo baute sich auf; es zeigte einen Nakken. „Jemand will uns eine Nachricht übermitteln", informierte ihn das fremdartige Wesen. „Er möchte sie auch dir zukommen lassen."
    Sato wies das Gerät an, auf Hyperspur zu gehen, damit er in die bestehende Verbindung „einsteigen" konnte.
    Genau das erwartete der Nakk von ihm, obwohl er ihn nicht dazu aufgefordert hatte. Doch der Pararealist hatte lange genug mit ihnen zu tun gehabt, um sich an die Eigenarten ihrer Ausdrucksweise gegenüber Wesen der unteren Daseinsebene zu gewöhnen. Dennoch legte er ihre Formulierungen manchmal noch falsch aus.
    Anstelle des längst wieder erloschenen Holos des Nakken baute sich eine Holoprojektion von Myles Kantor auf. Das Gesicht des erst 23jährigen Mannes zeigte dieselbe wächserne Blässe wie immer. Die großen Augen blickten konzentriert und schienen gleichzeitig von Wehmut umschattet. In Sato stieg Mitgefühl auf, denn der Ausdruck von Myles’ Augen erinnerte ihn daran, daß er unverändert stark um seinen Vater trauerte; dessen
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