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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum
Autoren: Jason Dark
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Nichts.«
    Leider konnte ich Shao keinen Trost spenden, denn mir erging es nicht anders als ihr. Beide beschäftigten wir uns mit einem Gedanken, den Shao dann aussprach.
    »Wie wäre es mit einer Großfahndung?«
    »Nein, nicht für Suko. Vergiss nicht, dass er uns durch die Krone der Ninja immer einen Schritt im Voraus ist. Sobald er etwas merkt, kann er sich unsichtbar machen.«
    »Gehst du denn davon aus, John, dass er weiß, wo sich dieser Ai Wei aufhält?«
    »Nun ja, er wird zumindest eine Spur von ihm haben. Aber auch Ai Wei weiß sicher, dass ihm jemand auf den Fersen ist. Wo die beiden aufeinander treffen werden, steht in den Sternen.«
    »Es muss irgendetwas Chinesisches sein«, flüsterte Shao. »Vielleicht sollte ich mich mal in Chinatown umhören.«
    Ich verzog den Mund. »Du kannst es ja versuchen. Aber ich glaube nicht, dass es etwas bringt.«
    »Und wenn Ai Wei dort bekannt ist?«
    Ich lächelte sie an. »Glaubst du denn, dass man dir über ihn etwas verraten wird?«
    »Das will ich doch hoffen.«
    »Ich sehe das nicht so. Du bist zwar eine Chinesin, aber du gehörst nicht mehr zu ihrem inneren Zirkel. Alle Geheimnisse wird man dir nicht anvertrauen. Besonders nicht diejenigen, in denen Magie eine große Rolle spielt.«
    »Ich werde es trotzdem versuchen.«
    »Okay.«
    »Kommst du mit?«
    Ich war noch unschlüssig.
    Shao wartete jedoch auf meine Antwort, und so tat ich ihr den Gefallen.
    »Ich weiß nicht, wie mich deine Bekannten aufnehmen. Sollten sie überhaupt bereit sein, dir etwas zu sagen, dann werden sie gewiss nicht reden, wenn ich dabei bin. Das ist jedenfalls meine Meinung. Und es kommt noch etwas hinzu, was uns beide betrifft. Was wissen wir eigentlich über Ai Wei? Ist er ein Mensch? Ist er ein Dämon?«
    Shao senkte den Blick. Ihre Stimme hatte einen traurigen Unterton angenommen, als sie sprach. »Ich weiß es leider auch nicht. Suko hat zu sehr geblockt. Ich glaube, dass er beides sein kann. Ein Mensch und ein Dämon. Ein Zwitter.«
    »Akzeptiert. Und du weißt sicher auch nicht, was er genau vorhat. Ist er nur erschienen, um mit Suko die alte Rechnung zu begleichen?«
    »Vielleicht.«
    »Du hast ihn beschrieben, Shao«, sagte ich und sah, dass sie mich interessiert anschaute. »Kannst du dir vorstellen, dass sich eine solche Gestalt hier in London frei bewegen kann? Ich nicht, denn das würde auffallen, und wir hätten dann von ihr gehört.«
    »Könnte sein.«
    »Also muss er ein Versteck gefunden haben. Und zwar dort, wo er nicht auffällt.«
    »Und wo könnte das sein?«
    Da waren wir beide überfragt. So blieb uns wirklich nur Shaos Vorschlag, sich bei ihren Landsleuten umzuhören.
    »Tja, John, wir können nichts anderes tun. Vorläufig jedenfalls nicht.«
    Sie schaute zum Fenster hin, hinter dem sich noch die Dunkelheit ausbreitete. »Der Tag wird bald anbrechen. Du wirst im Büro erklären müssen, wo Suko geblieben ist. Ich gehe zu meinen Landsleuten, um zu versuchen, ein wenig über Ai Wei zu erfahren. Wenn er zur Mythologie gehört und dabei eine besondere Rolle spielt, könnten wir Glück haben.«
    »Tu das. Vielleicht hast du Glück.«
    »Und was wirst du in die Wege leiten?«
    »Zunächst mit Sir James Powell sprechen.«
    »Klar, da bleibt dir keine andere Wahl. Aber eines sage ich dir.« Ihre Stimme klang plötzlich lauter. »Sollte ich eine Spur gefunden haben, wird nicht Shao erscheinen, sondern eine andere Person.«
    »Willst du wieder zum Phantom werden?«
    Ihr Gesicht nahm einen harten Zug an.
    »Ja, das werde ich. Und dann werden wir sehen, ob dieser Ai Wei stark genug ist, um gegen mich und meine Waffe bestehen zu können.«
    »Ich kann es dir nicht verbieten. Ich werde mich noch ein wenig hinlegen.«
    »Tu das. Ich kann nicht schlafen.«
    Ich winkte ihr zu. »Bis gleich.«
    Ich hatte die Wohnungstür noch nicht ganz erreicht, als sich das Telefon meldete.
    Ich hörte Shaos Stimme, als sie abgenommen hatte, und ging wieder zurück in den Wohnraum. Auf dem Weg dorthin hörte ich ihren leisen Schrei.
    Im Wohnzimmer stand Shao neben dem Sideboard. Das Telefon hielt sie gegen ihr rechtes Ohr gedrückt, und sie sprach mit etwas schriller Stimme den Namen Suko aus. Zu mehr ließ er sie nicht kommen.
    Ich wollte nicht dazwischenreden und warf Shao einen fragenden Blick zu, den sie allerdings ignorierte.
    Schließlich flüsterte sie: »Ja, ich gebe ihn dir, Suko.« Sie hielt mir das Telefon hin, das ich an mich nahm und mich meldete.
    »Jetzt bin ich dran.«
    Zuerst
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