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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
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Angelina."
    „Was ist es?" fragte er zum wiederholten Mal. „Eine Warnung? Eine Drohung? Eine Einladung zum Zweikampf mit dieser Dämonin? Eine Ablenkung von anderen Dingen oder die dümmste Falle, die uns jemals gestellt worden ist?"
    „Warum suchst du die Antwort bei mir, Rian?" fragte Coco und zog an ihrer Zigarette. Dorian kribbelte es in den Fingern, aber seine Schachtel war fast leer, und seine Hausmarke „Players" war den Aussagen des Personals zufolge extrem schwierig zu beschaffen. Also beherrschte er sich widerwillig.
    „Immerhin sind wir jetzt in Rom. Von einer Falle keine Spur. Ich halte es für ein Ablenkungsmanöver."
    „Angelina hätte wenigstens so freundlich sein können, ihre genaue Anschrift beizufügen", sagte der Dämonenkiller sarkastisch. „Dann hätten wir es einfacher."
    „Nimm an, sie will sich für die Niederlage in Florenz rächen", überlegte Coco. „Wie könnte sie das besser und ungefährlicher für sich selbst tun, als daß sie uns irgendwohin lockt und dort bis zum Jüngsten Tag warten läßt? Vielleicht taucht in der nächsten Woche eine weitere Annoncenserie auf, die uns nach Moskau oder Schanghai lockt."
    „Sie wird sich zurückgezogen haben, weil wir zu dritt gekommen sind, statt zu zweit", sagte Abi Flindt trocken. Er lehnte im Türrahmen. „Warum zerbrechen wir uns die Köpfe? Wir sind in Rom, und es ist in den letzten zwölf Stunden nichts anderes passiert, als daß das Wetter prächtig ist. Wir sollten nach Angelina suchen. Oder im Gegenzug eine eigene Annonce aufsetzen: Liebe Angelina, wenn du in die Villa Pamphili kommst, wirst du abserviert."
    „Die Hotelleitung wird uns einzeln erwürgen", prophezeite Dorian. „Aber an deiner Idee ist was dran. Wir werden uns umsehen müssen. Das heißt, daß zwei von uns unterwegs sind und der dritte hier Sitzwache in der Zentrale' hält. Wir wechseln uns dabei ab."
    Der Däne zuckte mit den Schultern. „Ich nehme an, daß ich als erster Daumen drehe, ja?"
    Coco Zamis nickte ihm zu. „Du bist ein kluger Kopf, Abraham Flindt. Immerhin bin ich die einzige, die Angelina von Angesicht zu Angesicht kennt und auch ihre Aura identifizieren kann. Du und Dorian, ihr könnt euch nur nach meiner Beschreibung richten."
    „Nun, ein Mädchen mit schockroten Haaren, aussehend wie Anfang Zwanzig, wird doch schwer zu übersehen sein", brummte Flindt mißmutig.
    „Es sei denn, sie hat sich das Haar mittlerweile aus Tarnungsgründen gefärbt", sagte Coco. „Wie dem auch sei - laß uns aufbrechen."
    Sie orderten ein Taxi - eines der gelb lackierten, weil sie staatlich lizenziert sind und Festpreise bieten müssen, während die anderen frei kalkulieren und zunächst einmal drauf aus sind, Fremde gehörig übers Ohr zu hauen.
    Die Fahrt ins Zentrum von Rom zu mittäglicher Stunde glich einem Horror-Erlebnis besonderer Art. Jeder brave deutsche, englische oder amerikanische Verkehrspolizist hätte angesichts des unüberschaubaren Durcheinanders die Dienstwaffe ergriffen und sich den Gnadentod vergönnt. Die Römer ließ das alles herzlich kalt. Wo zwei Richtungsfahrbahnen markiert waren, paßten vier Wagen bei hoher Geschwindigkeit bequem nebeneinander - jeweils etwa zwei Zentimeter Platz von Türgriff zu Türgriff. Vorfahrt an Kreuzungen hatte der Fahrer mit den besseren Nerven. Entstand irgendwo eine Lücke, war sie Sekunden später durch eine Fahrzeugschnauze restlos ausgefüllt. Wo Staus entstanden, gab es ja noch Gehwege, und ansonsten die Hupe. Überholt wurde wahllos rechts wie links, und dem Überholten ersparte man sogar den vorsichtigen Blick in den Rückspiegel, falls er selbst mal ausscheren wollte - wenn hinter dir die Hupe erklingt, heißt das: Du wirst von irgendeiner Seite überholt, also bleib in deiner Spur! Zwischen all dem Chaos huschten hier und da verwegene Passanten einher. Dorian verstieg sich zu der Behauptung, daß es in Rom nur zwei Sorten Fußgänger geben könne: schnelle und tote.
    „Sehen Sie, signorina e signore, das ist doch alles ganz ruhig und normal hier", versuchte der Taxifahrer zu beruhigen. „Unten in Napoli ist alles viel schlimmer als hier."
    „Au wei", murmelte Coco. Sie wollte es sich lieber nicht vorstellen. Im nächsten Moment schrie sie auf, als ihr Fahrer das Rotlicht einer Ampel großzügig ignorierte, einem anderen, wild hupenden Wagen die Vorfahrt nahm und dann mit Vollgas durch eine schmale Seitengasse raste - natürlich entgegen der Einbahnrichtung.
    „Warum regen Sie sich auf, signorina
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