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1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe
Autoren: Jason Dark
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wir schwangen von einer Seite zur anderen und prallten auch gegen die Bordwand, was keinem von uns gut tat.
    Dann gab es noch zwei, drei Rucke, einen Schwenk, und plötzlich lag das Deck unter uns.
    Nicht eben sanft ließ man uns nach unten gleiten, und so prallten wir auf.
    Nicht mal Maxine Wells schrie. Sie hielt sich ebenso gut unter Kontrolle wie Suko und ich.
    Wie ein Fang kamen wir uns vor. Und so hingen wir weiterhin im Netz, ohne uns rühren zu können.
    »Hast du noch deine Waffen, John?«, flüsterte Suko.
    »Ja.«
    »Immerhin etwas.«
    »Wir müssen hier raus.«
    »Ich bin dabei.«
    »Wieso?«
    »Ich konnte mein Taschenmesser packen.«
    »Sehr gut.«
    »Ich habe es auch offen. Nur die Lage ist etwas unbequem.«
    »Mach trotzdem weiter und säble das Netz durch, bevor sie kommen.«
    »Hast du schon welche gesehen?«
    »Nein.«
    »Aber ich«, meldete sich Maxine.
    »Wo?«
    »Sie sind auf dem Deck. Sie kommen auf uns zu! Das sieht nicht eben gut aus.«
    In den folgenden Sekunden herrschte Schweigen. Suko machte unter mir weiter, und ich versuchte, etwas mehr von meiner Umgebung zu sehen. Ich drehte dabei den Kopf, und dann sah ich die Gestalten tatsächlich, die auf uns zu kamen.
    Das musste der Rest der Besatzung sein. Alte Gestalten, längst tot, aber trotzdem am Leben.
    Sie schlurften über das Deck. Es gelang mir nicht, sie zu zählen, aber zu viele konnten es nicht sein, denn wir hatten bereits vier von ihnen zur Hölle geschickt.
    Wie viele?
    Suko säbelte unter mir weiter. Wie weit er es schon geschafft hatte, wusste ich nicht, aber ich grübelte noch immer darüber nach, wie die Untoten es geschafft hatten, hier zu überleben. Es konnte nur mit dem Licht zusammenhängen. Es strahlte weiterhin von oben herab, und wir lagen genau in seinem Zentrum.
    Die Zombies waren da, und sie beschäftigten sich mit uns. Durch Herumwälzen hatten wir dafür gesorgt, in bessere Positionen zu gelangen. Zumindest lagen wir nicht mehr auf einander.
    Was tun?
    Die Waffen ziehen? Schon anfangen zu schießen?
    Es wäre eine Möglichkeit gewesen, denn das Netz hatte genügend große Maschen, durch die wir die Kugeln schicken konnten.
    »Wie weit bist du, Suko?«, flüsterte Maxine.
    »Leider ist das Loch im Netz noch nicht groß genug.«
    Eine weitere Frage erübrigte sich, denn plötzlich waren die kalten Hände da. Finger krallten sich in das Netz, zerrten daran und packten genau an der richtigen Stelle, um eine Öffnung zu schaffen. Suko musste sich nicht weiter bemühen.
    Wir richteten uns nicht auf, sondern blieben erst mal liegen. Aber wir schauten hoch und stellten fest, dass uns ein halbes Dutzend dieser abgewrackten Gestalten umringt hatten.
    Wir blickten in schlimme Gesichter. Fratzen, in denen es kein menschliches Leben mehr gab. So glatt und trotzdem scheußlich anzusehen. Offene Mäuler, eine Haut wie aus Teig. Hände, die den Namen nicht mehr verdienten. An vielen Stellen war die Haut aufgequollen, und ich fragte mich noch immer, wie diese verfluchte Bande am Leben erhalten worden war.
    Nur durch das Licht?
    Als ich daran dachte, schaute ich in die Höhe. Es fiel senkrecht nach unten, wie aus einem Loch im Himmel. Es war klar und trotzdem irgendwie verschwommen. An seinem Ende schimmerte es heller, und genau dort malte sich etwas ab.
    Eine schwache dreieckige Fratze und für mich doch gut zu erkennen, weil ich sie kannte.
    Das Abbild des Teufels!
    Jetzt war mir einiges klar. Es war sein Licht, das er geschickt hatte, seine verfluchte Sonne, in deren Aura ein Leben existierte, das keines mehr sein durfte.
    Er hatte dafür gesorgt. Er hatte die Mannschaft wieder zum Leben erweckt. Er hatte hier sein Zeichen gesetzt. Er hatte die Schiffe sinken und verschwinden lassen, und wenn dieses Licht seine negative Kraft entfaltete, war es zu diesen Begegnungen gekommen.
    Ich hatte den Eindruck, dass man mich direkt anschaute. Der Teufel wollte mich mit seinem bösen Blick bannen. Vielleicht wollte er auch triumphieren, denn mich, Suko und Maxine Wells wehrlos zu sehen, das musste für ihn ein Festtag sein.
    Wenn ich noch genauer hinschaute, sah ich in der dreieckigen Fratze auch seine kalten Augen, und ich wartete darauf, dass er eingriff und uns direkt anging.
    Davon nahm er Abstand, denn er hatte seine Kreaturen dafür. Wir waren zu dritt, sie zu sechst, und leider waren auch sie bewaffnet. Nicht mit Pistolen oder Gewehren, sie verließen sich auf Waffen, die ihnen besser standen.
    Da sah ich Enterhaken, ich sah
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