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Tote Pracht

Tote Pracht

Titel: Tote Pracht
Autoren: Marcia Muller
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    Sharon McCone, die
Detektivin aus San Francisco, stößt auf Leidenschaft und Mordlust, deren
Wurzeln weit in die Vergangenheit zurückweisen, als sie herauszufinden
versucht, warum das Opfer eines Heckenschützen noch kurz vor seinem Tod vier
Fremde mit mehr als einer Million Dollar bedacht hat. Sharon hilft Hank Zahn,
ihrem Chef bei der Anwaltskanzlei All Souls, das Testament seines alten
Vietnamkameraden, des Wirtschaftsprüfers Perry Hilderly, zu vollstrecken, der einer
der Gründer der ›Bewegung für freie Meinungsäußerung‹ in Berkely gewesen war.
Und sie findet heraus, daß alle vier Begünstigten Verbindung hatten zu einer
Gruppe, die Ende der sechziger Jahre in ein Bombenattentat auf eine
Marinestation verwickelt war. Als einer der vier Erben, ein zwielichtiger
Rechtsanwalt, ermordet wird und ein Heckenschütze Hank und einen anderen
Vietnam-Veteranen ins Visier nimmt, versucht Sharon verzweifelt, eine
Verbindung zwischen diesen Fällen nachzuweisen — gegen den heftigen Widerstand
des Polizeibeamten, der diese Fälle bearbeitet.
    Mit ihrer Liebe zum
Detail und ihren atmosphärisch dichten Ortsbeschreibungen zeichnet Marcia
Müller ein lebendiges Bild der Stadt San Francisco und der kalifornischen
Subkultur, während ihre Heldin Sharon McCone die Fäden des komplexen Falles
entwirrt und dabei auf einige traurige Wahrheiten stößt.
     
    Marcia Muller, 1944 in Detroit
geboren, gilt in Amerika mit ihren Kriminalromanen um die Ermittlerin Sharon
McCone als Schöpferin der modernen Privatdetektivin. Ihr Roman ›Wölfe und
Kojoten‹ (Fischer Taschenbuch 14545) wurde 1994 für den Best Crime Novel
Award nominiert. Sie lebt mit ihrem Ehemann, dem Krimiautor Bill Pronzini,
in Nordkalifornien.
     
    Weitere Titel von
Marcia Muller im Fischer Taschenbuch Verlag: ›Mord ohne Leiche‹ (Bd. 14541), ›Niemandsland‹
(Bd. 14543), ›Letzte Instanz‹ (Bd. 14544), ›Wölfe und Kojoten‹ (Bd. 14545), ›Ein
wilder und einsamer Ort‹ (Bd. 14546), ›Am Ende der Nacht‹ (Bd. 14352), ›Wenn
alle anderen schläfern (Bd. 14537 — Dezember 1999).



 
     
    Für Liz Alexander
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Deutsche Erstausgabe
    Veröffentlicht im Fischer
Taschenbuch Verlag GmbH,
    Frankfurt am Main, Mai
1992
    Neuausgabe Juni 1999
     
    Die amerikanische
Originalausgabe erschien 1990 unter dem Titel
    ›Trophies And Dead
Things‹
    im Verlag The
Mysterious Press, New York
    Copyright © by Marcia
Muller 1990
    Für die deutsche
Übersetzung:
    © Fischer Taschenbuch
Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1992
    Gesamtherstellung:
Clausen & Bosse, Leck
    Printed in Germany
    ISBN 3-596-14542-2
     
    [email protected] v1.0
31.01.2014

 
     
     
    Vergeblich das Streben der Macht,
    durch Trophäen und tote Pracht
    ewige Unsterblichkeit zu erlangen,
    es sind doch nur Netze, den Wind
einzufangen.
     
    John Webster

1
     
    Im Sommer liegt morgens oft dichter
Nebel über San Francisco. Er wogt über die Golden-Gate-Brücke herein, zieht
schleichend durch die Stadt, verleiht vertrauten Orten und alltäglichen Dingen
den Hauch von Schönheit, Rätselhaftigkeit oder — in manchen Fällen — den Hauch
des Bösen. Er hängt als dichter Vorhang vor den Fenstern, kriecht unter den
Türen hindurch und dringt in das Bewußtsein derer, die noch im Halbschlaf
liegen. Dann werden friedliche Schläfer unruhig, angenehme Träume werden zu
Alpträumen. Und wenn die Opfer des Nebels die Augen öffnen, befällt sie ein
ungutes Gefühl, noch bevor sie dem grauen Tag ins Auge sehen.
    An einem Samstagmorgen im Juli gehörte
auch ich zu diesen Opfern. Lange bevor mein Wecker zu unchristlicher Zeit um
sieben Uhr früh läuten sollte, lag ich wach und betrachtete die Schatten in den
Ecken meines Schlafzimmers. Schließlich griff ich nach der Kurbel und zog die
Minijalousien am Fenster über meinem Kopf hoch. Das einfallende Licht war
trübe; ich setzte mich auf und sah den Nebel, der wie Engelshaar auf den
Kiefern in meinem Garten lag.
    Ich seufzte, stellte den Wecker ab,
bevor er läutete, und ließ mich auf mein Kissen zurückplumpsen. Das flaue,
dumpfe Gefühl, mit dem ich erwacht war, verstärkte sich. Ich hatte geträumt — aber
wovon? Ich konnte mich nicht erinnern, doch der Eindruck lastete noch auf mir
und bedrückte mich. Ich konzentrierte mich auf den vor mir liegenden Tag, aber
die Aussichten waren auch nicht gerade erfreulich. Hank Zahn, Seniorchef der
Anwaltskanzlei All Souls, wo ich als Detektivin arbeitete, hatte mich
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