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1525 - Die Verfluchten

1525 - Die Verfluchten

Titel: 1525 - Die Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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aber wir werden es bald wissen.«
    »Dann fahren Sie zu ihr?«
    »Ja, und zwar sofort.«
    Der Banker nickte. Er presste die Lippen zusammen. Auf seiner Nasenwurzel entstand eine Falte. Er versuchte noch, die Frau ins rechte Licht zu rücken.
    »Sie ist keine schlechte Person, glaube ich. Ein wenig abgefahren schon, aber ich habe den Eindruck gehabt, dass sie es ehrlich meint. Sie haut keinen übers Ohr, denke ich.«
    Ich bedankte mich für die Aufklärung, aber es wurde auch Zeit, dass wir wegkamen.
    Die Kinder schauten zu, als wir in den Wagen stiegen, und winkten uns dann nach. Es war ein Stück heile Welt und kaum vorstellbar, dass das Grauen eine Bresche in diese Idylle hatte schlagen wollen. Aber so dicht liegen Gut und Böse beisammen…
    ***
    Ken Fuller fügte seinen Worten nichts mehr hinzu. Er stand in der offenen Tür, und Dorothy East glaubte, seinen Gestank wahrzunehmen.
    Es roch verbrannt, und sie empfand es als Dunst der Hölle, was ihr da entgegenwehte.
    Dina schüttelte den Kopf. »Er kommt nicht mehr zurück?«
    »Nein.«
    »Aber wer hat ihn denn…?«
    »Er ist vernichtet worden!«, schrie Ken Fuller, und seine Stimme überschlug sich dabei.
    »Nein, das ist…«
    »Doch! Man hat ihn vernichtet! Für immer! Auch die Hölle konnte ihm nicht helfen. Ich habe es gespürt. Es tat mir weh, denn wir gehören zusammen. Ich konnte seine Qualen spüren und weiß nun, dass es einen Feind gib, der uns auf den Fersen ist.«
    »Wer kann das sein?«
    »Keine Ahnung.«
    »Aber Menschen sind nicht so stark.«
    »Das weiß ich. Und doch muss es Ausnahmen geben.« Nach dieser Antwort erfasste sein Blick die regungslos auf der Stelle stehende Dorothy East. Sie wusste sofort, was auf sie zukam und riss beide Arme in die Höhe.
    »Nein, nein, ich habe nichts getan! Ich - ich - bin dazu doch gar nicht in der Lage.«
    »Das glaube ich dir sogar.« Ken Fuller stieß sich von der Tür ab. »Du hast uns schließlich geholfen. Du kennst uns, und deshalb weißt du genau, was passieren würde, wenn du uns hintergehst.«
    Er stieß Dina zu Seite und baute sich vor Dorothy auf.
    »Wer?«, flüsterte er. »Wer könnte in der Lage sein, einen von uns zu vernichten?«
    »Ich weiß es nicht!«
    »Dann denke nach.«
    »Aber ich habe keine Ahnung. Ich kenne solche Menschen nicht. Ich ich - habe gedacht, dass es niemand auf dieser Welt schaffen kann. Kein Mensch kommt gegen die Hölle an und…«
    »Aber einer hat es geschafft!«
    »Ich kenne ihn nicht!«
    »Dann denke nach!«
    Dorothy spürte, dass die Gefahr wuchs. Man brauchte einen Sündenbock, und das sollte sie sein. Verzweifelt suchte sie nach einem Ausweg aus dieser Lage. Sie musste sich etwas einfallen lassen, wollte sie nicht elendig verbrennen.
    Die Rettung war das Telefon, das sich mit einer weich klingenden Melodie meldete.
    Dorothy zuckte zusammen, weil sie damit nicht gerechnet hatte, aber sie sah es auch als positiv an und wollte sich an der großen Gestalt vorbeidrängen.
    Ken drückte sie zurück. »Nein, du bleibst.«
    »Und wenn es wichtig ist?«
    »Du bleibst trotzdem. Hier bestimmen wir und nicht du. Hast du verstanden?«
    »Ja, das habe ich.«
    »Dann denk weiter nach. Wer könnte so stark sein, dass er selbst uns überlegen ist?«
    Hinter Dorothys Stirn rasten die Gedanken. Verzweifelt suchte sie nach einer Lösung, ohne sie auf die Schnelle zu finden. Sie ging alles durch, was sie mit diesem höllischen Trio erlebt hatte, und hakte bei einem Gedanken fest.
    »Dein Freund ist doch zu diesem Luke Harrison gegangen.«
    »Ja, er sollte ihn töten.«
    Dorothy schloss sekundenlang die Augen.
    »Dann hat er es getan!«, rutschte es ihr flüsternd heraus. »Das kann nur er getan haben.«
    »Was? Eric vernichtet?«
    »Ja.«
    Ken fing an zu schreien. »Niemals, verdammt! Nein, das ist unmöglich. Er ist ein normaler Mensch, und ein Mensch schafft es nicht, gegen die Hölle anzukommen. Du lügst. Du hast dir irgendetwas ausgedacht, um mich zu beruhigen und…«
    »Vielleicht doch«, mischte sich Dina Blade ein. »Vielleicht besteht diese Möglichkeit tatsächlich.«
    »Hör auf damit. Unsere Stärke…«
    »Ich würde es darauf ankommen lassen.«
    »Und wie?«
    Dina deutete auf Dorothy. »Sie könnte es für uns herausbekommen. Sie braucht ihn nur anzurufen.«
    Ken Fuller wollte ihr widersprechen, das war ihm anzusehen, aber er ließ es bleiben. Er schaute zuerst Dina an, danach blieb sein Blick auf Dorothy haften.
    »Du hast es gehört?«
    »Ja.«
    »Gut, dann erlaube ich
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