Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1532 - Das Bermuda-Erbe

1532 - Das Bermuda-Erbe

Titel: 1532 - Das Bermuda-Erbe
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
davon lasse ich mich nicht abbringen. Du machst mir hier etwas vor, das steht fest, aber ich sage dir auch, dass ich die Wahrheit aus dir herauskitzeln werden. Bestimmt gehörst du zu denen und bist als eine Spionin vorgeschickt worden.«
    Es waren in Carlottas Augen völlig durchgedrehte Ideen, aber sie konnte sie dem Mann nicht mal verdenken. Er befand sich in einer Zwangslage.
    Er musste von der anderen Seite zu stark überrascht worden sein und hatte darüber einen Teil seines Verstandes verloren.
    »Ich will die Wahrheit wissen.«
    »Die habe ich gesagt.«
    »Und ich glaube dir nicht. Aber ich weiß, wie man aus Menschen die Wahrheit herauskitzelt.« Er kicherte. »Da habe ich schon meine Erfahrungen sammeln können.«
    »Und weiter?«
    Wesley Anderson schien nur auf diese Frage gewartet zu haben. Durch seine Gestalt ging ein kurzer Ruck, und dann trat er einen langen Schritt vor. Dabei winkelte er den rechten Arm so weit an, dass Carlotta auf die Spitze der breiten Messerklinge schaute, die vorn zulief wie eine Flamme.
    »Ich habe es bereits versucht. Mein Messer hat es geschafft. Ich habe eine Hand vom Körper abgetrennt, und ich weiß, was ich mit dir zu tun habe.«
    »Sie irren sich!«
    »Nein, ich irre mich nicht. Nicht in diesem Fall. Man hat dich hier gelassen, man hat dich verkleidet. Du bist eine von denen, die eigentlich tot sein müssten, sich aber noch bewegen können, was mich beinahe in den Wahnsinn getrieben hätte. Aber diese Phase ist vorbei. Jetzt wird nach meinen Noten gespielt, das schwöre ich dir. Das ziehe ich durch, ob du es willst oder nicht.«
    »Ich bin ein Mensch.«
    Anderson war und blieb stur. »Dann hättest du dich nicht zu verstecken brauchen. Ein Mensch ist für mich anders. Du siehst zwar so aus, aber du gehörst zu den anderen.« Er war auf Carlotta zugegangen, und sie musste nur in seine Augen schauen, um zu erkennen, dass sie von diesem Mann keine Gnade zu erwarten hatte.
    Das Vogelmädchen wollte sich hier an Bord nicht abstechen lassen.
    Bisher hatte der Mann Carlottas wahre Gestalt noch nicht zu Gesicht bekommen. Wenn eben es ging, wollte sie sich noch bedeckt halten, doch das hier war eine Notsituation. Sie war jetzt gezwungen, etwas zu unternehmen, und sie tat es auch, ohne dass es Anderson auffiel. Ihre Bewegung mit den Schultern machte sie nicht verdächtig, und sie erreichte damit genau das, was sie wollte.
    Der Umhang löste sich von ihren Schultern, ohne dass er abfiel. Sie musste noch zwei Knöpfe lösen, dann erst fiel er zu Boden, was Anderson erstaunte.
    »He, was soll das?« Er blieb sogar stehen.
    »Ich lasse mich nicht von Ihnen foltern oder umbringen.«
    Der Kampfschwimmer kicherte. Die sadistische Ader in ihm war zum Ausbruch gekommen, denn er flüsterte: »Es wird dir nichts anderes übrig bleiben, und ich weiß, dass du mir einiges erzählen wirst über deine toten Freunde aus dem Wasser.«
    »Noch einmal, damit habe ich nichts zutun!«
    »Rede keinen Scheiß!« Die Wut brachte ihn fast zum Platzen. Sein Blutdruck war stark gestiegen. In seinem Gesicht zeichneten sich kleine rote Äderchen ab, und dann sah Carlotta, wie Anderson zum letzten Sprung ansetzte.
    Darauf war sie vorbereitet. Der Kampfschwimmer hatte den Ansatz der Bewegung noch nicht hinter sich gebracht, da breitete sie ihre Flügel aus, die der Mann bisher noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, weil sie zusammengelegt gewesen waren.
    Er stieß nach vorn und ins Leere.
    Dann hörte er nur noch ein Rauschen. Ein Luftzug streifte ihn, und er konnte nur noch staunen, denn die Person, die noch vor wenigen Sekunden vor ihm gestanden hatte, schwebte plötzlich über ihm wie ein riesiger Vogel…
    ***
    Das Vogelmädchen hatte genau den richtigen Zeitpunkt abgepasst und war durch den mächtigen Schwung der Flügel in die Höhe gestiegen.
    Der Angriff des Kampfschwimmers war ins Leere gegangen. Fast hätte es ihn noch über den Niedergang hinweg unter Deck geschleudert. Auf der rutschigen Unterlage hatte er sich soeben noch fangen können.
    Er fluchte und blieb plötzlich sehr still, als er Carlotta über sich schweben sah. Die Stille blieb nicht besonders lange bestehen, denn er stieß einen schon irren Schrei der Überraschung aus. Mit einer solchen Reaktion hatte er nicht rechnen können. Er hatte gar nicht gewusst, dass so etwas überhaupt möglich war.
    Carlotta flog nicht, sie stand in der Luft auf der Stelle und schaute auf Anderson hinab, der nicht wusste, wie er sich verhalten sollte.
    Er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher