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1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe
Autoren: Jason Dark
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übergeben werden sollten. Da gab es eine Connection der Russen. Theoretische Beweise hatten die Briten sammeln können, jetzt war es ihnen darum gegangen, die Schmuggler auf frischer Tat zu ertappen, und dafür war McFadden an Bord gegangen.
    Er hatte etwas herausgefunden, doch den Beweis würde er schuldig bleiben.
    »Das Meer ist tief. Es wird dich nicht wieder hergeben, McFadden. Es ist Besitz ergreifend. Wir werden dir noch einen Stein an die Beine binden, um ganz sicher zu sein, und dann geht es ab. Ist dir das klar?«
    McFadden nickte.
    »Gut. Dann holt den Stein!« Moretti machte es kurz. Möglicherweise stand er unter Zeitdruck. Er spie wieder aus, und zugleich trat ein ärgerlicher Ausdruck in sein Gesicht, weil er gesehen hatte, dass sich seine Männer nicht von der Stelle bewegten.
    »He, habt ihr Möwenscheiße in den Ohren?«
    »Da ist was!«
    »Und?«
    »Auf dem Meer!«
    Ein dünner Mann mit dem Namen Cole hatte sich zum Redner der anderen aufgeschwungen. Er wies über die Reling hinweg auf das Wasser, das auch für die Männer neben ihm interessant geworden war.
    Bevor sich Moretti umdrehte, nahm er die staunenden Gesichter seiner Leute wahr. Da musste tatsächlich etwas sein, sie schauten nicht umsonst auf das Wasser, und Sekunden später sah er es selbst.
    Nicht weit vom Kutter entfernt war das Meer in Bewegung geraten. Das Wasser bildete einen riesigen Kreis, der sich bewegte und schon die Andeutung eines Trichters hinterließ.
    »Verdammt, Moretti, was ist das?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ein Wirbel.«
    »Ja, das sehe ich auch. Aber wieso ist er entstanden?«
    »Sorry, das ist uns ein Rätsel.« Plötzlich war der Gefangene vergessen.
    Dass sich McFadden noch auf den Beinen hielt, lag daran, dass er gegen die Reling gekippt war. Er hatte sich dabei noch drehen können und schaute wie die anderen auf den großen Wirbel, der nicht verschwand.
    Direkt über ihm und auch über dem Schiff lag der wolkenverhangene Himmel wie eine dichte Decke. Es war mehr Zufall, dass McFadden nach oben schaute, und da sah er über dem Wirbel das Licht, das aus einem riesigen Loch in der Wolkendecke in die Tiefe fiel.
    McFadden staunte nur. In diesen Augenblicken waren seine Schmerzen vergessen. Ihn interessierten nur diese beiden Phänomene, die zwar voneinander entfernt waren, aber trotzdem miteinander in Verbindung zu stehen schienen, denn beide waren nicht normal zu erklären.
    Das Loch in den Wolken. Der Wirbel auf dem Wasser. Gab es tatsächlich einen Zusammenhang? Wenn ja, wie gefährlich war dieses ungewöhnliche Ereignis?
    »Da stimmt doch was nicht!«, rief Cole. »Wir sollten sehen, dass wir von hier wegkommen!«
    Moretti nickte. Er wollte den Vorschlag auch in die Tat umsetzen, als etwas anderes passierte, was bei den Männern ein großes Staunen und auch eine gewisse Angst hinterließ.
    Plötzlich fing der Wirbel an zu wandern. Er blieb in seinen Ausmaßen bestehen, aber er schob sich näher auf das Schiff zu, und die Männer hatten den Eindruck, als würde er sich immer schneller drehen.
    »Scheiße, der kommt direkt auf uns zu!«, rief jemand.
    Alle sahen es. Keiner war in der Lage, etwas zu unternehmen. Es kam der Besatzung wie ein böses Omen vor, und obwohl sie nicht darüber redeten, wussten sie, dass es für eine Flucht zu spät war. So schnell war der alte Trawler nicht.
    Der Wirbel bewegte sich immer rasanter. Und weil dies so war, bildete sich ein Trichter, der das Wasser an sich zog und nach unten hin immer tiefer wurde.
    Der Wirbel wanderte weiter auf das Schiff zu. Jeder konnte sich vorstellen, was geschah, wenn der Trawler in den Wirbel hineingeriet. Da gab es keine Rettung mehr, das wusste die Besatzung genau.
    Jetzt war McFadden für sie uninteressant geworden. Niemand kümmerte sich mehr um ihn. Die Leute hatten nur Augen für den Wirbel, der ihnen wie ein gefräßiges Monster vorkommen musste, das sich durch nichts mehr aufhalten lassen würde.
    McFadden sah alles sehr genau. Es war seltsam, die große Angst in ihm war verschwunden. Er schaute auf dieses Phänomen und wusste, dass er einen besonderen Tod erleiden würde. Seine Augen waren ebenso aufgerissen wie sein Mund. Er stieß heftige Atemzüge aus und versuchte sich auszurechnen, wann der Trichter das Schiff erreichen würde.
    Er sah auch weiterhin das Licht am Himmel. Seine Farbe war nicht genau zu bestimmen. Da gab es das Gelb, auch ein tiefes Rot war vorhanden. Beide Farben mischten sich zusammen, sodass eine neue entstand, die er als
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