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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
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verstand sie. Sie wollte quer durch die Stadt zur anderen Seite, zu ihrer kleinen Wohnung, aber die S-Bahn war gerade fort, die nächste kam zwar in zwanzig Minuten, aber sie hatte plötzlich keine Lust mehr, mit der Bahn zu fahren, und die Taxen waren zu teuer, und er, der Däne, sei der erste, der so freundlich gewesen sei, anzuhalten, und ihr Name sei Annica, und…
    „Ach du meine Güte", murmelte Abi. Am liebsten hätte er sie wieder rausgeschmissen. Er schalt sich einen Narren, gestoppt zu haben, um sich jetzt den wirren Wortschwall einer Italienerin anhören zu müssen. „Wenn du endlich die Klappe hältst, Baby, dann nehme ich dich vielleicht mit, wenn nicht, steigst du sofort wieder aus", sagte er.
    Da wurde sie erschrocken still.
    Nur um im nächsten Moment aufzuschreien und auf eine schwarze Flunder auf Rädern zu deuten, die vorbeirollte. Ein Lamborghini, fand Abi, war zwar ein wunderschöner Sportwagen, aber doch kein Grund, so auszuflippen - und dann flippte er selbst aus, weil er ein Mädchen mit schockroten Haaren am Lenkrad sah.
    „Da soll doch der Teufel dreinschlagen, wenn das Angelina ist", entfuhr es ihm.
    „Angelina?" wiederholte die Römerin neben ihm. „Du kennen Angelina? Du fahren hinterher? Sofort? Sie ist böse! Ich muß wissen, wo sie wohnt. Polizia hilft mir nicht!"
    Mit leichter Verspätung startete Abi durch. Der Lamborghini war inzwischen schon durch ein Dutzend anderer Fahrzeuge verdeckt. Plötzlich entwickelte Flindt geradezu italienische Fahrkunst. Unter Benutzung der Hupe und des Gaspedals schob er sich innerhalb kurzer Zeit an den Lambo heran. „Zwischendurch kannst du mir mal erzählen, was du mit Angelina zu tun hast,
signorina",
verlangte er. „Aber langsam, zum Mitschreiben!"
    Und dann staunte er Bauklötze, als Annica ihm verständlich machte, aus welchem Grund sie Angelina, die Teufelin, schlimmer haßte als alles andere Böse auf der Welt.
    Und Abi Flindt erkannte in ihr eine verwandte Seele.

    Im hageldichten römischen Innenstadtverkehr kam der schwarze Lamborghini auch nicht schneller voran als jeder andere Wagen. Und seine Pilotin schien sich in Rom auch nicht unbedingt zu Hause zu fühlen. Florenz ist eine entschieden kleinere Stadt mit einer unkomplizierteren Straßenführung; zudem gibt es einige Fahrer, die sich an diese oder jene Verkehrsregel erinnern und sie auch einhalten. In Rom erinnert man sich höchstens, hielt aber gar nichts ein, und trotzdem klappte alles wie am Schnürchen. Abi sah nicht ein einziges Mal einen Unfall, nicht einmal in weiter Ferne.
    Der schwarze Sportwagen rollte nach Norden aus der Stadt hinaus und auf die große Umgehungsstraße. Da konnte er aufdrehen und jagte davon. Abi fürchtete schon, ihn verloren zu haben. Der Fiat Uno war zwar handlich und schnell, aber mit dem Zwölfzylinder konnte er bei weitem nicht mithalten.
    Aber dann staute sich der Verkehr, und Abi gelang es, wieder auf Sichtweite aufzuschließen. Er dachte nicht daran, sich zu verstecken. Sein Gesicht war Angelina auch im Rückspiegel unbekannt, und Fiat Unos in dieser Farbe gab es wie Kieselsteine im Bach. Also rückte er unbedenklich so weit wie möglich auf.
    Schließlich bog der Lambo wieder ab und strebte einem kleinen Vorort zu. Der Abstand vergrößerte sich wieder, bis ein Lastwagen und reichhaltiger Gegenverkehr den Vorwärtsdrang der Dämonin - wenn sie es war! - hemmte. Abi war sich seiner Sache ziemlich sicher. Es war unwahrscheinlich, daß es zwei Frauen mit der gleichen unnatürlichen Haarfarbe gab, die noch dazu den gleichen Wagen fuhren. Annica hatte sich das Kennzeichen ihres Traumwagens nur zu gut gemerkt.
    Es mußte schon mit dem Teufel zugehen, wenn hier eine Verwechslung vorlag.
    „Wo mag sie hinwollen?" überlegte er.
    „Hier wohnen Prominente, Politiker, Industrielle", erklärte Annica ungefragt. Eine eigenartige Erregung schüttelte sie. „Vielleicht besucht sie jemanden. Vielleicht lebt auch hier jemand, der seine Frau oder Verlobte mit ihr betrügt und dafür ein schlimmes Ende nimmt. Den Seitensprung hätte ich Mario gewiß verziehen… wenn er doch nur noch lebte! Madonna im Himmel… warum mußte diese Teufelin ihn ermorden, und noch dazu auf so grausige Art?"
    Abi zuckte mit den Schultern. Warum hatten Dämonen seine Frau getötet? Aber selbst jetzt, wo diese ihm völlig fremde Römerin sich ihm offenbarte, brachte er es nicht fertig, seinerseits über den damaligen Schicksalsschlag zu reden.
    Der Lamborghini rollte durch ein
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