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153 - Angelina, die Teufelin

153 - Angelina, die Teufelin

Titel: 153 - Angelina, die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
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sich immer weiter aus. Schon nach einem Tag hatte sie den gesamten Arm erfaßt, und das Glühen war nicht aufzuhalten.
    Gleich am Morgen nach der Infizierung war Cesare Fattio zum Arzt gegangen. Er gab an, von einem streunenden Hund gebissen worden zu sein - die Story mit dem Unheimlichen und seiner langen Chamäleonzunge würde ihm ohnehin niemand glauben. Der Arzt nahm eine Blutprobe und ließ sie analysieren.
    Er fand nichts.
    Kein schleichender Virus, keine Veränderung, keine Krankheitskeime… auch die deutliche Grünfärbung, die Cesare selbst gesehen hatte, war nicht zu erkennen.
    „Sie sind vollkommen gesund, Signor Fattio", versicherte ihm der Arzt. „Ich wollte, ich hätte Ihre robuste Natur."
    Drei Tage später sagte er es nicht mehr, sondern schüttelte nur noch ratlos den Kopf.
    Fattio hatte sich verändert. Er verlor deutlich an Gewicht. Hitzeschauer wechselten sich mit Kältewellen ab. Er fror in strahlendstem Sonnenschein oder schwitzte in kalter Nacht. Und er verlor an Kraft.
    Aber auch jetzt ließ sich medizinisch nichts erkennen.
    „Signore, Sie sind nicht krank! Sie können gar nicht krank sein, weil Ihr Blutbild das eines völlig gesunden Menschen ist, aber vielleicht beruht Ihre Krankheit auf einer psychischen Störung…"
    Da hatte Fattio mit der Faust auf den Tisch geschlagen, daß es krachte, und war gegangen, aber vorher hatte er den Arzt noch Stümper, Narr und blutigen Laien genannt.
    Ein zweiter Arzt bestätigte die Diagnose des ersten.
    „Es hat keinen Sinn, eine Behandlung durchzuführen, Signor Fattio. Wenn es keinen Krankheitskeim gibt, gibt es auch keine Krankheit. Und wo es keine Krankheit gibt, kann sie auch niemand behandeln."
    „Mit einem Wort: Ihr könnt mir alle nicht helfen, ihr neunmalklugen Medizinmänner!" tobte Fattio und ging.
    Er spürte die schleichende Krankheit doch!
    Er spürte auch, wo er mit der Faust auf den Tisch geschlagen hatte. Dort bildete sich jetzt ein dunkler Fleck, der immer größer wurde und schmerzte.
    Fattio machte die Probe. Er brachte es über sich, sich die Haut aufzuritzen. Das Blut, das hervorquoll, war grün! Er wollte eine Probe davon auffangen und sie einem dritten Arzt zur Untersuchung geben, aber noch während die Tröpfchen langsam hervorsickerten, färbte sich das grüne Blut rot. Und dann kam es nur noch rot.
    Und es wollte gar nicht mehr aufhören zu bluten.
    Fattio brauchte fast drei Stunden, bis er die verhältnismäßig unbedeutende Wunde wieder soweit geschlossen hatte, daß kein Blut mehr nachdrängte.
    Und er wußte jetzt, daß er sterben würde.
    Kein Arzt konnte ihm mehr helfen. Die Krankheit war Magie. Dieser Unheimliche hatte ihm eine Seuche angehext, die womöglich schlimmer war als AIDS. Und Cesares Angst wuchs ins Unermeßliche.
    Er wollte nicht sterben und im Höllenfeuer schmoren. Er hatte zeitlebens gesündigt und sich niemals Gedanken darüber gemacht. Er hatte drauflosgelebt. Frömmigkeit, ein gottgefälliges Leben - das war etwas für die anderen, für die Dummen. Aber jetzt, da der Tod vor seiner Wohnungstür stand, da veränderte sich Fattio.
    Er suchte Zuflucht im Glauben.
    Aber vielleicht waren seine Sünden zu groß geworden im Lauf der Jahre. Seine Angst blieb, und der schleichende Tod blieb ebenfalls.
    Ich werde dich die nächsten drei, vier Tage lang beobachten, hatte der Unheimliche mit der Chamäleonzunge gesagt. Vier Tage waren jetzt verstrichen, und Fattio fühlte sich schwach. Er war ausgezehrt. Seine Haut spannte über den Knochen, und wenn er in den Spiegel sah, dann sah er in ein knöchernes Gesicht.
    Mehr und mehr wurde er skelettiert…

    „Und du meinst also, ich könnte diesen Hunter verhexen", sagte Retti spöttisch. „Du überschätzt mein Können. Hunter schützt sich mit allen möglichen Gemmen, er kennt Zaubersprüche und Tricks, und wo er selbst nicht weiter weiß, fragt er seine Freunde. Seine Geliebte ist eine abtrünnige Hexe."
    „Das weiß ich", sagte Angelina. „Und ich weiß auch, daß du mit Seuchen experimentierst. Du wirst doch irgend etwas haben, das du Hunter anhexen kannst. Laß mich dein Frankensteinlabor besichtigen. Da ist bestimmt etwas dabei."
    „Ich habe nicht mehr viele Versuchspersonen hier" ,sagte Retti. „Die mir wegstarben, habe ich nicht erneuert. Es wurde mir im Lauf der Zeit zu gefährlich - und es ist mir auch auf die Dauer zu lästig, ständig bestimmte Zugänge absolut verschlossen zu halten. Schon ein dummer Zufall kann dafür sorgen, daß alles
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