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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
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sagte Retti.
    „Sechs Tage, sagst du - und unheilbar? Wirklich unheilbar? Das ist gut. Das ist genau das, was ich für Dorian Hunter suche. Ich denke, du solltest ihm diese Krankheit anhexen."
    Jetzt war es Retti, der nur „Hm" machte. Er wandte sich ab. „Ich werde mich morgen noch einmal vergewissern, daß er wirklich tot ist", sagte er. „Entweder war die magische Dosis zu gering, oder er ist zu widerstandsfähig, und ich habe es nicht erkannt. Aber sterben wird er."
    „Hostia madonna",
keuchte der Sterbende.
    Retti verließ die kleine Wohnung wieder über den Balkon und schloß die Tür mit seiner Magie, als auch Angelina draußen war. Wieder erhoben sie sich in die Lüfte.
    Die Teufelin war zufrieden. Und als sie sich wieder in Rettis Landhaus in den Albaner-Bergen befanden, entwickelte sie ihren endgültigen Plan.

    Magie…
Das Stichwort glühte in Cesare Fattios Verstand. Vor einiger Zeit hatte er einmal von einem Mann gehört, der Magier genannt wurde. Vielleicht war er nur ein Betrüger und Scharlatan. Vielleicht aber verstand er wirklich etwas von diesen Dingen, an die Fattio zwangsläufig glauben mußte.
    Fattio wälzte sich von seinem Lager. Dumpf polterte er auf den Boden, und er wußte, daß er nicht mehr die Kraft haben würde, sich zu erheben. Was er jetzt tat, war seine letzte Chance. Er begriff nicht, warum er nicht schon viel früher darauf gekommen war. Aber vielleicht hatte er Magie unterbewußt noch immer zu sehr abgelehnt, so daß seine Erinnerung sich einfach sperrte. Vielleicht aber hatte auch dieser neuerliche Besuch von gleich zwei Teufeln etwas in ihm ausgelöst.
    So klein und schäbig Fattios Wohnung war - sie besaß ein Telefon. Es stand auf einem kleinen Tischchen. Fattio zog seinen Oberkörper daran hoch. Er griff nach dem Hörer, der so entsetzlich schwer war, und drehte die schwergängige Wählscheibe. Er hatte ein hervorragendes Gedächtnis, und er kannte den Namen jenes Magiers. „Vermittlung… bitte verbinden Sie mich mit… Signor Fontanelli… Giorgio Fontanelli… sofort…"
    Zehn Minuten später sprach er mit Fontanelli. Die ruhige, dunkle Telefonstimme des Magiers flößte Vertrauen ein. Der Magier ließ sich den Fall schildern.
    „Was durch Magie ausgelöst wird, kann auch durch Magie beseitigt werden", versicherte Fontanelli. „Es ist alles eine Frage des Geldes."
    „Ich - zahle - jeden - Preis", keuchte Fattio verzweifelt.
    „Ich komme zu Ihnen", versicherte Fontanelli zufrieden.
    Doch als er eintraf, fand er Cesare Fattio tot neben dem Telefon. Die Wohnungstür war schon seit zwei Tagen nicht mehr verschlossen gewesen, weil Fattio sich die Mühe hatte sparen wollen. Fontanelli untersuchte den Toten und erkannte eine Magie, die der seinen nicht unähnlich war. Es wäre ihm sehr schwer gefallen, etwas für den kleinen Gangster zu tun, und selbst dann hätte er nicht sicher sein können, ob sein Werk gelang. So war es vielleicht besser; er war zu spät gekommen, und damit brauchte sein Ruf nicht aufs Spiel gesetzt zu werden. Fontanelli benutzte Fattios Telefon, wählte 12 12 12 und unterrichtete die Carabinieri von Fattios Tod. Dann entfernte er sich so ungesehen, wie er in der Nacht gekommen war.
    Polizei und Reporter wunderten sich ein wenig darüber, daß ein Mann aus unerklärlichen Gründen verhungert war, obgleich er genügend Vorräte im Haus besaß und sein Skelett keine Rückschlüsse auf Knochenbrüche oder andere Dinge zuließ, die ihn am Verlassen der Wohnung gehindert hätten. Eine unbedeutende Pressenotiz erschien, und ansonsten kümmerte sich niemand mehr um den Fall.

    Dorian Hunter hatte sich im Hotel der Villa Doria Pamphili einquartiert, in einem ruhig gelegenen Oberklasse-Hotel in einem ausgedehnten Park außerhalb der antiken Stadtmauern Roms. Er hatte sich mit Coco in einem Doppelzimmer eingerichtet, während Abi Flindt ein weiteres Doppelzimmer allein bewohnte - Einzelunterbringung war nicht möglich gewesen.
    Nachdenklich betrachtete Dorian immer wieder den Zeitungsausschnitt. Noch ein paar andere lagen vor ihm auf dem Tisch. Sie entstammten verschiedenen internationalen Tageszeitungen. Es handelte sich um Annoncen, die in verschiedenen Sprachen einen identischen Text trugen. Dorian hatte die Ausschnitte durch Trevor Sullivans „Mystery Press" zugespielt bekommen. Die Annoncen waren gerade zwei Tage alt.
    „Dorian Hunter, wenn du mit der abtrünnigen Hexe nach Rom kommst, werdet ihr in unsere Falle gehen und ausgelöscht.
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