Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
Dingen zugehen konnte. Das ist auch der Grund, weshalb ich dem Sheriff den Erzbrocken nicht gab, obwohl er mehrmals danach fragte. Einen hat Steve Moreno bekommen, mit dem anderen ist Jason geflohen. Keiner weiß, wo er sich jetzt aufhält. Die Abfangjäger, die ihn zur Landung zwingen sollten, haben ihn nicht mehr aufgespürt."
    „Danke für Ihre Offenheit", sagte Dorian. „Trotzdem habe ich noch viele Fragen. Ich schlage vor, wir erzählen, weshalb wir nach Tortilla Flat gekommen sind, und Sie berichten die ganze Geschichte von Anfang an. Wenn ich die Lage richtig beurteile, ist noch nicht der letzte Mord geschehen." „Ich weiß", nickte die Frau. „Aber an wen sollte ich mich wenden? Der Weiße Mann wird nie an Dämonen glauben."
    „Auf die Mehrheit mag das zutreffen", pflichtete Chapman bei. „Doch nicht auf jeden."

    Sie hieß Cathy Brown und war Jason Wilcox' Freundin. Nachdem Dorian ihr über Donald und sich selbst erzählt hatte, begann sie ausführlich zu berichten. Die beiden Männer unterbrachen sie nicht ein einziges Mal. Immerhin rundete das Bild sich ab. Wie bei einem Mosaik ergab ein Steinchen ans andere angefügt einen zunehmend besseren Überblick.
    Die Lost-Dutchman-Mine existierte demnach nicht nur in der Phantasie einiger Unbelehrbarer. Dem Goldgräber allerdings, der sie dieser Tage wiedergefunden hatte, war nur wenig Zeit zur Freude geblieben. Daß Cathy von einem Skelett ohne Kopf berichtete, gab zu denken.
    Kaum im Besitz des Golderzes, hatte Jason Wilcox erst seelische und kurz darauf körperliche Veränderungen gezeigt, bevor er spurlos verschwand. Im Haus Moreno hatte es gleichzeitig die ersten Toten gegeben. Mit größter Wahrscheinlichkeit kam Steve Moreno als Täter in Frage. Wenn er sich ebenfalls für eine kurze Zeitspanne verändert hatte und wie Don Chapman keinerlei Erinnerung mehr daran besaß, war das nicht von der Hand zu weisen.
    Den Goldklumpen, den er bei Moreno fand, nahm der Sheriff mit in sein Büro, wo der Deputy kurz darauf der dämonischen Ausstrahlung erlag und zwei weitere Morde beging. Daß ausgerechnet Steve Moreno dabei verschont blieb, war als Indiz anzusehen. Das Böse benutzte die ihm verfallenen Menschen als Werkzeuge.
    „Aber was geschieht mit den Opfern?" überlegte Dorian. „Und vor allem: Weshalb brachten nicht schon Jakob Waltz oder Adolph Ruth das Dämonische mit in die Zivilisation?"

    Es dämmerte bereits, als Dorian und Don sich dazu entschlossen, dem Haus der Morenos doch einen Besuch abzustatten.
    „Sie werden nichts finden", sagte Cathy bestimmt. „Der Sheriff und sein Deputy haben die Wohnung genau durchsucht."
    „Das, wonach wir suchen, würde der Sheriff selbst dann nicht bemerken, stünde er unmittelbar davor", erwiderte der Dämonenkiller. Von der Frau hatte er sich ein Jagdmesser und einen Revolver geben lassen, den er sich um die Hüfte geschnallt hatte. Das lange Sakko verdeckte die Waffe gerade noch. Ob der Revolver ihm im Ernstfall viel nützen würde, wußte er nicht, schließlich besaß er für das Kaliber weder Silber- noch Pyrophoritkugeln. Aber irgendwie wirkte die Waffe beruhigend. Aus den Fenstern der Nachbarhäuser fiel Licht, und einige Straßenlampen brannten. Niemand war unterwegs. Wahrscheinlich mieden die Menschen unbewußt die Nähe des Tatorts.
    „Um so besser für uns", murmelte Chapman. „Willst du auch, oder soll ich allein…?"
    „Damit du wieder Dummheiten machst?" Noch einmal sah Dorian sich nach allen Seiten um, bevor er das Grundstück betrat. Brandgeruch lag in der Luft. So ziemlich alles im Vorgarten war zertrampelt oder niedergedrückt; verkohlte Möbelstücke lagen auf dem Rasen, es war niemand da, der sich um die Aufräumarbeiten gekümmert hätte.
    Im Lauf des Nachmittags waren die Fenster mit stabileren Brettern verschlagen worden. Dorian machte sich an der Giebelseite zu schaffen, die man von der Straße aus nicht so leicht einsehen konnte. Das Messer als Hebel benutzend, begann er, die Nägel zu lockern. Es war eine mühselige Arbeit, bei der er sich nach und nach alle Fingernägel abbrach, aber endlich hatte er die erste Latte so weit gelöst, daß es leicht war, sie herauszuziehen. Don kletterte aufs Fensterbrett. Im nächsten Moment zuckte er zusammen und versuchte, Dorian auf etwas aufmerksam zu machen, was sich hinter seinem Rücken abspielte.
    Zu spät vernahm der Dämonenkiller das Geräusch näherkommender Schritte. Jemand, der sich auf dem Nachbargrundstück aufgehalten hatte, stieg
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher