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Hausmaestro - Kriminalroman

Hausmaestro - Kriminalroman

Titel: Hausmaestro - Kriminalroman
Autoren: Rupert Schöttle
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Prolog
    Welch ein prachtvoller Hintern!
    Mit zufriedenem Lächeln betrachtete er das wohl gestaltete Gesäß, dessen harmonisch gerundete Backen durch eine nicht allzu lange Afterspalte getrennt wurden, die in geradezu idealer Linie etwa zwei Finger breit unter dem Steißbein endete. Als wäre das nicht genug, wurde das Ganze auch noch von zwei wohl ausgeprägten Grübchen rechts und links der Lendenwirbel gekrönt.
    Ohnehin war er der festen Überzeugung, dass der Hintern der Mittelpunkt des Körpers sei und man allein schon an diesem erkennen könne, wes Geistes sein Träger war. Schließlich gibt es ausgesprochen unsympathische Ärsche, deren Inhaber sich beim näheren Kennenlernen fast immer als ebensolche herausstellen.
    Und das, was sich ihm hier in tausendfacher Spiegelung darbot, war um nichts weniger als eben ein prachtvoller Hintern.
    Nach einigen Sekunden des entzückten Verweilens ließ er seinen Blick nach unten wandern.
    Den nahezu perfekten Übergang von den ausdrucksvollen Backen zu den Oberschenkeln fast lässlich übergehend widmete er sich nun der Betrachtung der wohlgeformten Beine: Ganz gerade waren sie, nicht einmal mit einer Andeutung eines Os oder gar eines X’. Ein wenig länger hätten sie vielleicht sein können, was aber angesichts ihrer sonstigen Makellosigkeit nicht wirklich ins Gewicht fiel. Auch die Füße waren weder gespreizt noch gesenkt. In ihrer schmalen Linienführung, die durch keinerlei Druckstellen oder gar Hühneraugen verunziert war, muteten sie ihn geradezu aristokratisch an.
    Auch der obere Teil des Rückens hielt jedem noch so kritischen Blick stand.
    Zart wölbten sich die Rückenteile rechts und links von der geraden Wirbelsäule, um in gottgeschaffener Schönheit in den Schulterbereich zu münden, der in einem zarten Nacken zusammenlief. Mit Ausnahme eines kleinen Nestes von blondem Flaum, das sich durch eine Laune der Natur direkt über dem Hinterteil gebildet hatte und den Anschein eines zarten Pfirsichs nur verstärkte, wurde die Hinteransicht von keinem weiteren Haarbewuchs gestört.
     
    Als er sich der Vorderseite zuwandte, erfreute er sich an den nur schwer zähmbaren braunen Locken, die sich über einer nicht zu breiten, wohl geformten Stirn krausten. Die zwei schön geschwungenen Augenbrauenbögen, die in einer sehr schmalen Nase zusammenliefen, deren Wurzel in fast ununterbrochener Linie mit der Stirn verbunden war, rundeten den Anschein eines edlen Aristokratenantlitzes ab. Geradezu ideal fügte sich dazu die Kühnheit der stahlblauen Augen, die im Übrigen zur dunklen Färbung der Haarpracht in reizvollem Kontrast standen.
    Die hoch gestellten Wangenknochen warfen einen leichten Schatten auf die schmalen Backen, die in ein kräftig ausgeprägtes Kinn ausliefen. Die Lippen selbst waren eher schmal, was aber gar nicht störend wirkte, ein zu stark gewölbter Mund hätte den Gesamteindruck der Harmonie dieses fein geschnittenen Antlitzes nur beeinträchtigt.
    Langsam ließ er seinen Blick nach unten gleiten.
    Ausdrucksstark erhob sich die Brust über den deutlich sichtbaren Rippen.
    Zwar war der darunter liegende Bogen nicht ideal ausgeformt, doch der flache Bauch machte diesen Makel mehr als wett.
    Vor allem die extrem schmalen Hüften erregten immer wieder sein Wohlgefallen.
    Und zuletzt, gleichsam als krönender Höhepunkt, unterzog er noch die Hände einer genaueren Betrachtung.
    Ähnlich wie die Füße waren sie aristokratisch geformt und im Vergleich zur restlichen Physiognomie überraschend langgliedrig, wobei sich die natürlich glänzenden Fingernägel in ihrer Makellosigkeit vollkommen ins Bild fügten.
     
    Wie jedes Mal, wenn er inmitten der vier Spiegel seinen eigenen Körper einer näheren Inspektion unterzogen hatte, zeigte sich bei ihm eine leichte Erektion.
    Dabei war diese Umspiegelung keineswegs nur seiner Eitelkeit geschuldet, nein, sie war in seinen Augen um nichts weniger als eine berufliche Notwendigkeit.
    Denn nur durch die genaue Beobachtung seines Leibes konnte er jede seiner Bewegungen auf ihre Wirksamkeit überprüfen. Immerhin war sein Ruhm nicht zuletzt darin begründet, dass er vor dem Orchester eine großartige Figur machte. Wobei es ihm ziemlich egal war, wie er auf die Musiker wirkte, war es doch das Publikum, das wegen ihm ins Konzert kommen sollte.
    Und aus diesem Grunde musste er in erster Linie seine Rückseite und seine Hände beobachten, wenn er seine Dirigierbewegungen einstudierte.
    Immerhin waren mehr als 50 Prozent
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