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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
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ein dumpfes Röcheln hervor. Er drehte den Rückspiegel so, daß er sich darin sehen konnte. Zwei stechende, blutunterlaufene Augen blickten ihn an, sie standen in einem von Schuppen entstellten Gesicht, das sich langsam zu verformen begann.
    Zentimeterlange Krallen kratzten über die Scheibe und das Autodach, als Nieblum die Sirene außen anheftete. Er trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Sein erwartungsvolles Fauchen entblößte gleichzeitig zwei Reihen nadelscharfer Reißzähne.
    Endlich kamen die Rücklichter des vor ihm fahrenden Kombis in Sicht.
    Der Fahrer stoppte ab und hielt auf dem Bankett, als der Streifenwagen sich mit Sirenengeheul näherte. Nieblum brachte sein Fahrzeug quer auf der Straße zum Halten.
    „Was ist, Sheriff, wollen Sie uns zurückholen?" Lachend streckte Mike Bellridge seinen Kopf aus dem Fenster.
    Aber das Lachen verging ihm. Entsetzen zeichnete sich auf seinen Zügen ab.
    „Nein!" stieß er würgend hervor. „Neeiiin…!"
    Mit zitternden Fingern betätigte er den Anlasser. Spuckend sprang der Motor an. Den Rückwärtsgang! Kreischend protestierte das Getriebe gegen die unsanfte Behandlung. Zu spät machte der Kombi einen Satz zurück. Nieblum - oder vielmehr das, was jetzt seine Gesichtszüge trug: ein schuppiges, aufrecht gehendes und echsenähnliches Monster - hatte bereits die Fahrertür aufgerissen, grub seine Klauen in Bellridges Oberkörper und zerrte den heftig Widerstrebenden auf die Straße. Sein gellendes Schreien verstummte, und Augenblicke später auch das Kreischen der anderen Insassen, die wie gelähmt auf ihren Sitzen verharrt hatten.
    Blut versickerte im Staub der Straße. Die mörderische Bestie achtete nicht darauf, sondern setzte ihr grausiges Werk fort. Der Goldklumpen auf dem Beifahrersitz des Streifenwagens war zur breiigen, blasenwerfenden Masse geworden, die sich gierig schmatzend um die Schädel schloß. Zurück blieben ausgebleichte Totenschädel, die an beiden Schläfen Löcher aufwiesen. Nieblum rollte sie achtlos auf die Straße. Dann wendete er den Streifenwagen und fuhr in die Richtung zurück, aus der er gekommen war.
    Nicht nur er, auch die schleimige Substanz neben ihm begann sich wieder zu verwandeln. Als Cris Nieblum, adrett und gepflegt wie immer, die Stadtgrenze von Tortilla Flat erreichte, lagen in seinem Aktenkoffer zwei große Brocken Golderz.
    Das Böse hatte sich geteilt. Und es würde sich wieder teilen, immer schneller, je mehr Opfer es bekam.

    Dorian Hunter war schon auf dem Weg ins Hotel gewesen, als er es sich doch anders überlegt hatte. Für ihn und Don war Cathy Brown im Moment die wichtigste Person in Tortilla Flat. Immerhin war sie dabeigewesen, als Wilcox das Gold entdeckt hatte. Nicht auszudenken, falls ihr in dieser Nacht etwas zustieß.
    Irgendwie war Dorian sogar erleichtert, als sie auf sein Klingeln hin sofort öffnete.
    „Und?" fragte sie erstaunt.
    „Nichts." Der Dämonenkiller zuckte mit den Schultern. „Ich dachte nur, daß es besser wäre, in Ihrer Nähe zu bleiben."
    „Warum sagst du nicht, daß der Sheriff dich um ein Haar umgelegt hätte?" rief Chapman.
    „Er ist vermutlich dem Dämonischen verfallen", entgegnete Dorian. „Wozu es breittreten?"
    „Wozu?" machte Cathy verwundert. „Sie beide und ich, wir sind offenbar die einzigen, die die drohende Gefahr bisher erkannt haben. Ohne Sie wird niemand mir glauben; ich brauche Sie."
    „Das beruht ganz auf Gegenseitigkeit", erklärte Hunter. „Haben Sie einen Bourbon?"
    Cathy schenkte ihm einen doppelten ein. Sie selbst trank nicht.
    „Würden Sie die Stelle in den Bergen wiederfinden, wo Sie mit Wilcox landeten? fragte er unvermittelt.
    Die Frau blickte ihn überrascht an. „Vielleicht. Ich denke schon. Weshalb fragen Sie?"
    „Weil ich mich morgen früh an Ort und Stelle umsehen möchte. Wer weiß - vielleicht spüren wir die Lost-Dutchman-Mine wegen ihrer dämonischen Ausstrahlung auf. Erwähnten Sie nicht, daß Wilcox ein zweites Flugzeug besitzt?"
    „Einen Doppeldecker", nickte Cathy. „Aber ich selbst bin erst einmal mit der Maschine geflogen. Ich würde den Vogel wahrscheinlich nicht einmal in die Luft bringen."
    „Dann kann ja nichts schiefgehen", spöttelte Don Chapman. „Dorian kennt sich auch leidlich aus." Der Dämonenkiller trank einen zweiten Whisky, bevor er nach dem Goldklumpen fragte. Cathy hatte ihn in der Kommode eingeschlossen und den Totempfahl als Schutz auf die Platte gestellt. Dorian versah den Schreibtisch zusätzlich von
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