Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
Vom Netzwerk:
zu treffendes Ziel abzugeben. Doch plötzlich schrie Cathy auf. Eine Kugel hatte den Rumpf durchschlagen und ihr Bein gestreift, bevor sie in der Rückwand des Pilotensitzes steckenblieb.
    „Nur eine Fleischwunde", stellte die Frau fest. „Es blutet ein wenig."
    Einem riesigen orangefarbenen Feuerball gleich stand die Morgensonne über dem Horizont. Dorian nahm Kurs Südsüdost und bemühte sich, möglichst tief dem natürlichen Geländeverlauf zu folgen. Immerhin bestand die Möglichkeit, daß der Sheriff auch ihn verfolgen ließ.
    Nach wenigen Minuten flog er bereits zwischen den mittelgebirgsähnlichen Formationen der Superstition Mountains.

    Wenn-der-Himmel-weint vernahm den lautlosen Ruf deutlicher als je zuvor. Er wußte, daß er sein Ziel fast erreicht hatte. Die sanft ansteigende Geröllhalde mit den vereinzelt wachsenden Krüppelkiefern lag hinter ihm.
    Inmitten der Einsamkeit klang das scharrende, kratzende Geräusch doppelt laut. Wenn-der-Himmel-weint wirbelte gerade noch rechtzeitig herum, um den mächtigen gefleckten Schatten zu erkennen.
    Sich gedankenschnell fallen lassen und das Messer aus dem Gürtel zerren, war für ihn eins.
    Die angreifende Gilaechse maß gut zweieinhalb Meter. Das geifernde Maul mit den langen Reißzähnen verhieß den Tod.
    Der Indianer zog es vor, sein Heil in einer schnellen Flucht zu suchen. Nur mit seinem Messer konnte er gegen dieses Tier wenig ausrichten. Zwischen den Felsen war er zwar wendiger, doch die Echse blieb hartnäckig hinter ihm. Und dann, als er unvermittelt den schmalen Spalt vor sich sah, der Augenblicke vorher noch nicht dagewesen war, kam ihm ein zweiter Angreifer entgegen. Er mußte sich zum Kampf stellen, aber er war bereit, sein Leben so teuer wie möglich zu verkaufen.
    Wer bist du, der nach mir rief? formten seine Gedanken die Frage, die ihn so brennend bewegte. Schritt für Schritt wich er zurück, bis sein Rücken den rauhen Fels berührte. Er gab sich keinen Hoffnungen hin.
    Nenne mich den Wächter!
Wenn-der-Himmel-weint vernahm die Stimme so deutlich, daß er unwillkürlich zusammenzuckte.
Wie viele Wissende vor mir gab ich vor mehr als einem Menschenalter mein Leben dafür, den Dämon des Krummen Berges zu bändigen. Er, den ein Fluch unserer Ahnen einst in diese Welt rief, ist unersättlich.
    Die Echsen griffen an. Doch zwischen ihnen und dem Indianer stand mit einemmal ein Schatten, ein Schemen nur, mit menschlichen Umrissen, der einen schweren Tomahawk führte. Wenn-der-Himmel-weint erkannte den Zauber sofort, der dieser Waffe anhaftete. Blutrote Federn wie die am Schaft befestigten trug nur der Große Donnervogel in seinem Gefieder.
    Unser Volk hat eine Schuld auf sich geladen, die wir nur langsam abtragen können,
fuhr die Stimme fort.
Auch dein Geist wird sich vom Körper trennen müssen, um das Böse zurückzuhalten. Aber du wirst deshalb nicht unsterblich sein. Mein Dasein neigt sich dem ewigen Abend zu, denn aus Unwissenheit haben Weiße meinen Körper zerstört, und der Dämon festigt schon seine Macht. Du mußt dich beeilen, Wenn-der-Himmel-weint, um meinen Platz einzunehmen.
    Von Geisterhand geführt, schlug der Tomahawk zu. Die getroffene Echse stieß ein gequältes Fauchen aus. Vergeblich versuchten beide Tiere, sich auf den nahezu unsichtbaren Widersacher zu stürzen; ihre Fänge schnappten immer wieder ins Leere. Nacheinander brachen sie zuckend zusammen, begannen zu schrumpfen und sogleich zu zerfallen.
    Der Tomahawk schwebte hinter dem Indianer her, der sich anschickte, ins Innere des Berges vorzudringen. Wenn-der-Himmel-weint wußte, daß es für ihn kein Zurück mehr geben würde, er wußte aber auch, daß sich hier seine Bestimmung erfüllte. Er war auserwählt, das böse Erbe seiner Ahnen zu verwalten.
    Nimm die Waffe und hüte sie wie deinen Augapfel,
sagte die Stimme zu ihm.
Große Kräfte wohnen darin. Sie werden dir helfen, den Dämon zu bändigen. Aber wisse, daß seine Macht auch dann noch diesen Berg umfassen wird, dem Uneingeweihte einen sehr treffenden Namen verliehen. Er wird jeden töten, der sein Reich betritt, und die Geister der Getöteten abermals zu seinen Gefangenen machen, um sich mit ihrer Hilfe eines Tages zu befreien. Sei auf der Hut.
    Die Stimme war schwächer geworden und schwieg nun. Wenn-der-Himmel-weint glaubte zu erkennen, daß der ihn begleitende Schatten verblaßte. Bald würde er allein sein…

    Seit einer halben Stunde kreiste der Doppeldecker über den Aberglauben-Bergen, als Cathy Brown
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher