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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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dazu nichts sagen. Von einem Sohn weiß ich nichts."
    Sie machte keinen Versuch, sich zu verteidigen. Sie verzichtete auf die Versicherung, sie habe sich mit niemandem eingelassen. Sie blickte starr vor sich hin, und ein paar Minuten lang getraute sich niemand, einen Laut von sich zu geben.
    Schließlich räusperte sich Alaska. „Also, Testare: Jetzt bist du an der Reihe", sagte er.
     
    *
     
    „Ernst und ich waren auf Amringhar und erhielten dort von Kytoma den Auftrag, nach Gesil zu suchen", begann der Cappin in sachlicherh Tonfall. „Kytoma wußte nicht viel über Gesils Schicksal - nur, daß der, der sie von Sabhal abgeholt beziehungsweise entführt hatte, kein Gesandter der Kosmokraten, sondern der Beauftragte einer destruktiven Macht war. Wir erhielten jeder einen Datenspeicher, in dem Abstrakte der Zeittafeln von Amringhar aufgezeichnet waren, und ein kleines Raumschiff von der Form einer Space-Jet. Damit machten wir uns auf den Weg.
    Wir hielten es für nützlich, die Suche nach Gesil getrennt zu betreiben. Wir hatten nicht einmal den Anfang einer Spur. Getrennt würden wir mehr Fläche absuchen können, als wenn wir zusammenblieben.
    Wir richteten Briefkästen ein, in denen einer für den andern eine Nachricht hinterlassen konnte. Denn die meiste Zeit über würden wir so weit voneinander entfernt sein, daß die üblichen Kommunikationsmethoden uns nichts mehr nützten.
    Unmittelbar nach dem Aufbruch von Amringhar geschah die Große Katastrophe, und der Hundertjährige Krieg, wie Alaska ihn nennt, brach aus. Ich irrte ein paar Jahrzehnte lang in der Milchstraße und im Halo umher. Der Abstraktspeicher, Amimotuo genannt, war mir keine Hilfe. Ich konnte die Daten, die er enthielt, nicht abgreifen. Kytoma hatte uns zwar beigebracht, wie man private Dateien auf dem Kristall anlegte. Das funktionierte einwandfrei. Aber über Gesil und ihr Schicksal erfuhr ich von der Amimotuo nichts. Ich tat, was jeder andere an meiner Stelle auch getan hätte: Ich hörte mich um und hinterließ überall, wo es mir sicher erschien, Nachricht, daß ich auf der Suche nach der Kosmokratin Gesil sei. Ich setzte eine Be.lohnung für einschlägige Informationen aus. Ich bin, was fur manchen von euch eine Überraschung sein mag, nicht arm. Das heißt: Ich war nicht arm. Seitdem ich weiß, daß im Standarduniversum inzwischen sechshundert Jahre vergangen sind, bin ich mir über meine Vermögensverhältnisse nicht mehr so ganz im klaren. Auf jeden Fall war es eine namhafte Summe, die ich damals aussetzte.
    Gegen Ende des Jahres vierhundertneunzig geschah es dann. Ich erhielt einen Anruf von Lokvorth.
    Einer, der weder sein Bild zeigte noch sich sonst irgendwie zu erkerinen gab, behauptete, er wisse über Gesil B, escheid. Ich dachte natürlich, er wäre auf die Belohnung aus, und traute ihm nicht. Daraufhin bot er mir an, sich auf Asporc mit mir zu treffen. Er wolle mir dort weitere Einzelheiten mitteilen. Ich flog nach Asporc. Glaubt mir, es war keine angenehme Reise. Kriegsflotten der Kartanin, der Hauri, der Vennok und anderer Völker waren überall in der Lokalen Gruppe unterwegs. Der Krieg war in vollem Gang. Man sprach von den Cantaro und den Blitzern, die noch schlimmer wären als alle anderen zusammengenommen. Glücklicherweise traf ich mit diesen nie zusammen. Aber ich hatte ein paar andere Begegnungen, und ein paarmal rettete ich meine Haut nur um Haaresbreite.
    Kurz und gut: Ich kam nach Asporc. Man kannte mich dort. Ich war schon öfter dort gewesen - übrigens auch auf der Welt der Querionen, ohne allerdings je etwas von Alaska zu hören. Das Wesen, mit dem ich mich verabredet hatte, war bereits angekommen. Es schien mir terranischer Herkunft zu sein, ein Mann yon nicht besonders eindrucksvollem Äußeren. Um es genau zu sagen: Er wirkte blaß und war ein wenig zu dick, als hätte er die letzten zehn Jahre nur hinter seinem Schreibtisch zugebracht. Seinen Namen nannte er nicht. Aber er wußte .über Gesils Entfuhrung von Sabhal Bescheid - auch darüber, daß es keineswegs ein Abgesandter der Kosmokraten gewesen sei, der Gesil aufgesucht hatte. Er besaß die Kopie einer Aufzeichnung, die Gesil damals angeblich angefertigt haben sollte, um Atlan wissen zu lassen, daß sie einer Aufforderung der Kosmokraten gefolgt sei."
    An dieser Stelle unterbrach Gesil den Berichterstatter. „Fast unnötig zu betonen". sagte sie, „daß ich von der Existenz dieser Aufzeichnung niemals etwas wußte."
    Alaska nickte, und Testare ruhr
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