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Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane

Titel: Raumschiff Monitor - Alle sechs Romane
Autoren: Rolf Ulrici
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Geheimer Start
    Vier Jungen, das Mädchen Tati, ein Pudel und ihr oberschlauer Anführer »Superhirn« zelten im einsamen Hochmoor am Golf von Biskaya. Aber das gemütliche Ferienleben mit Lagerfeuer und Gitarrenspiel verwandelt sich allmählich in ein immer gespenstischer werdendes Abenteuer …
    Unter der baufälligen Hütte eines versponnenen Wissenschaftlers soviel ist Superhirn klar – verbirgt sich ein unvorstellbares Geheimnis ...
Start ins Abenteuer
    »Hier dürft ihr nicht baden«, sagte Herr Bertrand zu seinen Kindern. Sein Zeigefinger glitt über die Landkarte: »Dieser Teil der Küste, ob Strand, ob Klippe, ist gesperrt!«
    Henri machte ein langes Gesicht. Gérard konnte es ihm nicht gleichtun, da sein Kopf wie ein Fußball war. Prosper zog eine »Schluppe«, das heißt, er ließ die Mundwinkel hängen. Die zwölfjährige Tatjana, genannt Tati, maulte: »Schade, ausgerechnet da ist's schön leer. Ich hätte dort so gerne meine Ballettübungen gemacht.«
    Der kleine Micha hielt sich die Ohren zu und stampfte mit dem Fuß auf. »Quatsch, Quatsch, Quatsch!« rief er. »Ich will als Indianer zelten und mag nicht sehen, wie Tati Ballett übt! Sie soll überhaupt nicht mit! Wir geben sie einem Zirkus und kaufen uns dafür ein großes Lagerfeuer!«
    Tati nahm den vier Jahre jüngeren Bruder die Hände von den Ohren: »Mein Ballett ist kein Quatsch«, zürnte sie. »Außerdem: Kennst du einen Supermarkt, in dem man ein 'großes Lagerfeuer' kaufen kann?«
    Alle lachten.
    Auch Herr Bertrand schmunzelte. Er hatte Verständnis für seine Kinder. Obwohl »seine« Kinder gar nicht seine Kinder waren. Bertrand und Frau leitetet an der Biskaya ein Ferienlager, in dem es von Jugendlichen aus aller Welt wimmelte.
    Henri, Gérard, Prosper, Tati und Micha hatten keine Unterkunft mehr gefunden, weil die Gendarmerie nur zehn Prozent Überbelegung duldete.
    Und die Gendarmerie machte keine Ausnahme – weder mit dem großen 13 Jahre alten Henri und seiner tanzenden Schwester Tati noch mit dem frechen kleinen Bruder Micha oder mit Henris gleichaltrigen Schulfreunden Gérard und Prosper.
    Die fünf waren übrigens nicht die einzigen, die abgewiesen worden waren. Doch gerade sie hatten die Bertrands in ihr Wohnhaus genommen: Micha und sein Zwergpudel Loulou taten ihnen leid. Nach wenigen Tagen sagte Frau Bertrand zu ihrem Mann: »Hör mal, Bertrand, der Größte, dieser Henri, ist sehr gewissenhaft.«
    »Sehr!« nickte Herr Bertrand.
    »Er sorgt für die anderen wie ein kleiner Vater oder ein kleiner Onkel!«
    »Vielleicht noch wie ein kleiner Großonkel!«, lachte Herr Bertrand.
    »Ich will auf etwas anderes hinaus«, fuhr die Frau unbeirrt fort. »Henri fühlt sich nicht wohl in seiner Rolle. Er will mit den anderen nicht im Haus bleiben. Schließlich sind Ferien. Henri möchte mit ihnen am liebsten irgendwo am Strand zelten. Abseits von den anderen.«
    »Verboten!« erklärte Bertrand.
    »Nicht im Hochmoor vom Bauern Dix!« sagte die Frau. »Da kommt keiner hin, das ist abgezäunt; und in der Ruine gibt's immer frisches Quellwasser.«
    »Ich werde den Bauern Dix fragen, ob er die Bande im Hochmoor zelten läßt«, sagte Herr Bertrand.
    »Nicht nötig«, erwiderte die Frau. Er hat's schon erlaubt. Ich habe ihn heute auf dem Fischmarkt in Marac getroffen.«
    »So! Und daraufhin hast du den Kindern auch schon erlaubt ...«, begann Herr Bertrand.
    »Gewiß!« nickte seine Frau. »Du warst ja den ganzen Tag im Ferienlager.«
    »Gut«, seufzte der Mann. »Sollen die fünf ihr Vergnügen haben. Aber ich muß sie gründlich ermahnen ...«
    So kam es, daß Herr Bertrand noch am gleichen Abend mit den Kindern über ihr Vorhaben sprach.
    »Und wir dürfen weder an den Strand noch an die Klippen?« fragte Tati.
    »Bei den Heulenden Steinen, wie sie heißen, ist's zu gefährlich«, erklärte Herr Bertrand. »Wer da runterfällt, wird von der Brandung zerschmettert. Und der Flachstrand ist für Badende wegen des Sogs gesperrt!«
    »Sog?« fragte Micha großäugig. »Ist das ein Tier, das Leute frißt?«
    »Jetzt meinst du das Ungeheuer im schottischen Loch Ness«, sagte Herr Bertrand. »Nein, nein. Sog ist die rückflutende Tiefenströmung. Sie zieht den Menschen in den Tod.«
    »An einen Todesstrand gehen wir nicht«, sagte Henri stirnrunzelnd. »Ich kann mir was Schöneres vorstellen. Zelten wir im Hochmoor! Frau Bertrand sagt, da hat man von früh bis spät Sonne und kann sich dunkelbraun braten lassen Ihr habt einen riesigen
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