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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
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e signore?" Der Fahrer löste die Hände vom Lenkrad, um damit wild zu gestikulieren. Nur in Augenblicken höchster Bedrohung für seine Hupe auf Rädern griff er mal zufällig wieder ins Lenkrad. „Es gibt in Rom drei Sorten von Ampeln: Wichtige, weniger wichtige und unwichtige. Die Unwichtigen sind zunächst einmal sämtliche Fußgängerampeln und ähnlicher Blödsinn. Die weniger wichtigen sind alle anderen."
    „Und die Wichtigen?" fragte Dorian. „Herr im Himmel, nun lassen Sie doch endlich mal die Flossen an der Kurbel!"
    Der Fahrer drehte den Kopf nach hinten und grinste seine beiden Fahrgäste mit Verschwörermiene an, während er unbeirrt weiter durch die Einbahnstraße rollte. „Die wichtigen Ampeln sind alle weniger wichtigen, wenn zufällig die polizia in der Nähe ist…" Er drehte den Kopf wieder nach vorn und begrub die Huptaste unter seinem Daumen.
„Hostia madonna e porco dio!
Schauen Sie, was dieser Mensch macht, der fährt direkt auf uns zu!" Er kurbelte wie ein Wilder am Lenkrad. Coco sah im Geist schon Zitronenkisten, Müllkübel und spielende Kinder durch die Luft fliegen, aber nichts dergleichen geschah. Die beiden Wagen verfehlten einander und sämtliche beweglichen und ruhenden Hindernisse um Millimeter und setzten ihren Weg fort.
    „Aus", keuchte Dorian, der mit den Nerven so gut wie am Ende war. „Finito! Wir steigen hier aus. Halten Sie sofort an, oder ich garantiere für nichts mehr!"
    „Aber signore, Sie sind doch noch gar nicht am Ziel…"
    „Eben", grollte Dorian. „Und weil wir da heil ankommen möchten, steigen wir jetzt aus."
    „Haben Sie nicht vorhin selbst gesagt, es gäbe in Rom nur schnelle oder tote Fußgänger?"
    „Dorian nickte. „Wir
sind
schnell - es sei denn, Sie fahren gerade da, wo wir uns bewegen. Das Trinkgeld ist gestrichen." Er drückte dem Fahrer exakt abgezählt den Betrag in die Hand, den der Taxameter angab, und stieg mit Coco aus. Der Fahrer verwünschte beide in die tiefste Hölle und fuhr seiner nächsten Zähneklapper-Fracht entgegen.
    Dorian und Coco brauchten einige Zeit, sich halbwegs wieder von der Höllenfahrt zu erholen. In einer trattoria fand sich für Coco ein Glas Rotwein, für Dorian ein Glas Bourbon, und in einem Tabakgeschäft stieß er auf seine geschätzten Players, was ihn teilweise wieder mit Rom an sich versöhnte.
    Den Sehenswürdigkeiten schenkten sie keinen Blick. Sie teilten sich die Arbeit und bewegten sich durch Straßen, über Plätze und durch Lokale. Eine Frau mit schockrotem Haar war auch von Zeitungsjungen und Dieben nirgendwo gesehen worden.
    „So hat das keinen Zweck", brummte Dorian schließlich. „Warum versuchst du nicht, eine magische Spur zu finden?"
    „Das habe ich schon kurz nach unserer Ankunft versucht, als du mit Abi kurz irgendwo unterwegs warst. Nichts zu machen. Es gibt keine magische Spur. Und unser Archivcomputer im Castillo Basajaun hat uns bekanntlich auch nicht sonderlich weitergeholfen."
    Dorian nickte. Es gab keine Informationen darüber, wohin sich eine Dämonin wie Angelina bevorzugt wenden würde. Sie mußte, wenn sie nicht auf eigene Faust aktiv war, Anschluß an hiesige Dämonen suchen. Und die Annonce lautete auch: „unsere Falle".
    „Wir werden uns das Telefonbuch schnappen", sagte Dorian. „Und wir gehen es durch, ob wir bekannte Sippennamen finden. Vielleicht hat sich wer in Rom niedergelassen, von dem wir noch nichts wissen, und der vielleicht gemeinsame Interessen mit Angelina hat."
    Das Verzeichnis der Fernsprechteilnehmer von Rom und der näheren Umgebung war ein fast würfelförmiger Wälzer. Ihn durchzuarbeiten, konnte Tage kosten. Coco setzte ihre Magie ein. Aber da war nichts Bekanntes. Eher zufällig stieß dann Dorian auf einen gewissen Giorgio Fontanelli mit der Berufsbezeichnung Magier. Fontanelli erwies sich als ein ruhiger, würdiger Herr mittleren Alters, der sich mit Heilkunde und Schadzaubern befaßte. Wie Coco feststellte, benutzte er teilweise Schwarze Magie, aber ein Dämon war er deshalb noch lange nicht.
    „Also Fehlanzeige auf der ganzen Linie. Morgen setze ich's doch in die Zeitung", knurrte Dorian. „Und jetzt möchte ich abgelöst werden. Abi darf auch mal was tun."
    „Und wer löst mich ab?" wollte Coco wissen.
    Dorian lächelte. „Da wird sich schon etwas finden."

    „Ihr hättet euch ruhig zwischendurch einmal melden dürfen", meuterte der Däne, als sie lange nach ein Uhr nachts endlich zurückkehrten, übermüdet und erschöpft. „Oder habt ihr
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