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1534 - Weg der Verdammten

1534 - Weg der Verdammten

Titel: 1534 - Weg der Verdammten
Autoren: Jason Dark
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noch nicht erledigt, denn seine Kräfte reichten noch aus, um die Waffe wieder aus dem Boden zu zerren.
    So schnell gab er nicht auf.
    Mit beiden Händen hielt er den Griff fest, fuhr herum und sah einen neuen Feind vor sich…
    ***
    Der war ich!
    Ich hatte es eigentlich nicht mehr für möglich gehalten, noch einen Erfolg zu erzielen, aber die harten Einschläge der Silberkugeln hatten die Gestalt nach vorn getrieben und zugleich über Claudine Petit hinweg.
    Mehr hätte ich mir nicht wünschen können, das heißt, ich hätte ihn schon gern endgültig vernichtet gesehen.
    Doch da hatte ich Pech.
    Er fing sich wieder, riss die Waffe aus dem Boden hervor und fuhr damit herum. Wie nebenbei bemerkte ich, dass Claudine aus dem Gefahrenbereich kroch und noch von Godwin weggezogen wurde.
    Danach gab es nur noch den unheimlichen Prior und mich.
    Aus kurzer Distanz starrten wir uns an, wobei man bei ihm nicht wusste, ob er normal sehen konnte oder nicht.
    Er wollte immer noch töten, doch im Moment reagierte er nicht.
    Ich schaute in sein Gesicht. Aus dieser Nähe wurde mir bewusst, dass es sich nicht um ein reines Knochengebilde handelte. Ich sah, das die Knochen von einer alten Haut überzogen waren, auf der sich das Blut gesammelt hatte und eingetrocknet war.
    Auch die Augenhöhlen waren nicht unbedingt leer. Ich konzentriere mich auf sie und entdeckte im Hintergrund so etwas wie eine Masse, die sich zitternd bewegte wie eine geleeartige Masse.
    Ich wollte mich nicht auf einen längeren Kampf einlassen. Von Sensen hatte ich die Nase voll. Da brauchte ich nur an den Schwarzen Tod zu denken.
    Der Prior wollte zuschlagen.
    Ich zielte auf das rechte Auge. Bei dieser Distanz war es so gut wie unmöglich, vorbeizuschießen.
    Der Schuss!
    Die Kugel jagte in das Zentrum. Der Kopf wurde regelrecht durchgeschüttelt, und aus dem Auge spritzte eine Masse hervor, die mich getroffen hätte, wäre ich nicht rechtzeitig in die Knie gegangen.
    La Roche taumelte nach rechts weg. Er musste seine Sense sinken lassen und versuchte sie als Stütze zu benutzen.
    Ich visierte das linke Auge aus. Da er den hässlichen Schädel schräg nach oben gerichtet hielt, war es kein Problem, auch beim zweiten Mal genau zu treffen.
    Erneute spritzte die Masse hervor, der ich wiederum auswich. Dann sah ich, wie der dämonische Prior zusammenbrach.
    Er blieb auf dem Boden liegen, er konnte sich nicht mehr erheben, denn die schwarze Magie in seiner Gestalt war zerstört worden. Die Silberkugeln waren stark genug für ihn gewesen.
    Die Gestalt des Priors La Roche erlebte die nächste Minute nicht mehr.
    Da hatte sie sich bereits in schwarzen Staub aufgelöst.
    Als ich mich umdrehte, um nach den anderen Gestalten zu schauen, da sah ich nichts mehr von ihnen.
    Nur Godwin de Salier stand dort und stützte die zitternde Claudine Petit.
    »Wo sind sie?«, fragte ich.
    »Verschwunden, John. Es waren nur Geister. Sie nahmen ihre Schädel mir, als sie sich auflösten, und ich kann dir sagen, dass es viele waren, die sich hier auf dem Friedhof versammelt hatten. Wohl alle Templer, die man von Jahrhunderten umgebracht hatte.«
    »Und ich tat es bei La Roche ein zweites Mal.«
    »Bereust du es?«
    Da glitt ein Lächeln über meine Lippen.
    »Nein, ich bin froh, dass der Weg der Verdammten aufgehört hat, bevor er richtig begann…«
    ENDE
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