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1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin

Titel: 1493 - Das Gefängnis der Kosmokratin
Autoren: Unbekannt
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daß alle drei Cantaro den Gleiter verließen. Dann brauchte man nur zu warten, bis sie sich weit genug entfernt hatten, das Fahrzeug an sich zu bringen und auf dem schnellsten Weg Reißaus zu nehmen.
    So ging's also nicht. Aber Alaska war etwas aufgefallen, als er die beiden Cantaro hatte aus dem Fahrzeug steigen sehen. Sie unterschieden sich deutlich von den cantarischen Droiden, wie Eladeru sie geschildert hatte. Sie wirkten weniger humanoid. Sie hatten langgezogene Eierköpfe, weit aus den Höhlen quellende Augen und kurze, tonnenförmige Leiber, die auf langen, dünnen Beinen saßen. Die Theorie, die er gestern entwickelt hatte und die sich auf Eladerus Informationen stützte, kam ihm wieder in den Sinn.
    Die Cantaro, die sich hier auf Uxbataan niedergelassen hatten, gehörten einer frühen Generation an. Sie waren noch nicht gentechnisch manipuliert. Wahrscheinlich war das, was er sah, der ursprüngliche Phänotyp des Cantaro. Über dieses Thema hatte Eladeru sich ein wenig ausführlicher ausgelassen. Er behauptete von den Cantaro der gegenwärtigen Generation, daß ihnen mit einem Paralysator nicht beizukommen sei. Aber die Ur-Cantaro waren, wie er zu sehen glaubte, keine Droiden. Gewiß, sie trugen etliche Geräte zur Unterstützung gewisser Körperfunktionen, vielleicht auch Intensivierung der Verstandestätigkeit in sich. Aber sie waren im Grunde genommen organische Wesen.
    Nachdem Plan Asich nicht hatte realisieren lassen, wäre jetzt eigentlich Plan Ban der Reihe gewesen.
    Aber Alaska entwickelte in aller Eile einen dritten Plan. Er schob sich am Gebüsch entlang, bis er eine Stelle erreicht hatte, an der er von dem geparkten Gleiter aus nicht gesehen werden konnte. Die beiden anderen Cantaro hatten sich inzwischen über einhundert Meter weit entfernt. Von seiner sicheren Deckung aus winkte Alaska den Freunden zu. Der Nakk, Gesil, Ellert und Testare befanden sich noch in der Hütte und beobachteten ihn durchs Fenster. Er wußte nicht, ob sie seine Gesten verstehen würden.
    Aber als er hinter dem Gebüsch hervorkam und lockeren Schrittes auf den Gleiter zuging, begriffen sie sicherlich, daß er eine eigene Idee entwickelt hatte.
    Der Cantaro jm Innern des Fahrzeugs wurde aufmerksam. Die Luken standen offen. Cantaro hatten, so hoffte Alaska, dieselbe Schwierigkeit im Identifizieren menschlicher Wesen wie die Menschen beim Erkennen andersartiger Individuen. Der Cantaro im Gleiter würde ein paar Sekunden lang nicht sicher sein, ob der Mann, der sich seinem Fahrzeug näherte, nach Gelodaar gehörte oder nicht. Der SERUN würde ihm auffallen. Solche Kleidungsstücke gab es in der Siedlung nicht. Alaska beschleunigte dei. Schritt.
    Der Cantaro neigte sich seitwärts Bild 2 durch das offene Luk. Er gab ein paar bellende, krächzende Laute in seiner eigenen Sprache von sich. Im Innern des Fahrzeugs war offenbar ein Translator installiert; denn aus einem Lautsprecher hörte Alaska auf haurisch die Worte: „Wer bist du? Was willst du?" Aha, er hielt ihn für einen Hauri! Das war von Vorteil. Alaska ging weiter. „Wir haben einen Kranken!" rief er. „Wir brauchen Hilfe."
    Aus den Augenwinkeln beobachtete er die beiden anderen Cantaro, die jetzt schon fast zweihundert Meter entfernt waren. Sie mochten den Lautsprecher oder seine Stimme gehört haben. Sie blieben stehen und wandten sich um. Alaska wußte, daß er jetzt keine Sekunde mehr verlieren durfte. „Ich kenne dich nicht", bellte der Cantaro im Gleiter. „Wo wohnst du?"
    „Dort drüben!"
    Alaska machte eine Wendung zur Seite und tat, als verliere er dabei das Gleichgewicht. Er schien zu stürzen; das lenkte den Cantaro ab. Er nahm nicht wahr, wie der Terraner die Waffe zog. Der Kombi-Strahler war auf Paralysator-Modus geschaltet. Er gab ein kurzes, zorniges Summen von sich. Der Cantaro sank in sich zusammen. Alaskas Rechnung war aufgegangen. Die beiden anderen Cantaro hatten inzwischen erkannt, daß sich hier etwas Ungewöhnliches abspielte. Sie kehrten zurück. Sie besaßen keine flugfähigen Monturen; daftir verstanden sie es aber zu laufen. Sie kamen mit beängstigender Geschwindigkeit näher. Alaska zerrte den Bewußtlosen aus dem Sitz und ließ ihn zu Boden gleiten. Er schwang sich hinters Steuer. Die technische Ausstattung des Fahrzeugs war einfach und übersichtlich. Er hatte keine Mühe, die Bedienungsmethode zu verstehen. Das Triebwerk lief an. Er hob das Fahrzeug vom Boden und ließ es auf die Hütte zuschießen, in der die Freunde
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