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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
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zurechtzufinden.
    Plötzlich waren Stimmen zu vernehmen - zwei Menschen, die sich heftig stritten. Ein Schuß fiel. Ohrenbetäubend laut hallte das Echo durch den Stollen. Cathy zuckte zusammen, als sei sie selbst getroffen worden. Das Totem fiel zu Boden. Dorian, der die Miniatur aufhob, spürte es warm über seine Finger rinnen. Das Holz sonderte Blut ab. Zwischen dem Toten und einer dritten Person mußten enge magische Bande bestehen. Und diese Person war offenbar verwundet worden.
    Der Dämonenkiller begann zu rennen. Cathy folgte ihm, so schnell sie konnte.
    Die Abzweigung kam so abrupt, daß Dorian sie vorher nicht hatte bemerken können. Ein heiserer Befehl ließ ihn innehalten. Der Mann, der die Waffe auf ihn gerichtet hielt, erweckte nicht gerade den Eindruck, als würde er zögern, erneut abzudrücken. Keine fünf Meter vor ihm krümmte sich ein junger Indianer am Boden, unmittelbar neben den Überresten eines mumifizierten Menschen. Indianische Waffen lehnten an den Wänden.
    „Jason, tu's nicht! Nicht schießen!"
    Der Revolver in der Hand des Mannes ruckte ein klein wenig herum. Erst jetzt, da der Schein der brennenden Fackeln voll auf das Gesicht fiel, konnte Dorian die Schuppen und die echsenhaft vorgewölbte Mundpartie erkennen. Cathy stieß einen heiseren Aufschrei aus.
    Das war der Moment, in dem der verwundete Indianer den Tomahawk warf, den er offenbar unter seinem Körper verborgen gehabt hatte, und Wilcox tödlich traf. Aus schreckgeweiteten Augen verfolgte Cathy das Geschehen, unfähig, sich abzuwenden.
    Der Indianer rief etwas in seiner Muttersprache. Sein brechender Blick hing an dem Totem. Dann sackte er leblos zurück. Dorian sah die Schußwunde unmittelbar über dem Herzen. Der Mann mußte mit schier übermenschlichen Kräften gegen den Tod angekämpft haben. Aber er hatte letztlich doch verloren.
    Das Golderz in den Felswänden begann in dicken, zähen Tropfen zu zerfließen. Das Böse wurde mit jeder Sekunde deutlicher spürbar. Es triumphierte.
    Heftig rüttelte Dorian die Frau, deren Augen starr auf Wilcox' sterbliche Überreste gerichtet waren, an den Schultern. „Was hat der Indianer dir gesagt?" schrie er sie an.
    Unendlich langsam wandte Cathy sich ihm zu. „Das Totem…“, kam es tonlos über ihre Lippen. „Zerschlage es mit dem Tomahawk!"
    Dorian nahm ihr die Miniatur aus der Hand. Schon tasteten die ersten Ausläufer des zähen Breies nach seinen Füßen. Er schnellte sich herum, warf einige Dämonenbanner in die Masse, die sofort zurückzuckte, und riß den Tomahawk an sich.
    Bereits sein erster Hieb spaltete das Totem. Flammen züngelten auf, die das Holz in Gedankenschnelle verzehrten. Zurück blieb nur ein heller, wallender Rauch, der sich gleichmäßig ausbreitete. Wo er das Gold berührte, verging beides in irrlichterndem Glühen.
    Dorian stieß Cathy vor sich her, zurück in die Richtung, aus der sie gekommen waren. Auf den Puppenmann in seinem Sakko konnte er keine Rücksicht nehmen.
    Das Glühen hatte auch den Tomahawk erfaßt. Unter dem Einfluß starker weißmagischer Kräfte begann die Waffe sich aus sich selbst heraus zu verzehren. Intuitiv hieb Dorian die Klinge mit aller Kraft in eine der Erzadern. Der Schaft zersplitterte, doch die Klinge blieb unverrückbar stecken.
    Ein schrilles, von Sekunde zu Sekunde lauter werdendes Heulen hob an. Erschütterungen wie von einem heftigen Erdbeben durchliefen den Fels. Ausgehend von der Stelle, an der Dorian zugeschlagen hatte, begann der goldene Schimmer zu verblassen. Risse entstanden in Gedankenschnelle und weiteten sich aus. Staub und Geröll rieselten aus der Decke herab, und tiefer im Stollen brachen tonnenschwere Blöcke in sich zusammen. Dorian und Cathy rannten um ihr Leben, während hinter ihnen das gesamte Höhlensystem im Chaos versank.
    Irgendwie schafften sie es, ins Freie zu gelangen. Hustend und spuckend, von Staub und feinen Splittern übersät, stolperten sie den Hang hinunter. Die Erschütterungen waren auch hier draußen zu spüren. Völlig außer Atem ließen Dorian und die Indianerin sich niedersinken. Schimpfend kletterte Donald Chapman, der Puppenmann, aus seinem Versteck hervor. „He, Rian, wie hast du dir das gedacht? Sollte ich da drin ersticken oder mich zu Tode quetschen lassen?"
    „Das Vermächtnis ist erfüllt", murmelte Cathy dumpf. Ihr Blick richtete sich in weite Ferne. „Ein Wächter war zu schwach, um sich mit dem Bösen zu messen, aber die Geister aller, die unter dem Schutz der
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