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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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ein paar Dutzend. Wir kennen ein paar Namen: Irawonda, Opalku, Manarivo, Pankau und so weiter. Das scheinen Dörfer zu sein, die nicht allzuweit von hier entfernt liegen. Wer dort wohnt, ist uns unbekannt. Aber gesetzt den Fall, alle Dörfer haben annähernd dieselbe Einwohnerzahl wie Gelodaar, und es gibt ein paar Dutzend von ihnen, dann beläuft sich die Anzahl der Gefangenen, die auf Uxbataan untergebracht sind, auf zwei-, drei-, vielleicht viertausend. Irgend jemand hat sie hierher verschleppt - mit der Absicht, sie für alle Zeiten dem Standarduniversum fernzuhalten."
    „Irgend jemand", nickte Alaska. „Es können nur die Beherrscher der Milchstraße gewesen sein. Sie konzipierten Uxbataan als Gefangenenkolonie, und zwar höchstwahrscheinlich zu Beginn ihrer Machtentwicklung. Damals hatten sie sich noch nicht in der Milchstraße eingerichtet, sonst wären sie mit denen, die ihnen unliebsam erschienen, wesentlich härter urngesprungen."
    „Von den Hauri, mit denen ich damals durch dte Nebelbank ging", sagte Testare, „lebt übrigens nur ein kleiner Bruchteil in Gelodaar. Der Rest ist anderswo untergebracht"
    „Wenn man dich so hört", begann Ernst Ellert nachdenklich, an Alaska Saedelaere gewandt, „dann kommt man zu dem Schluß, daß Simenon Myrrhen ein Herr der Straßen gewesen ist."
    „Nicht wahr?" antwortete Alaska, und zum erstenmal seit Beginn des Gesprächs erschien ein feines Lächeln auf seinem Gesicht. „Nicht gewesen ist, sondern ist. Und Simed Myrrh, der dem Ingkoom-Imperium auf die Beine geholfen und das Reich der Karaponiden eingerichtet hat, wie du uns erzählst, ist vermutlich mit ihm identisch."
    „Simenon Myrrhen, der Sohn der Kosmokratin Khezil", murmelte Gesü. „Wir werden uns nach ihm umsehen", versprach Alaska. „Ich schlage vor, daß wir jetzt eine Ruhepause einlegen. Vor Tagesanbruch müssen wir auf den Beinen sein. Eladeru, ich hoffe, du weißt genau, wohin wir uns wenden müssen, um einen Durchgang durch die Raumzeitfalte zu finden. Viel Zeit bleibt uns nämlich nicht, nachdem wir den Cantaro den Gleiter abgenommen haben."
    „Ich sehe den Durchgang", antwortete der Nakk mit der sachlichen Gelassenheit, die man an ihm gewöhnt war. „Ich fuhre euch geradewegs dorthin."
    „Eine Frage, wenn es erlaubt ist", meldete sich Ernst Ellert zu Wort. „Wenn wir den Durchgang passiert haben, wo befinden wir uns dann?"
    „Das kann niemand im voraus bestimrhen", sagte Eladeru.
     
    *
     
    Alaska schlief in der vorderen Stube. Etwa zwei Stunden vor Sonnenaufgang wurde er wach. Er schlich sich durch die Kammer, in der Testare schlief, in den Hygieneraum. Die Hütten der Gefangenen bezogen die Elektrizität, die sie fur Beleuchtung und zum Aufheizen des Wassers benötigten, aus Kernzerfallsbatterien und elektrochemischen Brennstoffzellen, die ihnen die Cantaro überlassen hatten. Älaska gönnte sich den Luxus einer warmen Dusche. Als er wieder nach vorn ging, war Testare bereits wach. „Wir haben es nicht eilig", sagte er. „Sie kommen nicht, solange es noch dunkel ist."
    „In Ordnung
     
    *
     
    , antwortete Alaska. „Ich sehe mich draußen ein wenig um."
    Als er die Stube betrat, sah er, daß Eladeru sich entfernt hatte. Er schaltete das LJcht aus; dann öffhete er die Tür und trat hinaus. Es war ein kühler, frischer Morgen. Der Himmel war frei von Wolken, aber es gab nur wenige Sterne am Firmament. Ein verwaschener Lichtfleck, etwa zehn Grad in der Längsausdehnung, markierte den Standort einer nicht allzu weit entfernten, fremden Galaxie. „Uxbataan liegt weit im Vorfeld jener Sterneninsel dort", sagte eine Stimme aus der Dunkelheit.
    Während Alaskas Augen sich an die Finsternis gewöhnten, erkannte er die Gestalt des Nakken, der ein paar Meter seitwärts der Hütte schwebte. „Welches Universum ist dies?" fragte Alaska. „Wenn ich seinen Namen wüßte und ihn dir nennte, würde er dir etwas besagen?" antwortete Eladeru philosophisch. „Ich verstehe etwas von Strangeness", erklärte der Terraner. „Das ist die Koordinate, entlang deren die Entfernung zweier Universen gemessen wird."
    „Ich weiß, worauf du hinauswillst", sagte der Nakk. „Dieses Universum ist von deinem Universum nur einen Quantensprung entfernt, sonst hättest du den Strangeness-Schock empfunden. Es liegt deinem Kosmos viel näher als zum Beispiel Tarkan."
    „Und deinem Universum?"
    Darauf erhielt er keine Antwort. Es mochte sein, daß Eladeru den Vorteil der Kommunikation mit den „Kreaturen der
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