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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler
Autoren: Larry Brent
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wieder vernehmen.
    »Nicht „Miß Heston“, bitte! Nennen Sie mich
Jeany ... Wenn Sie schon ’ne Traumfrau eingefangen haben, sollten Sie mich auch
Jeany nennen .«
    »Okay, Jeany. Und ich heiße Larry .«
    »Ich hab’s vernommen und werde mir den Namen
merken. Und auf dem Weg zur Cafeteria werde ich dann wohl erfahren, was Sie
wirklich von mir wollen, nicht wahr? Ich bin auf einiges gefaßt. Enttäuschen
Sie mich bitte nicht, indem Sie behaupten, Sie kämen von einer
Lebensversicherung oder seien Handelsvertreter für Tisch- und Bettwäsche .«
    »Nein, da kann ich Sie beruhigen, Jeany. Ich
verspreche Ihnen, mich auch ganz kurz zu fassen und Sie keine Minute länger
aufzuhalten als unbedingt notwendig .«
    »Sie haben mir noch immer nicht gesagt,
Larry, was Sie wirklich von mir wollen .«
    »Mit Ihnen über das reden, was Sie vor vier
Wochen im Schloß von Lord und Lady of Everthon erlebt haben. Ich befasse mich
mit übernatürlichen Erscheinungen .«
    »Ich bin keine Telepathin. Sie werden’s mir
wahrscheinlich nicht glauben: Aber fast habe ich es geahnt, als Mister Jones
Sie mir vorstellte. Ich bin stark an einem Gedankenaustausch mit Ihnen
interessiert und hoffe, daß Sie mich ernst nehmen. Ich hab’s auch gar nicht
eilig. Nehmen Sie sich für das Gespräch ruhig Zeit. Wenn Sie’s wirklich ernst
nehmen, werde ich Ihnen ’ne Menge zu berichten haben .«
    »Ich will Sie nicht von dem Theaterereignis
fernhalten, Jeany. Ich habe gehört, daß das Programm sich sehen lassen kann.
Vor allem hat es mir die Magier-Show angetan, die allein eine halbe Stunde
dauern wird. Für Illusionisten und deren Tricks hab ich was übrig .«
    »Kommt ganz auf den Illusionisten an .«
    »Der Mann soll Weltklasse sein. Es handelt
sich um einen Schweizer, der sogar schon in den besten Häusern von Las Vegas
aufgetreten ist. Peter Pörtscher heißt der Mann .«
     
    *
     
    Die Cafeteria war im italienischen Stil
eingerichtet und urgemütlich. Das Innere war gestaltet wie ein Straßencafe mit
Laternen, Bürgersteig und weißlackierten, kleinen runden Tischen und Stühlen
mit verschnörkelten Lehnen.
    Das Lokal war gut besucht. Im Hintergrund
erklang leise Musik.
    Larry führte seine Begleiterin an einen
Ecktisch, wo sie separat hinter einer Gatterwand saßen, die mit wildem Wein
bewachsen war.
    Aus alter Gewohnheit suchte er stets Plätze,
von denen aus er alles überblicken konnte, ohne selbst auf Anhieb gesehen zu
werden.
    Das Gespräch mit Jeany Heston war für ihn
äußerst wichtig.
    Die junge Hausgehilfin der Lordschaft hatte
eines Nachts fluchtartig das kleine Schloß auf dem Land verlassen, weil es ihr
dort nicht ganz geheuer war.
    »Ich hatte schon immer Angst vor Geistern und
Gespenstern«, gestand sie Larry, während sie in einer winzigen Tasse einen
rabenschwarzen Espresso serviert bekam, der so stark war, daß Larry schon
fürchtete, sie würde nach dem ersten Schluck einen Herzstillstand erleiden.
»Als ich das erste Mal ins Schloß Everthon kam, habe ich mich erkundigt, ob es
darin spuke. Der Lord hat dies verneint. Aber mit jedem Tag, den ich länger
blieb, wurde es mir unheimlicher. Manchmal hörte ich nachts Schritte, ohne
feststellen zu können, woher sie kamen und wer sie verursachte.
    Anfangs verkroch ich mich unter der
Bettdecke. Dann siegte einige Male meine Neugier, und ich stand mitten in der
Nacht auf, schlich durch das Schloß und lauschte in die Dunkelheit und an den
Türen. Ich hörte einige Male den Lord qualvoll stöhnen, als würde er
entsetzliche Schmerzen erleiden.
    Am Tag danach, wenn ich beiläufig fragte, wie
er geschlafen hätte und wie es ihm gehe, lautete die stoische Erwiderung stets:
„Danke, gut“ .«
    »Direkt auf die Nacht davor angesprochen
haben Sie ihn nicht, Jeany ?«
    »Nein, kein einziges Mal. Er sollte kein
falsches Bild von mir bekommen. Sie sollten nicht denken, daß ich
herumschnüffelte .«
    Larry nickte. Er konnte Jeany Hestons
Situation gut verstehen.
    »Anfangs scheinen Sie ganz gut mit den
Verhältnissen zurecht gekommen zu sein, wie mir scheint«, fuhr er fort.
    »Der Eindruck täuscht«, gab sie zur Antwort.
»Ich habe mich zusammengenommen. Ich wollte nicht als hysterische Ziege
dastehen. Ich ertappte mich dabei, daß ich anfing, meine eigenen Feststellungen
zu verleugnen und mir einzureden, daß ich mich täuschte. Sicher waren es nur
Sinnestäuschungen, denen ich zum Opfer fiel. Vielleicht träumte ich auch etwas
zu lebhaft.
    Aber alle diese Erklärungen waren
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