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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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gefertigt, den ich stets mit mir trug. Wir besorgten uns ein Fahrzeug und wandten uns in Richtung Nakkaran. Unterwegs wurden wir von einem Trupp Ingkoom-Hauri abgefangen, den es aus irgendeinem Grund nach Nansar verschlagen hatte. Die Hauri zerstörten unseren Gleiter. Simenon Myrrhen entkam in die Dunkelheit der Nacht. Ich wurde gefangengenommen."
    Testare legte eine Pause ein. Er wirkte ungewöhnlich ernst. „Ich habe lange über diese Entwicklung nachgedacht", sagte er schließlich. „Heute bin ich fest davori überzeugt, daß mich Simenon Myrrhen mit Absicht in die haurische Falle geführt hat. Es lag ihm nicht daran, mich mit Gesil zusammenzubringen. Er wollte mich loswerden. Indem er mich den Hauri überließ, verschaffte er sich die Gewißheit, daß ich nicht mehr lange leben würde. Denn die Hauri waren damals dafür bekannt, daß sie sich mit dem Herumschleppen von Gefangenen nicht abgaben. Wer ihnen in die Hände fiel, der wurde umgebracht.
    In meinem Fall gab es jedoch Komplikationen. Der Hauri-Trupp geriet seinerseits in eine Falle. Ein Haufen Raumfahrer, angeführt von einem Riesengeschöpf mit einem gigantischen Kropf, fiel über uns her. Die Hauri leisteten nur wenig Widerstand und ergaben sich schließlich. Das Riesengeschöpf, ein weibliches Wesen aus dem Volk der Planta mit dem schönen Namen Aro To Morre, interessierte sich für mich. Wir kamen ins Gespräch. Ich fand ihren Beruf widerwärtjg, das Wesen als solches aber höchst interessant. Sie gab unumwunden zu, Menschenhändlerin zu sein. Ich gebrauche den Ausdruck locker; denn die wenigsten unter denen, die sie an ihre Kunden verhökerte, waren Menschen. Sie handelte mit intelligenten Geschöpfen. Sie kam weit im Universum herum. Ich sah meine Lage als nicht besonders rosig. Die Planta hatte mit ihren Raumfahrern zwar die Hauri überwältigt. Aber es gab, wie ich gehört hatte, noch weit mehr Hauri auf Nansar. Irgendwann würden sie Aro To Morres Gruppe angreifen, und gegen die Übermacht hatte die Planta keine Chance.
    Ich übergab ihr die Amimotuo. Ich erzählte ihr von meinem Freund Ernst Ellert. Der Kristallspeicher enthalte alle Weisheiten des Universums, versuchte ich ihr zu erklären. Ernst Ellert besitze das Wissen, das man brauchte, um die Dateien zu lesen. Wenn sie es fertigbräcbjte, Ellert zu finden, würde sie weise und unsagbar reich werden.
    Ich weiß jetzt, weil Ernst es mir erzählt hat, wie Aro To Morre meine Worte aufnahm. Sie wollte Ernst wirklich finden. Aber sobald er ihr beigebracht hatte, wie man mit der Amimotuo umgehen mußte, würde sie ihn umbringen. Daß es zum Schluß doch alles anders gekommen ist, beweist, daß das Schicksal mit all seinen kuriosen Launen doch manchmal auch auf unserer Seite steht.
    Es kam so, wie ich es vorhergeahnt hatte: Ein ganzes Regiment Hauri griff unser Lager an. Aro To Morre und ihre Mitstreiter flohen Hals über Kopf und brachten sich in Sicherheit. Ich blieb zurück. Die Hauri waren in mehreren großen Transportgleitern angefahren. Sie verzichteten auf eine Verfolgung der Planta uru! ihrer Raumfahrer. Wir alle saßen auf und wurden nach Nakkaran gebracht. Ich erinnerte mich noch, daß Simenon Myrrhen gesagt hatte, es gäbe in Nakkaran mehrere Durchgänge durch die Raumzeitverfaltung, nicht nur den einen im Großen Turm. Bei der Einfahrt in die Stadt stießen wir auf eine Nebelbank. Sie kam mir unnatürlich vor. Ich versuchte, den haurischen Befehlshaber zu warnen. Er wurde mißtrauisch. Er hatte schon gehört, daß den Nakken die Siedlvmg als Geisterstadt galt. Die Fahrzeuge hielten an. Wir gingen zu Fuß gegen die Nebelbank vor, ich auf beiden Seiten von schwerbewaffneten Hauri bewacht.
    Wir drangen in den Nebel ein, und im nächsten Augenblick umgab uns heller Sonnenschein. Wir hatten die Raumzeitfalte durchdrungen. Wir befanden uns auf der Ebene, die du dort draußen siehst. Ich weiß nicht, ob unser Durchgang durch die Verfaltung eine Zeitverschiebung mit sich gebracht hat. Aber es gab damals auf der Welt, die du Uxbataan nennst, schon Cantaro. Die Ebene wimmelte von ihnen. Sie schlossen uns ein und nahmen den Hauri die Waffen ab. Wir wurden zunächst in ein offenes Lager gesperrt. Ich bekam endlich Gesil zu sehen - unter ganz anderen Umständen, als ich es mir vorgestellt hatte. Später halfen uns die Cantaro, diese Siedlung einzurichten, Felder anzulegen und eine Viehzucht aufzubauen.
    Den Rest der Geschichte kerinst du aus Gesils Bericht.
     
    4.
     
    Ernst Ellerts Geschichte
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