Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1479 - Die Totenfrau vom Deichhotel

1479 - Die Totenfrau vom Deichhotel

Titel: 1479 - Die Totenfrau vom Deichhotel
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
war. Aus Erfahrung wusste er, dass da noch etwas nachkommen würde, und das konnte, wie auch bei dem Mörder-Mönch, verdammt gefährlich sein.
    Dass sich seine Gedanken automatisch in Richtung London bewegten, lag daran, dass er dort einen Mann kannte, der John Sinclair hieß, der sich als Geisterjäger einen besonderen Ruf erworben hatte.
    Auch hier auf den Insel hatte er schon einige Male eingegriffen, seien es die Satans-Zwerge, das brennende Gesicht oder der Mörder-Mönch gewesen.
    Wenn er Sinclair anrief, würde dieser genau wissen, dass Claasen nicht die Pferde scheu machte. Claas Claasen fühlte sich einfach nicht stark genug, sich dieser neuen und unheimlichen Herausforderung allein zu stellen. Hilfe war angebracht, und so konnte er nur hoffen, dass John Sinclair Zeit fand, um herzukommen.
    Es war zwar schon spät, aber er versuchte es mit einem Anruf bei Scotland Yard.
    In der Zentrale wurde ihm gesagt, dass das Büro noch besetzt war, und Claas fiel ein erster Stein vom Herzen.
    Aber nicht John Sinclair meldete sich, sondern Suko, John Sinclairs Partner und Freund.
    »Da haben Sie aber Glück gehabt, dass ich noch im Büro bin.«
    »Ja, aber ich dachte, ich erwische noch John Sinclair.«
    »Oh, das tut mir leid.«
    »Ist er denn zu Hause?«
    »Nein, Herr Claasen, auch das nicht. John befindet sich momentan in Schottland.«
    »Verdammt!« flüsterte der Hotelier.
    Suko hatte Mitleid mit ihm. »Ist es denn sehr wichtig und dringend?« fragte er.
    »Ich denke schon.«
    »Gut, dann mache ich Ihnen einen Vorschlag. Ich werde John Sinclair anrufen, ihm Bescheid geben und ihm sagen, dass Sie auf seinen Rückruf warten. Können wir uns darauf verständigen?«
    Claas Claasen atmete tief durch und sagte: »Da wäre ich Ihnen wirklich sehr verbunden.«
    »Okay, versuchen wir es. Und einen schönen Abend noch.«
    »Danke, Ihnen auch.« Claas legte auf, und als er auf den Hörer schaute, sah er, dass er dort einen Schweißfilm hinterlassen hatte…
    ***
    »Schläfst du, Claas?«
    Der Hotelier zuckte zusammen, als er die Stimme hörte. Sofort hob er den Kopf.
    Sein Vertreter, Herr Borg, stand in der Tür. Gekleidet in einen blaugrauen Anzug, dem offenen Hemd darunter und einem Tuch, das er um den Hals geschlungen hatte.
    »Nein, nein, ich schlafe nicht, keine Sorge.«
    »Geht es dir denn gut? Oder bist du vielleicht krank?«
    »Auch nicht.« Claas Claasen lächelte etwas gezwungen.
    Herr Borg ließ nicht locker. »Soll ich nicht lieber die Bar übernehmen?«
    »Auf keinen Fall. Ich habe nur ein wenig nachgedacht. Keine Sorge, das läuft schon.«
    Herr Borg war nicht überzeugt. Er mischte sich trotzdem nicht mehr ein.
    »Gut, dann schaue ich mich noch kurz im Restaurant um, und wenn du mich brauchst, bleibe ich auch länger.«
    »Nein, du kannst fahren. Das ist wirklich kein Problem. Ich komme schon zurecht.«
    »Na denn.« Borg winkte seinem Chef noch mal zu, bevor er sich zurückzog.
    Claasen räusperte sich. Er strich dabei über sein Gesicht und drückte die Finger gegen die Augen. Das Erlebnis auf dem Friedhof war nicht so leicht zu verkraften, und die Erscheinung hatte es tatsächlich gegeben. Da war er keiner Täuschung erlegen. Er hätte sogar mit einem Zeugen aufwarten können.
    Jetzt konnte er die Angst des Totengräbers auch verstehen. Für Hauke musste eine Welt zusammengebrochen sein. Claas war nur froh, seinem guten Bekannten John Sinclair Bescheid gegeben zu haben. Der würde zusehen, dass er so schnell wie möglich von Schottland hierher auf die Insel kam.
    Noch war die Bar nicht gut gefüllt, aber das würde sich ändern.
    Eine Mitarbeiterin hatte die Bedienung übernommen. Es war Zeit, sie abzuwechseln. Claas wusste auch, dass er sich zusammenreißen musste. Die Gäste sollten nicht merken, wie es ihm ging, und er hoffte stark, dass sie überhaupt von allem verschont blieben, was möglicherweise noch folgen würde. Die Sache mit dem Mörder-Mönch damals war schlimm genug gewesen.
    Claas streifte sein blaues Jackett über, das er zum ebenfalls blauen Hemd trug, stand für einen Moment nachdenklich da und sah sich in seinem Büro um.
    Es war alles normal. Das Fenster war fest geschlossen. Hier würde niemand hereinkommen, obwohl bei einem Geist eigentlich andere Gesetze herrschten.
    Die Eingangstür wurde aufgezogen. Gäste betraten das Hotel. Ihre Stimmen und das Lachen wehte bis zu Claas herüber. Die Gäste gingen auf ihre Zimmer. Er hörte ihre Schritte auf der Treppe, wo sie schließlich
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher