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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum
Autoren: Jason Dark
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beide.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Das ist gut. Und jetzt möchte ich von dir wissen, was hier geschehen ist. Warum bist du aus dem Bett gestiegen und hast das Schlafzimmer verlassen? Warum? Konntest du nicht schlafen?«
    »Doch, das ist es nicht.«
    »Aber…?«
    Er furchte die Stirn und senkte den Blick. Seine Haltung wirkte noch immer so fremd und völlig unnatürlich. So kannte Shao ihn einfach nicht.
    Er lehnte sich jetzt zurück, schaute Shao aber nicht an, sondern richtete seinen Blick zur Zimmerdecke. Und er sagte einen Satz, den Shao nicht begriff.
    »Ich habe ihn gesehen…«
    »Wen hast du gesehen?«
    »Ai Wei!«
    Shao hatte eine Antwort bekommen, mit der sie nichts anfangen konnte.
    Deshalb schüttelte sie den Kopf und hob die Schultern.
    »Wer ist Ai Wei?«
    »Du kennst ihn nicht.«
    »Das stimmt. Deshalb will ich ja wissen, wer er ist.«
    »Er ist ein Dämon.«
    »Einer aus unserer Heimat?«
    »Ja. Und ich habe ihn gesehen.«
    Shao drehte den Kopf. »Doch nicht hier in der Wohnung - oder?«
    »Nein, hier ist er nicht. Noch nicht, aber er wird kommen, das weiß ich.«
    »Und woher weißt du das?«
    Suko lächelte, was nicht sehr echt aussah.
    »Er hat sich mir angekündigt, Shao.«
    »Wie denn? Hat er dir einen Brief geschrieben oder was?«
    »Nein, das nicht. Aber ich habe ihn in meinem Traum gesehen. Und es war kein normaler Traum, sondern ein schrecklicher Alb. Ai Wei ist unterwegs. Der Sensenmann, der Tod mit der gelben Maske. Der Theaterspieler. Er hat es geschafft, die Sphären der Finsternis zu verlassen, und jetzt will er an uns heran. Ich glaube, dass er mich töten will. Mich und viele andere.«
    Shao lachte Suko nicht aus. Sie wollte auch nicht an seinem Traum zweifeln, aber sie fragte, wie er überhaupt auf diesen Ai Wei kam.
    »Er ist ein Monster. Er ist grauenhaft.«
    »Kennst du ihn denn?«
    »Ja.«
    »Und woher? Hast du schon gegen ihn gekämpft und versucht, ihn zu besiegen?«
    »Nein, besiegt habe ich ihn nicht. Gekämpft haben wir schon gegeneinander, denn wir sind im selben Kloster aufgewachsen. Man hat uns dort erzogen, man hat uns die Kampftechniken gelehrt. Ich habe ebenso davon profitiert wie er, aber keiner von uns beiden ist im Kloster geblieben. Ai Wei verschwand irgendwann. Er wollte nicht mehr dienen. Er wollte die Macht der Hölle besitzen, und das hat er wohl geschafft. Man hörte von vielen Gräueltaten, die er begangen hat. Es war so schrecklich, dass ich davon gar nicht reden möchte. Ich dachte auch, ihn vergessen zu haben, aber jetzt ist er wieder da. Er hat sein Kommen angekündigt, er hat es mir mitgeteilt. Deshalb konnte ich nicht schlafen. Es war so etwas wie ein Wahroder Wachtraum.«
    »Glaubst du, dass er wahr werden wird?«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Aber du hast ihn doch so viele Jahre nicht mehr gesehen. Es kann sein, dass er sich verändert hat.«
    »Nein, das hat er nicht. Jemand wie Ai Wei verändert sich nicht. Das musst du mir glauben. Er wird immer seinen bösen Weg gehen, von dem ihn nichts abbringen kann.«
    »Und er kommt ausgerechnet zu dir?«
    »Ja.«
    »Warum tut er das?«
    »Weil wir uns kennen. Ich habe dir erzählt, dass wir im Kloster aufwuchsen. Wir sollten dazu erzogen werden, den Menschen zu dienen. Wir haben alles gegeben, dachte ich, aber Ai Wei ging seinen eigenen Weg. Er hörte nicht auf die Stimme des Guten. Er wandte sich der Dunkelheit zu und schließlich wurde er aus dem Kloster verstoßen. Er hat uns alle und besonders mich verflucht.«
    Shao hatte sich längst einen zweiten Sessel herangeschoben und dort ihren Platz gefunden. Sie war nahe bei Suko und ließ ihn nicht aus den Augen.
    »Und was geschah weiter?«
    »Nichts Gutes. Als wir von seinen ersten Untaten hörten, wurde mir die Aufgabe zuteil, ihn zu jagen. Es war die Zeit meines großen Versagens. Ich habe ihn nicht stellen können.«
    »Warum du?«
    »Ich wurde auserwählt. Man schickte mich los, um Ai Wei zu fangen und wieder zurück ins Kloster zu bringen. Es sollte meine erste große Aufgabe werden. Ich habe es nicht geschafft. Ich war nicht gut genug. Ich habe versagt, ich habe mein Gesicht verloren und mich blamiert. Als Konsequenz habe ich das Kloster verlassen. Alles andere kennst du. Ich schlug dann den falschen Weg ein, von dem man mich hier in London abgebracht hat. Der Schwarze Drache, dem ich diente, stand plötzlich auf der anderen Seite, und durch Johns Hilfe gehörte ich dann zu denen, die das Gesetz vertreten, und das ist bis heute so geblieben.«
    »Wie auch
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