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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum
Autoren: Jason Dark
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Wie ich ihn kannte, würde er sich auch nicht melden. Da war Suko ein sturer Hund.
    »Kaffee?«
    »Das fragst du noch?«
    »Gut, dann erzähl auch, was los ist.«
    »Erst, wenn ich die braune Brühe trinke. Was ist mir Sir James, Glenda?«
    Sie drehte sich um, und ihr bunter Sommerrock schwang in die Höhe.
    Dazu trug sie eine weiße Bluse. Wäre der spitze Ausschnitt nicht gewesen, hätte sie fast züchtig ausgesehen.
    »Er kommt, John, aber er komm etwas später.«
    »Okay.«
    »Ist es denn so dringend?«
    Wie dringend es war, erzählte ich ihr, als der Kaffee auf meinem Schreibtisch stand und ich die ersten Schlucke probierte. Er war großartig wie immer, und doch wollte er mir an diesem Morgen nicht so recht schmecken.
    Das sah auch Glenda, die Sukos Platz eingenommen hatte und mir nun gegenüber saß.
    »Na, was ist?«
    »Suko ist verschwunden!«
    »Was sagst du da?«
    »Ja, er ist weg.«
    »Warum das denn?«
    »Das werde ich dir jetzt erklären.«
    Die Tasse war halb leer, aber ich hielt mein Versprechen, und in Glenda Perkins hatte ich eine gute Zuhörerin. Ich sah, dass sie etwas blass um die Nase wurde und dann den Kopf schüttelte.
    »Er hat also die Krone der Ninja mitgenommen!«
    »So ist es.«
    Sie schlug gegen ihre Stirn, und ich hörte ein leises Klatschen.
    »Und ich habe nichts bemerkt, John. Das ist ein Ding.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich weiß auch nicht, ob Sir James etwas aufgefallen ist.«
    »Das möchte ich gern von ihm erfahren.«
    »Bringt dich das denn weiter?«
    »Ich fürchte nein.«
    »Du oder wir können sowieso nichts tun, sollte dies eine rein chinesische Angelegenheit sein. Die schotten sich doch ab, das weißt du selbst. Auch Shao traue ich da nicht viel zu.«
    »Dann muss Suko ihn finden. Und dass dieser Ai Wei verdammt gefährlich ist, kannst du daran ermessen, wie sorgfältig sich Suko auch vorbereitet hat. Wann hat er zum letzten Mal die Krone der Ninja mitgenommen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Ich auch nicht, Glenda.«
    Sie wies mit dem Finger auf mich. »Hast du denn einen Verdacht, wo Suko suchen könnte?«
    »Den habe ich nicht, so leid es mir tut. Shao sieht Chinatown als besten Informationsort, aber ob er sich dort versteckt hält, ist eigentlich mehr als fraglich.«
    »So sehe ich das auch. Unter Umständen müssen wir nach ganz anderen Alternativen Ausschau halten. Aber finde die mal.«
    »Wir könnten nach seinem Wagen fahnden. Eine stille Fahndung. Mehr Möglichkeiten sehe ich im Moment nicht. Und sollten wir ihn finden, dann werden wir uns auch vornehm zurückhalten. Wir greifen wirklich erst ein, wenn es so weit ist.«
    »Aber du willst zuvor mit Sir James reden?«
    »Sicher.«
    Wir hatten beide unsere Tassen leer. Ich rief Shao an und war nicht mal überrascht, dass sie nicht abhob.
    »Shao ist schon unterwegs«, sagte ich zu Glenda.
    »Wundert dich das?«
    »Bestimmt nicht.«
    Sir James tauchte in diesem Moment auf. Er betrat sogar unser Büro und war überrascht, nur Glenda bei mir zu finden.
    »Ist Suko krank oder kommt er später?«
    »Nein, Sir, er ist verschwunden.«
    Der Superintendent schaute mich an, als hätte ich ihn verarscht. »Stimmt das?«
    »Ich würde Sie niemals anlügen, Sir.«
    »Dann würde ich gern erfahren, wie das passiert ist.«
    Erneut erzählte ich meine Geschichte und hatte wieder einen aufmerksamen Zuhörer. Ich übersah nicht, wie die Gesichtszüge unseres Chefs vereisten, denn auch er wusste, wie gefährlich die Schergen einer dämonischen Mythologie aus dem Reich der Mitte waren.
    »Und Sie haben ihn nicht überzeugen können, Sie mitzunehmen, John?«
    »Nein, Sir. Shao auch nicht. Diese Niederlage muss tief in ihm gesessen haben. Er hat sie all die Jahre nicht vergessen, aber er hat auch mit keinem Menschen darüber gesprochen. Selbst mit Shao nicht. Es ist ein Alleingang, den wir akzeptieren, aber nicht hinnehmen müssen.«
    »Sie sagen es. Und wie sehen Ihre Ideen aus?«
    Da musste ich passen, was Sir James überhaupt nicht gefiel.
    »Sie wissen also nichts?«
    »So ist es.«
    »Dann ist Shao unsere einzige Hoffnung?«
    »Ja, und eventuell die Fahndung nach seinem BMW, der nicht mehr in der Garage steht. Was uns auch zeigt, dass Suko eine weite Strecke zurücklegen will.«
    »Das muss nicht stimmen, John. Es kann sein, dass er auch nur beweglich sein will.«
    »Auch das. Sind Sie denn mit einer stillen Fahndung einverstanden?«
    »Ja, leiten Sie das in die Wege.«
    »Das kann uns eine kleine Chance eröffnen.«
    »Und wie sieht es
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