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1518 - Sukos Albtraum

1518 - Sukos Albtraum

Titel: 1518 - Sukos Albtraum
Autoren: Jason Dark
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mit der großen aus, die wir brauchen, John?«
    Ich breitete die Arme aus. »Von einer großen möchte ich nicht sprechen. Der einzige kleine Trumpf, der etwas verspricht, heißt Shao. Möglich, dass sie etwas erreicht.«
    Sir James erhob sich von seinem Stuhl. »Wir werden sehen, wie sich die Sache entwickelt.«
    »Wenn ich die Fahndung eingeleitet habe, werde ich hier warten, Sir. So habe ich es zumindest mit Shao vereinbart. Sie ist bereits unterwegs, und wie ich sie kenne, wird sie sich nicht so leicht ins Bockshorn jagen lassen.«
    »Ja, das denke ich auch.« Der Superintendent nickte uns kurz zu und verließ das Büro.
    Zurück blieben Glenda und ich, und ich hörte sie seufzen.
    »Was hast du?«
    Sie winkte ab.
    »Ein verdammt ungutes Gefühl, John. Auch ein leichtes Magendrücken. Bei diesen fremden Feinden weiß man nie, um wen es sich handelt und wie man sie bekämpfen soll. Vampire oder Zombies, da wüsste ich, wie ich mich zu verhalten habe, aber einen Ai Wei?« Sie schüttelte den Kopf.
    »Fast könnte man darüber lachen.«
    »Ja, Glenda, aber nur fast. Ansonsten bleibt dir das Lachen im Hals stecken.«
    Sie schluckte nur und ich griff zum Telefon, um die Fahndungsabteilung anzurufen…
    ***
    Chinatown ist auch in London eine Welt für sich, obwohl die Gegend ein Magnet für Touristen ist, die allerdings nur die Oberfläche sehen.
    Es ist ein Viertel, das verschiedene Gesichter zeigt. Am Morgen anders als am Nachmittag oder Abend. In den frühen Stunden sieht man das arbeitsreiche Gesicht. Da rollen die Lieferwagen mit dem Nachschub für die Geschäfte und Lokale an, verstopfen die Straßen, und wer sich mit seinem Wagen um diese Zeit in das Viertel verirrt, der hat eben Pech gehabt. Die Nachmittage sind eher ruhig, während es in den Abendstunden wieder sehr bunt zugeht, denn da strömen die Gäste in Scharen in die Lokale und Restaurants, um ihren Hunger zu stillen.
    Shao kannte das Viertel und hatte sich dementsprechend eingestellt. Sie war mit einem Taxi bis zum Rand gefahren, war dort ausgestiegen und hatte sich zu Fuß auf den Weg gemacht.
    Als Chinesin fiel sie nicht auf. Jeans, T-Shirt, dunkelgrüne kurze Lederjacke, diese Dinge bildeten ihr Outfit. Dass sie innerlich aufgeregt und aufgewühlt war, sah man ihr äußerlich nicht an. Sie gab sich gelassen, und in ihrem Gesicht waren keinerlei Emotionen zu sehen.
    Ihr Ziel war der alte Hang. Ein Mann, der sich als Schnitzer bezeichnete, aber ein richtiger Künstler war, wenn man es genau nahm. Ein Mensch, der in seiner kleinen Werkstatt wunderschöne Figuren herstellte.
    Andenken und Erinnerungen an die vielen Gestalten aus der chinesischen Mythologie. Da waren die Götter ebenso vertreten wie die Menschen, und auch von den Dämonen oder Halbdämonen hatte er nicht haltgemacht. Der alte Hang kannte sie alle, und er war im Viertel ebenfalls bekannt.
    Sein genaues Alter kannte wohl nur er selbst. Er verriet es nur nicht.
    Auch Shao und Suko gegenüber nicht, die einige Male mit ihm zu tun gehabt hatten. Er hatte sie stets fair behandelt und sie als lauter angesehen, und Shao hoffte jetzt, von ihm den richtigen Tipp zu erhalten, was allerdings nicht sicher war, denn Hang hatte seinen eigenen Kopf.
    Er lebte versteckt in seiner Werkstatt. Ihr war ein kleines Zimmer angeschlossen, mehr brauchte Hang nicht. Wenn er baden wollte, ging er in ein Badehaus, das nur für Einheimische bestimmt war. Eine Telefonnummer oder eine Handy Verbindung gab es nicht. Wer mit ihm sprechen wollte, musste schon zu ihm kommen.
    Da Shao sich nicht hatte anmelden können, hoffte sie darauf, Hang in seiner Werkstatt anzutreffen. Menschen wie er waren keine Langschläfer, sondern immer früh auf den Beinen, und genau darauf setzte Shao.
    Er war in einem der Häuser zu finden, die nicht nach vorn zur Straße lagen. Um zu ihm zu gelangen, musste man durch eine Einfahrt gehen, die sich an ihrem Ende öffnete, sodass der Besucher einen kleinen Hinterhof betrat.
    Shao ging in die Einfahrt hinein. Es zog darin wie in einem Kamin. Der zuletzt aufgekommene Wind fuhr Shao ins Gesicht und brachte irgendwelche Gerüche mit. Die Luft drückte. Das Wetter, das vorausgesagt worden war, hörte sich nicht gut an. Es war genau das Gegenteil vom Sommer, und schon jetzt erlebte Shao das Nahen des Umschwungs.
    Männer waren damit beschäftigt, Kisten zu stapeln und sie zu einem Berg aufzutürmen. Sie würden damit durch die Einfahrt fahren und sie woanders aufladen.
    Das alles gehörte dazu, wie
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