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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler
Autoren: Larry Brent
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murmelte der Lord und hob den Kopf.
»Stimmt etwas nicht? Warum bist du so aufgeregt ?«
    Das Tier warf den Kopf hin und her und benahm
sich in der Tat merkwürdig.
    Witterte es jene unsichtbare Gefahr, die in
dem uralten Baum hockte - oder den Menschen, der in einer Bodenmulde hinter den
Büschen kauerte und nicht zu atmen wagte.
    »Schon gut, Blacky«, versuchte der Lord sein
Pferd zu beruhigen. »Hier ist doch nichts. Deine ganze Aufregung ist völlig
grundlos. Oder, alter Knabe, hast du auf einmal Angst vor Ratten und Mäusen?
Ich dachte, du hättest dich längst an die Viecher gewöhnt. Die gibt’s natürlich
hier zu Häuf... Manchmal trotz aller Bekämpfungsmaßnahmen leider auch in den
Ställen ... Dann los, alter Knabe, leg ’nen Zahn zu ... Wir werden von der Lady
erwartet, und außerdem sollen heute abend noch Gäste kommen. Da wollen wir doch
pünktlich sein .«
    Lord of Everthon gab leichten Schenkeldruck,
und Blacky lief sofort los. Roß und Reiter verschwanden hinter einer
Bodenwelle.
    Anthony Swanson hätte erleichtert aufatmen
können. Aber er tat es nicht. Er war nach wie vor verängstigt und hatte das
Gefühl, noch immer nicht allein zu sein. Er wagte es auch nicht, einen Blick in
das Loch zu werfen, in dem die Tüte mit dem Geld verschwunden war. Das Gefühl,
plötzlich erneut von einer unsichtbaren Hand gepackt zu werden, nahm einen
solchen Stärkegrad an, daß er stöhnend aufsprang. Er nahm keine Rücksicht auf
seinen schmerzenden, verstauchten Fuß und humpelte davon. Er kam nur mühselig
vorwärts und warf einmal einen Blick zurück zu dem Baum, der friedlich in der
Dunkelheit stand, gerade so, als hätte sich überhaupt nichts Ungewöhnliches
abgespielt.
    Daß dieser Eindruck nicht stimmte, wußte in
diesem Moment niemand besser als Anthony Swanson. Aber er hatte keine Erklärung
für alles.
     
    *
     
    »Dies ist die Frau, die Sie gern sprechen
wollen, Mister Brent«, sagte der kleine Mann an der Seite des großgewachsenen
blonden Mannes, der ihn um Haupteslänge überragte. »Sie heißt Jeany Heston .«
    Der Mann an Larry Brents Seite war Warren
Jones, der Leiter eines Erholungsheimes, das fünfundzwanzig
Meilen westlich von Greater London lag. In diesem Erholungsheim waren
nur Frauen untergebracht.
    Der Raum, den Larry und sein Begleiter
betraten, diente dem Erholungsheim als Vorführsaal für Filme, Musikdarbietungen
und Theaterveranstaltungen.
    Auch heute abend war eine Aufführung
vorgesehen.
    Außer dem Auftritt einer Musik- Gruppe
sollten ein im englischen Fernsehen bekannter Komiker und außerdem ein
Illusionist auftreten.
    Die Aufführung würde erst in einer Stunde
sein. Dennoch waren schon eine Handvoll Interessenten im Raum. Sie waren
offensichtlich neugierig, um den Bühnenaufbau und den Betrieb vor einer
Veranstaltung mitzuerleben, wozu sonst kaum einer von ihnen Gelegenheit hatte.
    Zu diesen Leuten gehörte Jeany Heston.
    Sie war siebenunddreißig, dunkelhaarig und
von kräftigem Wuchs. Man sah ihr an, daß sie gern und oft aß.
    Bis vor vier Wochen war sie Angestellte im
Schloß von Lord und Lady of Everthon. Sie war dort nicht nur für das leibliche
Wohl der Familie zuständig gewesen, sondern auch für das der Gäste. Obwohl es
allgemein hieß, daß es finanziell dem Lord nicht besonders gut ging, schränkte
er sich bei der Bewirtung seiner Gäste kaum ein.
    Larry Brent alias X-RAY-3 und Warren Jones
steuerten direkt auf Jeany zu, die ihnen entgegensah.
    »Hallo, Miß Jeany«, sagte Jones fröhlich und
streckte ihr die Hand entgegen.
    »Hallo, Mister Jones«, antwortete die Frau
und erwiderte den Händedruck.
    »Darf ich Ihnen Mister Brent vorstellen ?«
    »Hallo, Mister Brent! Nett, Sie
kennenzulernen. Ich nehme an, Sie sind ein Neuer, der irgendwie zum Team
gehört. Als Kurgast kommen Sie wohl kaum in Frage .«
    Ihre Stimme klang frisch und fröhlich, und
schon dieser erste Eindruck war für X-RAY-3 sehr wichtig.
    »Ich bin momentan auch Gast hier«, erwiderte
Larry und hielt ihre Hand ein wenig länger fest, als es sonst seine Art war.
»Allerdings, um Sie kennenzulernen .«
    Jeany Heston hob erstaunt die Augenbrauen und
musterte abwechselnd die beiden Männer. »Heh, Mister Jones !« sagte sie dann, und ihr Herz schlug schneller. »Gehört das zu einer neuen Therapie?
Den Mann nehme ich sofort !« Sie erhob sich, hakte sich
unter und bewies, daß sie Humor hatte.
    »Ich wollte Sie zu einer Tasse Kaffee
einladen in der Cafeteria, Miß Heston«, ließ X-RAY-3 sich
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