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nichts als die wahrheit

nichts als die wahrheit

Titel: nichts als die wahrheit
Autoren: Anne Chaplet
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Ein Mann stürzt von einem Kirchturm: Alexander Bunge, Bundestagsabgeordneter, der eine Woche vorher merkwürdige Dinge über sich in der Zeitung lesen mußte. Selbstmord? Seine Freunde und Verwandte bezweifeln das, und Karen Stark, Staatsanwältin in Frankfurt am Main, ermittelt. Für Anne Burau, Politikerin und Biobäuerin in der hessischen Rhön, hat Bunges Tod ungeahnte Folgen. Sie rückt für ihn in den Bundestag nach, und damit beginnt eine Reise ins Ungewisse. Als Anne Burau in Berlin ankommt, begegnet sie auf Schritt und Tritt dem Toten – einer manchmal aufdringlichen Erinnerung an einen Mann, der offenbar wichtiger war, als seiner Nachfolgerin zunächst bewußt ist.
    Offenbar arbeitete der Politiker eng mit dem Journalisten Peter Zettel zusammen, enger, als es zwischen Politikern und Medienmenschen üblich ist. Offenbar verfügte Bunge als Vorsitzender der Baukommission über Einfluß und über Informationen, hinter denen Zettel her war.
    Auch Anne Burau kennt Peter Zettel besser, als ihr jetzt lieb ist, und wird mit unangenehmen Fragen konfrontiert, Fragen, die nur Zettel beantworten kann.
    Aber Zettel ist verschwunden. Sie sucht ihn und trifft dabei auf einen schwarzen Hund mit besonderen Fähigkeiten; auf Jonathan Frei, einen amerikanischen Wissenschaftler, und auf Zettels Kollegin Lilly E. Meier. Und plötzlich wird für Anne Burau die Suche nach Zettel zur Suche nach der Wahrheit – auch nach einer ganz persönlichen Wahrheit. Genaue Menschenkenntnis und Spannung zeichnen auch diesen Roman von Anne Chaplet aus. Sie erzählt von einer abenteuerlichen Schatzsuche in den Bunkern und Gewölben unter Berlin, von skrupelloser Manipulation, von Ehrgeiz und Gier, von Machtwillen und Pragmatismus und entwickelt subtil das Bild einer Gesellschaft, in der die Schatten der Vergangenheit nicht weichen wollen.
     
     
     
    Anne Chaplet, 1958 in Kiel geboren, hat Mathematik und Theologie studiert und lange Jahre abwechslungsreiche Berufe in Frankfurt am Main ausgeübt. Sie lebt heute mit ihrer Familie, Hunden und Katzen in einem Dorf in Schleswig-Holstein. »Nichts als die Wahrheit« ist ihr dritter Roman.
    Schon ihr erster Roman hat begeisterte Kritiken erhalten – »Caruso singt nicht mehr« sei ein »Krimi nach feinster englischer Landhaustradition, packend und subtil« (Brigitte). Der zweite Band mit den Erlebnissen von Paul Bremer und Karen Stark, »Wasser zu Wein«, könne »sich mit den besten Werken der psychologisch-realistischen Schule aus Skandinavien (Mankell, Nesser etc.) messen« (Lexikon der Kriminalliteratur) und sei »so aufregend und exotisch, als wären die Handlungsorte Venedig, Kingsmarkham oder Santa Monica« (Süddeutsche Zeitung).

Anne Chaplet
     
    NICHTS ALS DIE WAHRHEIT
     
     
    Roman
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    Verlag Antje Kunstmann

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    © Verlag Antje Kunstmann GmbH, München 2000
    Umschlaggestaltung: Michel Keller, München,
    unter Verwendung eines Fotos von Michael Lange
    Satz: Schuster & Junge, München
    Druck & Bindung: Clausen & Bosse, Leck
    ISBN 3-88897-245-0
     

 
     
     
     
     
     
     
     
     
    Trauriger Sonntag, dein Abend ist nicht mehr weit
    Mit schwarzen Schatten teil ich meine Einsamkeit.
     
    Er liebte die Wahrheit mehr als das Leben.
    Das Leben hatte ein Einsehen.
     
    Das Wahrscheinliche muß nicht wahr,
    das Wahre nicht wahrscheinlich sein.
     

ERSTER FALL
     

1
    Frankfurt am Main, 13. August
     
    Sie nahmen zu fünft Kurs auf ihn. Er spürte den Lufthauch an seiner Wange, als die Bande von Mauerseglern an ihm vorbeipfiff. Man hätte meinen können, die kleinen Viecher veranstalteten eine Mutprobe.
    Tom Berger schüttelte den Kopf und lief weiter, ohne sich aus dem Tritt bringen zu lassen. Die Vögel spielten verrückt heute morgen – alle Vögel. Völlig ohne den üblichen Lärm, fast geräuschlos hatte sich vorhin ein ganzer Schwarm von Spatzen aus dem Gebüsch in der Parkanlage erhoben und war wie eine Rauchwolke vor die Morgenröte gestiegen. Am Mainufer hatten ihn zwei Amseln begleitet – sie waren neben ihm hergeflogen, hockten sich auf die Lehne einer Bank oder auf den Papierkorbhalter, warteten, bis er nachkam, und flogen ihm wieder voran. Als er auf den Holbeinsteg zutrabte, erhoben sich mit lautem Flügelschlagen drei Schwäne aus dem Main, kreisten einmal über seinem Kopf und flogen dann fort Richtung Süden. Berger blinzelte in den Himmel und wischte sich mit
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