Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
äußeren Ebene" erkannt hatte, aber es gab immer noch Fragen, auf die er mit derselben Wortlosigkeit reagierte wie seine Artgenossen Eine Minute verstrich. Dann begann Alaska: „Etwas, das du gestern abend sagtest, laßt mir keine Ruhe. Wenn wir die Passage durch die Raumzeitfalte finden und hindurchgehen, haben wir keine Ahnung, wo wir herauskommen. Ist das richtig?"
    „Das ist richtig", bestätigte der Nakk. „Du und ich, wir sind die einzigen, die sich schützen können", fuhr Alaska fort. „Was geschieht, wenn wir auf einer atmosphärelosen Welt, auf einem Planeten mit einer giftigen Atmosphäre oder gar im freien Weltraum landen? Was wird dann aus Testare, aus Gesil und Ernst Ellert?"
    „Deine Sorgen sind unbegründet", sagte Eladeru. „So, sind sie das?" spottete Alaöka. „Ja. Ich will dir den Zusammenhang erklären. Die Durchgänge, durch die rnan dieses Paralleluniversum betritt und wieder verläßt, sind nicht natürlichen Ursprungs. Sie sind künstlich geschaffen worden, vermutlich von den Herren der Straßen. Die Herren haben in diesem Universum, hinter der Raumzeitfalte, ein riesiges Gefängnis angelegt. Die Durchgänge sind nur für ihre Schergen, die Cantaro, gedacht, die ab und zu hierherkommen, um nach dem Rechten zu sehen. Die Cantaro sind Sauerstoffatmer wie du und ich. Sie bevorzugen Temperaturen, die auch uns angenehm erscheinen. Es wird also keiner der Durchgänge an einen Ort führen, an dem es keine atembare Atmosphäre oder Temperaturen außerhalb unseres Verträglichkeitsbereichs gibt."
    „Gut, das leuchtet ein", sagte Alaska. „Aber was nützt es uns, wenn wir am andern Ende des Universums herauskommen? Wir wollen zurück in die Milchstraße, oder doch zumindest in den Halo, falls wir die Barriere des Wahnsinns nicht durchdringen können."
    „Es ist naiv zu glauben, daß es sich bei einem Durchgang um eine Tür handelt, wie man sie braucht, um von einem Raum eines Hauses in den angrenzenden zu gelangen", antwortete der Nakk. „Die Durchgänge sind in Wirklichkeit Passagen durch den Hyperraum. Du hast erlebt, wie es uns auf dem Herweg erging: Wir kamen von Conjonk. Es gibt keine Garantie dafür, daß wir bei der Rückkehr wieder auf Cojonk landen. Entfernungen spielen beim Durchgang durch den Hyperraum keine Rolle. Aber ich erinnere dich an das, was ich zuvor sagte: Die Passagen sind fur die Handlanger der Herren der Straßen gemacht. Sie führen nicht in Gegenden, die außerhalb des Interessenbereichs der Herren liegen. Ich werde dir mehr sagen können, wenn wir uns unmittelbar vor dem Durchgang befmden."
    Seine letzten Worte hatten etwas Abschließendes, Endgültiges. Alaska Saedelaere verstand, daß Eladeru im Augenblick rücht weiter ausgefragt werden wollte. Er wandte sich ab und machte einen Rundgang um das Haus. Die kleine Siedlung lag still und dunkel. Die Hauri hatten ähnliche Schlafgewohnheiten wie die Menschen. Im Osten rötete sich der Himmel. Die ersten Tiere erwachten. Seltsame Geräusche drangen aus dem Gesträuch, 4as am Berghang wuchs.
    Eine halbe Stunde verging. Da öffnete sich die Tür der Hütte, und Gesil streckte den Kopf heraus. „Wenn da irgend jemand ist, der Hunger hat", sagte sie halblaut, „eine Art Frühstück steht auf dem Tiseh.<< Ellert und Testare waren inzwisehen aufgestanden. Die kleine, anspruchslose Mahlzeit wurde schweigend verzehrt. Niemand hatte Hunger. An diesem Tag würde es sich entscheiden, ob es drei Gefangenen, die mehrere Realzeitjahrhunderte lang hinter der Raumzeitfalte eingesperrt waren, gelingen würde, wieder in die Außenwelt zurückzukehren. Draußen wurde es hell.
    Plötzlich sah Gesil auf. Sie wirkte verwirrt. „Was ist los?" fragte Alaska. „Die Hauri wachen auf, ich spüre es", antwortete Gesil. Sie warf einen Blick durchs Fenster. „Sie sind besonders früh dran heute", sagte sie mit matter Stimme. „Sonst kommen sie immer erst nach Sonnenaufgang."
    Die Tür ging auf. Eladeru glijt herein. /„Sie kommen", erklärte er. „In vier bis fünf Minuten werden sie hier sein."
     
    *
     
    Es waren drei, wie üblich. Sie parkten ihren Gleiter in der Nähe der Hütte, vor der Alaska und Eladeru gestern mit dem Hauri gesprochen hatten. Zwei Cantaro stiegen aus und begannen durchs Dorf zu patrouillieren. Der dritte blieb im Fahrzeug sitzen. Für Alaska, der die Entwicklung aus der Deckung eines Gebüschs heraus verfolgte, bedeutete das, daß der von Eladeru entwickelte Plan Anicht durchführbar war. Plan Aging davon aus,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher