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1534 - Weg der Verdammten

1534 - Weg der Verdammten

Titel: 1534 - Weg der Verdammten
Autoren: Jason Dark
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Lösung darauf hätte uns weiterbringen können, aber die kannten wir nicht.
    Dafür hörten wir in unserer Nähe ein Geräusch, und als wir uns umdrehten, sahen wir einen älteren Mann aus einem Gebüsch auftauchen. Er trug eine hüftlange schwarze Jacke und einen ebenfalls dunklen Hut. Vom Alter her schätzte ich ihn auf rund fünfzig Jahre. Er blieb vor uns stehen und schob seinen Hut zurück, damit er uns besser sehen konnte.
    Der Mund mit den etwas dicken Lippen verzog sich in die Breite. »Ja, ja, manche Rätsel sind schwer zu lösen.«
    »Das stimmt«, sagte Godwin. »Sind Sie nur gekommen, um uns das zu sagen? Oder wollen Sie uns helfen?«
    Er runzelte die Stirn. »Helfen? Wobei?«
    »Das wissen Sie.«
    »Man hat ein Grab geschändet, und das ist schlimm. Ich weiß es.«
    »Wissen Sie vielleicht noch mehr?«
    »Kann sein.«
    »Und wer sind Sie?«
    Der Mann mit dem Hut hob die Schultern. Dann sagte er: »Es gab Zeiten, da war dieser Friedhof mein Arbeitsplatz. Ich war so etwas wie der Totengräber und Gärtner in einem. Aber das liegt einige Jahre zurück, und es war keine schöne Zeit für mich, als man mich pensionierte. Ich habe mich hier stets wohl gefühlt, und deshalb kehre ich auch des Öfteren an meinen alten Arbeitsplatz zurück.«
    »Kann ich verstehen«, sagte Godwin. »Können Sie sich auch vorstellen, wer dieses große Grab geschändet hat?«
    Der Totengräber lächelte, und es sah recht wissend aus. »Ich kann es Ihnen nicht sagen, nicht genau, aber ich denke, dass ich es mir schon vorstellen kann.«
    »Das hört sich gut an. Haben Sie das auch der Polizei erzählt?«
    »Nein.«
    »Warum nicht?«
    »Es gibt Menschen, die übersehen mich einfach. So ist das. Sie wollen nichts von mir wissen und halten mich für einen Idioten. Ich habe versucht, meine Hilfe anzubieten, doch man schickte mich weg. Da habe ich mich dann zurückgehalten.«
    »Ist verständlich. Nur meine ich, dass Sie so etwas bei uns nicht tun sollten.«
    »Sind Sie denn besser?«
    »Das weiß ich nicht. Aber wir würden Sie nicht wegschicken und Sie für dumm halten. Mein Name ist übrigens Godwin de Salier, und das ist mein Freund John Sinclair.«
    »Angenehm. Ich bin Magnin - das reicht.« Er legte seinen Kopf schräg.
    »Ihr Name klingt interessant. Ich würde sogar behaupten, dass er nach Geschichte klingt.«
    »Ja, das kann sein.«
    »Und nach welcher?«
    Godwin dachte nicht lange über eine Antwort nach. Zudem hatte er Vertrauen zu dem Alten gefasst. »Sie kennen sicherlich die Templer, die…«
    »Und ob ich sie kenne. Da wo Sie stehen, liegen noch ihre Gebeine, nur die Schädel sind verschwunden.«
    »Genau, Magnin.«
    »Und was haben Sie mit den Templern zu tun?«
    »Einiges«, erklärte Godwin. »Eigentlich sogar sehr viel, denn ich bin ein Templer.«
    Magnin sagte nichts mehr. Er stand da und starrte uns an. Dabei wusste er nicht, wen er zuerst anschauen sollte. Schließlich war es Godwin, auf den er sich konzentrierte.
    »Sie sind also ein Templer?« So richtig glauben konnte Magnin es wohl nicht. Das war am Klang seiner Stimme zu hören.
    »Ja, das bin ich.«
    »Hm. Ich habe davon gehört, dass es sie wieder geben soll.«
    »Möglicherweise waren sie auch niemals so ganz verschwunden. Darüber sollte man mal nachdenken.«
    »Das habe ich, Monsieur. Ich habe sogar viel über die Templer nachgedacht. Deshalb habe ich mich auch mit ihnen beschäftigt und weiß, dass vieles verkehrt gelaufen ist.«
    »Wunderbar. Wissen Sie auch, was damals hier passierte?«
    Magnin nickte.
    »Es war eine Gruppe, die sich hier versteckt hatte. Sie wollten nicht mehr in ihrer kleinen Burg bleiben. Sie fühlten sich hier sicherer, aber es war ein Irrtum. Im Jahre 1315 stöberte man sie hier auf. Die Söldner des Königs haben sie hier zusammengetrieben und brutal abgeschlachtet. Danach wurden sie verscharrt. Nur ihren Anführer hat man nicht gefunden, dem gelang die Flucht, aber seine Leute lagen oder liegen über Jahrhunderte in dieser Erde.«
    »Bis man ihre Köpfe stahl.«
    »Sie sagen es, Monsieur.«
    »Und warum hat man das getan?«
    Der pensionierte Totengräber hob die Schultern.
    »Ich kann es Ihnen nicht sagen. Es wird schon Gründe geben. Aber die werden Sie nur von denen zu hören bekommen, die hier die Gräber geschändet haben.«
    »Und wer ist das?«, fragte ich.
    Die ganze Zeit hatte ich zugehört. Jetzt drängte es mich, einzugreifen.
    »Ha, Sie meinen, dass ich es wissen könnte?«
    »Genau das meine ich.«
    Er legte den Kopf
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