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1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe
Autoren: Jason Dark
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hatte den Kopf in den Nacken gelegt, und in dieser Haltung war es für ihn nicht leicht, das Gleichgewicht zu bewahren, denn nach wie vor war das Boot ein Spielball der Wellen.
    »Was ist das?«, brüllte er in die Höhe. »Wer bist du? Wieso kannst du fliegen?«
    »Ich bin eben anders.«
    »Ha, das sehe ich, du bist anders. Ganz anders sogar. Ein Mensch mit Flügeln, eine Mutation, aber ich sage dir, dass es so etwas wie dich nicht geben darf. Ich werde dir zeigen, wie der Hase läuft, das verspreche ich dir.«
    »Bitte, hören Sie zu!«
    »Nein, ich habe schon zu viel zugehört.« Seine rechte Hand mit dem Messer zuckte, und es sah so aus, als wollte er die Klinge in die Höhe schleudern, um Carlotta zu treffen.
    Da irrte sie sich, denn Anderson hatte etwas ganz anderes vor. Er wechselte das Messer in die Linke, um mit der rechten seine Schnellfeuerwaffe zu ziehen. Es war gut, dass Carlotta die Gestalt nicht aus den Augen gelassen hatte, denn so konnte sie sich darauf einstellen.
    Bevor der Mann mit der Schusswaffe sein Ziel erfasst hatte, war Carlotta verschwunden. Zwei heftige Flügelbewegungen katapultierten sie weg, und Anderson hatte das Nachsehen.
    Fluchend drehte er sich im Kreis. Er schwankte auf dem Deck. Sein Gesicht zeigte nur den Ausdruck von Hass. So wie er sah ein Mensch aus, der kurz vor dem Durchdrehen stand. Er schrie, seine Beherrschung war völlig zum Teufel, denn was er hier erlebt hatte, war einfach zu viel für ihn.
    »Wo bist du?«, brüllte er.
    In der Luft befand sich Carlotta nicht. Nach dem schnellen und kurzen Flug war sie blitzschnell gesunken und hinter den Aufbauten wieder gelandet, von wo aus sie das Deck perfekt überblicken konnte.
    »Zeig dich, verdammt!«
    Ein Schrei, ein Befehl, dem Carlotta jedoch nicht nachkam. Nach wie vor war es für sie gefährlich. Okay, sie hätte wieder in die Luft steigen und wegfliegen können, auch zu dem fremden Schiff hinüber, aber sie musste mit einer schnellen Kugel rechnen, und dieser Mann war bestimmt ein sicherer Schütze.
    Er lief über das Deck und näherte sich auch dem schmalen Aufbau, hinter dem Carlotta hockte. Sie hörte seinen keuchenden Atem und auch das Pochen seiner Schritte, als er an der rechten Seite vorbeiging.
    »Ich kriege dich! Ich mache dich fertig, das schwöre ich dir!«
    Carlotta glaubte ihm jedes Wort, und sie reagierte so, wie sie es sich vorgestellt hatte.
    Einmal nur musste sie ihre Schwingen bewegen, um das Dach des Aufbaus zu erreichen.
    Ihr Jäger war voll konzentriert. Er hörte auch etwas, aber er sah es zu spät. Es war mehr ein Ahnen, wo sich seine Feindin befand, und er musste zurück, um sie auf dem Dach des Aufbaus sehen zu können.
    Carlotta trat zu.
    Sie hatte sich halb aufgerichtet, und ihr Fuß senste wie eine Sichel am Rand des Aufbaus vorbei. Die Spitze traf den Kopf des Mannes, und dieser Treffer überraschte ihn völlig. Er geriet aus dem Gleichgewicht.
    Das schwankende Boot tat sein Übriges, die Feuchtigkeit an Deck ebenfalls, und so verlor er die Balance und stürzte zu Boden. Er rutschte dort noch weiter, und Carlotta nutzte die Gunst des Augenblicks.
    Sie löste sich mit einem weiteren Flügelschlag vom Dach und flog schräg auf Anderson zu.
    Der war noch benommen. Er wollte sich aufraffen, denn jemand wie er gab so schnell nicht auf.
    Carlotta ließ ihn nicht dazu kommen. Erneut war sie schneller. Wieder erwischte sie ihn mit einem Tritt.
    Er schrie auf.
    Sie blieb am Mann. Carlotta stellte fest, dass Anderson sein Messer verloren hatte. Es lag neben ihm, und auch die Schnellfeuerpistole hatte er verloren. Beides nahm sie an sich und ging wieder auf Anderson zu, um ihm den Rest zu geben.
    Sie hatte nicht mit seiner Schnelligkeit gerechnet. Plötzlich war er wieder da und sprang hoch.
    Carlotta war keine geübte Kämpferin. Sie zog sich zurück und bewegte dabei die Flügel, um Abstand zu gewinnen.
    Und wieder war Anderson schnell.
    Carlotta spürte plötzlich einen harten Druck an ihrem linken Bein. Zwei Hände umklammerten ihren Knöchel, denn Anderson wollte sie mit aller Gewalt am Boden halten.
    In den folgenden Sekunden schien ihm das auch zu gelingen, denn Carlotta gewann keinen Meter an Höhe.
    Anderson lachte schrill. Er wollte auch noch mit der anderen Hand zugreifen, um das zweite Bein zu erwischen, da hatte sich Carlotta endlich überwunden. Mit kräftigen Flügelschlägen gewann sie Abstand und natürlich an Höhe, wobei der Mann weiterhin an ihrem linken Bein hing und es auch nicht
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