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1525 - Die Verfluchten

1525 - Die Verfluchten

Titel: 1525 - Die Verfluchten
Autoren: Jason Dark
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Hotelneubau?«
    Diese Frage überraschte Dorothy East. Sie hatte sich bisher perfekt in der Gewalt gehabt, das war nun vorbei. Sie schrak derart heftig zusammen, dass es uns einfach auffallen musste, und wir sofort eine Bemerkung nachsetzten.
    »Sie haben also von diesem Bauvorhaben gewusst?«
    »Kann sein.«
    »Es war so«, sagte ich, »denn wir waren bei Luke Harrison. Wir haben mit ihm gesprochen, so wie jetzt mit Ihnen. Es sagte, dass Sie ihn vor der Hotelruine angesprochen und ihn davor gewarnt haben, das Bauvorhaben durchzuziehen.«
    »Ich - ich - kann mich nicht genau erinnern. Es kann sein, dass ich ihn gewarnt und ihm geraten habe, die Finger von dem Deal zu lassen, aber…«
    »Nein, so ist das nicht gewesen«, sagte ich. »Sie haben davon gesprochen, dass die Macht des Bösen oder des Teufels in der Ruine vorhanden sei. Sie haben sich in dem Objekt etabliert. Mr Harrison hat uns gewiss nicht belogen.«
    Sie zuckte nur mit den Schultern und presste die Lippen zusammen.
    »Sie warnten ihn«, fuhr ich fort. »Dieses Hotel hat ein Schicksal. In ihm sind drei Menschen ums Leben gekommen, was vor zwanzig Jahren geschah, und man geht noch heute davon aus, dass alles nicht mit rechten Dingen zugegangen ist und fremde, gefährliche Mächte ihre Hände mit im Spiel hatten. So liegen die Dinge.«
    »Denken Sie etwa an Geister?«
    Auch wenn die Frage recht spöttisch geklungen hatte, wir verstanden sehr wohl, was in ihren Worten mitklang, und sie bekam auch eine Antwort.
    »Man kann es als Geisterspuk ansehen«, sagte ich. »Es geht ja das Gerücht um, dass sich in diesem innen ausgebrannten Hotel die Geister der beim Brand umgekommenen Menschen aufhalten.«
    Dorothy East spitzte die Lippen und spielte die Überraschte. »Und daran glauben Sie? Sie als Polizist?«
    »In der Tat.«
    Sie lachte und sprach dann von zwei erwachsenen Menschen, die sich lächerlich machten.
    »Haben Sie das nicht auch getan, als Sie Luke Harrison davor warnten, das Bauvorhaben durchzuziehen?«, fuhr Bill die Frau an.
    »Ja, das habe ich.« Sie lächelte süffisant. »Aber ich habe nicht von Geistern gesprochen, sondern allgemein von einem negativen Fluidum. Also warnte ich ihn.«
    »Wer strahlt dieses negative Fluidum denn ab?«
    »Das kann ich nicht sagen, Mr Sinclair.«
    »Nicht der Teufel?«
    »Möglich…«
    »Haben Sie sich mit ihm beschäftigt?«
    »Ich bete ihn nicht an, wenn Sie das meinen, Mr Sinclair. Beschäftigt habe ich mich mit ihm. Zeigen Sie mir den Menschen, der das noch nicht getan hat. Egal, in welch einer Form. Und wenn Sie darüber nachdenken, werden Sie auch zu dem Schluss kommen.«
    »Das kann sein, aber hier haben wir einen konkreten Hinweis erhalten. Es geht um das Hotel, das Mr Conolly und ich besucht haben, und das hat uns ganz und gar nicht gefallen, denn wir hörten geheimnisvolle und verräterische Stimmen, obwohl niemand in unserer Nähe zu sehen war. An diesem Spuk ist also etwas dran, wie man so schön sagt, und Sie sind jemand, der das auch weiß.«
    »Ich streite es nicht ab. Ich habe ihn gespürt. Ich bin sensitiv veranlagt, bedenken Sie das.«
    »Dann kennen Sie bestimmt auch die Namen der drei Toten«, sagte Bill.
    »Wieso sollte ich? Ich habe mit ihnen nichts am Hut gehabt. Ich weiß nur, dass es in dieser verdammten Ruine nicht ganz geheuer ist. Das habe ich gesagt.«
    »Wir haben verstanden.«
    »Dann bin ich ja zufrieden.«
    »Aber wir sind es nicht«, erklärte ich, »denn manchmal kommen sie wieder, und das ist passiert. Wir waren bei Luke Harrison, und dort tauchte plötzlich eine Gestalt auf, die es nicht geben konnte, aber trotzdem vorhanden war. Ein Mann, der vor zwanzig Jahren verbrannt war - eben in diesem Hotel, zusammen mit zwei anderen. Plötzlich war er da und wollte Luke Harrison töten. Wir konnten es verhindern und haben diese Gestalt, die schon mal tot oder verbrannt war, zum zweiten Mal vernichtet. Diesmal allerdings für immer.«
    Ich hatte die Frau vor mir nicht aus den Augen gelassen. Das war auch gut so, denn meine Erklärungen hatten sie hart getroffen. Sie wurde plötzlich nervös, auf ihrer Stirn erschien Schweiß.
    »Habe ich Sie geschockt, Miss East?«, fragte ich.
    »Bitte, ich kann dazu nichts sagen.«
    »Aber Sie wissen Bescheid.«
    »Ich will dazu nichts sagen.«
    »Warum schweigen Sie? Aus Angst?« Die Fragen prasselten jetzt auf sie nieder.
    »Ich kann dazu nichts sagen - bitte!«
    »Aber Sie wissen alles! Sie sind eingeweiht. Auch wenn Sie schweigen, können Sie uns
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