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151 - Der Fluch von Arizona

151 - Der Fluch von Arizona

Titel: 151 - Der Fluch von Arizona
Autoren: Dämonenkiller
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endlich eine Formation ausmachte, die ihr bekannt erschien. „Dort vorne, die Schlucht", rief sie Dorian Hunter zu.
    Sie fand alles so, wie sie es in Erinnerung hatte: Die Wiese mit dem Graben, das Geröllfeld, im Anschluß daran die schroffen Felszacken. Selbst Teile des Skeletts waren aus der Luft noch auszumachen, den Rest mochten wilde Tiere inzwischen verstreut haben.
    Und noch etwas fand Dorian. In einem Seitental, unter überhängenden Felsnasen, stand die arg in Mitleidenschaft gezogene Cessna. Das Flugzeug hatte eine harte Landung hinter sich.
    „Sehen Sie Ihren Freund irgendwo?"
    „Jason? Nein."
    Dorian drosselte die Geschwindigkeit. Gleich darauf holperte der Doppeldecker über den unebenen Boden. Kein Wunder, daß Wilcox mit der Cessna, die eine längere Piste benötigte, Bruch gemacht hatte.
    „Wir hätten es uns denken können, daß er zur Mine zurückkehrt", stellte Chapman fest. „Der Mann muß dem Bösen schon so verfallen sein, daß er mehr von dem Erz in die Stadt schaffen will."
    „Trägt er eine Waffe bei sich?" fragte Dorian.
    Cathy zuckte mit den Schultern. Sie hielt die Miniatur des Totempfahls an sich gepreßt. Bisher hatte dessen Magie sie vor den Auswirkungen des Dämonischen beschützt. Daran würde sich hoffentlich nichts ändern. Dorian glaubte sich durch seine Dämonenbanner und die Gnostische Gemme in Sicherheit, und den Puppenmann hatte er wieder in die Innentasche seines Sakkos verbannt und ihm ebenfalls zwei Bannzeichen mitgegeben.
    Hoch über ihnen zeigten sich die Kondensstreifen zweier Düsenjäger. Dorian zuckte förmlich zusammen. Ob der Sheriff auch ihretwegen das Militär alarmiert hatte?
    Die Kondensstreifen lösten sich bereits wieder auf, als sie den Rand des Geröllfelds erreichten. Dorian ließ seinen Blick schweifen. Hier gab es genügend Verstecke, in denen man sich tagelang verborgen halten konnte.
    Die Ausstrahlung des Bösen war schwach zu spüren. Sie kam nicht aus einer einheitlichen Richtung, sondern mehr oder weniger von überall her.
    „Vermutlich durchziehen die Stollen mit dem Gold weite Teile des Berges", ließ Chapman sich vernehmen.
    Dorians Versuch, mit Hilfe einer Beschwörung und der Gemme als Pendel einen Eingang aufzuspüren, erwies sich als Fehlschlag. Zerknirscht starrte er auf die Darstellung des Ouroboros, die sich heftig drehte, ohne zum Stillstand zu kommen.
    „Warten Sie", sagte Cathy schließlich. „Auch wir Indianer beherrschten früher die Kraft, die Geister ruf en konnte. Wenn das Totem aus den Höhlen kommt, zu denen wir Zugang suchen, wird es uns den Weg dorthin weisen." Mit der linken Handfläche berührte sie erst ihre Stirn, streckte die Hand dann aus und stellte die Miniatur vorsichtig darauf. Sie stimmte einen monotonen Singsang an, dessen suggestiver Wirkung selbst Dorian sich kaum entziehen konnte. Wie durch einen dichten Nebel hindurch nahm er wahr, daß die Miniatur sich drehte. Der scharf gebogene Vogelschnabel, der alle anderen Schnitzereien überragte, richtete sich auf eine links von ihnen liegende Felsgruppe. Die Hand noch immer flach ausgestreckt, setzte Cathy sich wieder in Bewegung.
    Die Überreste zweier Gilaechsen lagen vor einer senkrecht aufragenden, zerfurchten Wand. Die Tiere waren schon halb verwest und verbreiteten in der beginnenden Hitze des Tages einen ekelerregenden Gestank. Eine dünne Blutspur führte von den Kadavern bis unmittelbar an den Fels. Auch Cathy - wie in Trance versunken - blieb davor stehen.
    Dorian tastete über die Wand. Sie war massiv, zum Teil von Flechten überwuchert. Mit Kreide malte er magische Zeichen aus der Kabbala auf. Sekundenbruchteile später gähnte vor ihm der Eingang eines düsteren Stollens. Donald Chapman stieß einen anerkennenden Pfiff aus.
    Unbewußt schreckte Dorian davor zurück, in das unergründliche Dunkel einzudringen. Der Fäulnisgeruch, der ihnen entgegenschlug, erzeugte Übelkeit. Aber er war mit seinen dürftigen Hilfsmitteln bis hier gekommen, jetzt mußte er weiter. Die Umstände erlaubten kein Zögern.
    In vielfachen Windungen führte der Stollen tiefer. Cathys Gesang war schon nach wenigen Schritten abgebrochen. Nur das Geräusch ihrer Schritte begleitete sie.
    Minuten später war es allerdings mit der Stille vorbei. Hammerschlag dröhnte durch den Berg. „Wilcox?" vermutete der Puppenmann.
    Das Hämmern war nicht zu lokalisieren. Cathy schreckte endgültig aus ihrer Trance auf; sie schien Mühe zu haben, sich in der neuen Umgebung
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