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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum
Autoren: Jason Dark
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die Erinnerung an Ai Wei, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    Shao hob die Schultern und schüttelte den Kopf.
    »Aber warum hast du mir nie etwas davon erzählt? Ich meine, du weißt auch alles über mich.«
    Suko senkte den Blick. Dann sagte er mit tonloser Stimme: »Ich habe mich geschämt. Außerdem hatte mein Leben ja einen anderen Verlauf genommen. Da war kein Platz mehr für Ai Wei. Aber tief in meinem Innern ist die Erinnerung an ihn nie verloschen. Ich konnte ihn einfach nicht vergessen.«
    Shao nickte. »Genau wie ich meine zweite Existenz nicht vergessen kann, die ich dem Geist der Sonnengöttin Amaterasu verdanke. Das alles gehört zu unserem Schicksal. Auch bei mir ist vieles verschwunden, aber alles kann ich nicht vergessen.«
    »Jetzt kommt er zurück, Shao.«
    »Und das weißt du genau?«
    »Ja, das weiß ich. Er hat sich mir angekündigt. Er ist in meinen Traum eingedrungen, und ich sage dir, dass mir jetzt eine schwere Aufgabe bevorsteht.«
    »Was meist du damit?«
    Suko schaute Shao lange an. »Bitte, du weißt es.«
    Sie griff nach seiner Hand. »Ich fürchte ja, denn ich kenne die Regeln. Du hast einmal versagt, und das soll dir nicht noch mal passieren. Du musst mit dir wieder ins Reine kommen. Was du damals nicht geschafft hast, wirst du jetzt nachholen müssen.«
    »Das sehe ich auch so. Es wird zu einem erneuten Kampf kommen, und diesmal möchte ich nicht der Verlierer sein. Ich werde mich darauf einstellen müssen, eine alte Schuld zu begleichen, und ich denke, dass Ai Wei das weiß.«
    »Wieso?«
    »Sonst hätte er sich nicht bei mir gemeldet. Auch er weiß, dass endlich zu Ende geführt werden muss, was vor langer Zeit begann. Wir haben uns verschieden entwickelt, wir sind zu Feinden geworden. Wir haben viel geschafft. Wir konnten damals sogar Shimada besiegen, und ich gehe davon aus, dass er uns oder mich immer unter einer gewissen Kontrolle gehalten hat. Er weiß genau, was ich tat und was ich noch immer tue. Da er auf der anderen Seite steht, muss er mich vernichten, um einen Druck loswerden zu können, den er in der Erinnerung vielleicht noch stärker spürt als ich. Deshalb hat er sich auf den Weg gemacht.«
    Shao erwiderte nichts. Sie war nicht in der Lage, die Dinge richtig einzuschätzen, denn sie kannte diesen Ai Wei nicht. Das war ihr Problem, denn sie hätte Suko so gern zur Seite gestanden.
    »Und das Problem hat dich so gequält?«
    »Ja, der Albtraum war schrecklich. Nicht unbedingt blutig. Ich sah keine Menschen sterben, aber ich sah, wie mächtig er geworden ist, ein unheimliches und unheilvolles Geschöpf.«
    »Kannst du ihn denn beschreiben?«, fragte Shao.
    »Ja, das kann ich. Er sieht aus, als würde er eine gelbe böse Maske tragen. Eine Mischung aus Halloween-Maske und Totenschädel. Sie ist erleuchtet. Ich sah seine lange Kutte und auch seine Waffe, eine schartige Sense.«
    »Ach, er tötet mit einer Sense?«
    Suko winkte ab. »Nicht nur. Es ist ihm wahrscheinlich egal, womit er tötet, Shao, und ich weiß im Moment nicht, was ich tun und wie ich ihm begegnen soll.«
    »Du brauchst Hilfe, Suko.« Sie fuhr mit drei Fingerspitzen über seine linke Wange. »Ja, du benötigst Hilfe. Und ich bin ebenso für dich da wie John.«
    Nach diesen Worten kam Leben in den fast lethargisch wirkenden Körper des Chinesen. Er zuckte hoch und schüttelte den Kopf.
    »Nein, das werde ich nicht zulassen.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil es nur mich allein etwas angeht. Du wirst dich da raushalten. Das ist allein meine Sache, weil es auch mein Schicksal ist. Ich habe etwas zu richten, was meine Sache ist. Ai Wei und ich werden es auskämpfen müssen. Wo und wann, das weiß ich noch nicht. Aber ich weiß schon, dass es sehr bald sein wird.«
    »Aber ich kann dir helfen, Suko! Bitte!«
    »Nein, das muss ich allein hinter mich bringen.«
    »Ich darf dir also nicht zur Seite stehen?«
    Suko blieb stur. »Als Phantom mit der Maske kannst du mir nicht helfen. Ich kenne die Regeln. Ich muss es allein durchziehen. Ai Wei darf nicht unter die Menschen gelassen werden. Er wird sehr grausam sein, das steht für mich fest. Er war es schon immer. Früher, aus Hongkong, habe ich hin und wieder von seinen Taten gehört. Ich wäre auch hingeflogen, wenn er sich dort gezeigt hätte, aber er ist nicht mehr in China. Ai Wei ist auf dem Weg hierher.«
    »Das muss ich dir glauben, Suko.«
    »Danke.«
    »Aber ich habe noch eine Frage.«
    »Bitte, stell sie.«
    »Hast du in dieser Nacht zum ersten Mal eine Begegnung
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