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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler
Autoren: Larry Brent
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in scharfem Tonfall.
»Ich habe mich schon ziemlich früh selbst versorgt. Und das konnte dir nur recht
sein. Aber ich bin dein einziger Sohn ...«
    »Ja, leider.«
    »Für zwei oder drei Kinder, Missis Swanson,
hättest du noch weniger Zeit gehabt .«
    »Ich will dich hier nicht sehen, Anthony, und
verbitte mir $in für allemal, daß du mir nachspionierst. Verschwinde !«
    »Ich werde erst dann verduften, wenn du mir
gibst, was du da in der Tüte hast .«
    »Und woher weißt du, was ich darin habe ?«
    Er grinste. »Ich hab - in deinen Augen - ’ne
Menge Fehler, die du mir nicht verzeihen kannst, Missis Swanson. Aber ich habe
auch ein paar sehr bemerkenswerte Anlagen .«
    »Von denen habe ich bisher noch nichts
bemerkt .«
    »Dann wirst du sie jetzt kennenlernen. - Ich
beobachte dich seit einiger Zeit, ohne daß du das erkannt hast. Du bist in den
vergangenen drei Wochen insgesamt zweimal auf der Bank gewesen und hast hohe
Barbeträge abgehoben. Du hast sie auf die gleiche Weise davongeschafft wie
heute. Du wirst er preßt, nicht wahr ?«
    »Ich weiß nicht, wovon du redest, Anthony .«
    »Du weißt nicht, was du tust, Missis Swanson
... Jemand kontrolliert dich, und ich wollte endlich wissen, wem du diese
großartigen Geschenke machst. Mein Verdacht scheint sich damit zu bestätigen,
daß du selbst nicht mal weißt, wer der Empfänger, ist. Übergabeort also ein
hohler Baumstamm ... Die Idee ist nicht mehr neu, aber noch immer recht
praktisch, wie mir scheint .«
    Seine Worte waren noch nicht verklungen, da
machte er einen schnellen Schritt nach vorn. Geraldine Swanson erhielt einen
Stoß vor die Brust, und die andere Hand ihres Sohnes Anthony zuckte im gleichen
Augenblick auf die halb in der Baumöffnung steckende Tüte zu, ehe seine Mutter
sie weiter nach innen drücken konnte.
    Die Frau taumelte seitlich in die Büsche, und
Anthony Swanson riß die Tüte aus dem Loch und nahm sie an sich.
    Mit fahrigen Fingern öffnete er sie und
starrte hinein. Er lachte triumphierend. »Da lohnt sich das Nachzählen, Missis
Swanson ... Ich werde mir viel Zeit dafür nehmen. Bei mir sind die Scheinchen
besser aufgehoben und angelegt als bei deinem Mister Unbekannt, dem du nicht
mal persönlich gegenüberzutreten wagst.
    Da du bisher der Polizei keinen Tip gegeben
hast, wo das andere Geld hingeraten ist, wirst du dich wohl auch kaum der Mühe
unterziehen, von dieser kleinen Transaktion Mitteilung zu machen. Recht so! Du
hast ja noch genügend von dem bedruckten Papier. Und wenn es dir mal ausgehen
sollte, gibt’s da noch ’ne Menge Schmuck, den du dafür eintauschen kannst .«
    Er hob den Blick - und begegnete dem seiner
Mutter.
    Geraldine Swanson sah ihn nur an.
    Sie nahm - wie die ganze Zeit schon - auch
jetzt ihren Sohn, den Baum und die ganze Umgebung wahr wie durch eine seltsame,
magische Brille. Die hochgewachsene Gestalt des jungen Mannes erschien inmitten
eines fluoreszierenden Lichtfeldes wie ein silberfahles Negativ. Als hätte sie
irgendwann zu intensiv in die Sonne geschaut, und nun flimmerte und flackerte
es vor ihren Augen wie geblendet, und sie konnte ihre Umwelt nicht mehr so
sehen, wie sie wirklich war.
    »Ich habe keinen Grund, etwas der Polizei zu
melden, Anthony. Du verdirbst mir auch nicht mein Konzept, wie du meinst. Es
wäre allerdings besser für dich gewesen, mir nicht zu folgen. Ich mag nicht,
wenn man in meinem Privatleben herumschnüffelt .«
    Anthony Swanson wollte eine entsprechende
Bemerkung machen, aber kam nicht mehr dazu.
    Er zuckte zusammen, als wäre eine Peitsche
auf ihn herabgesaust.
    Wie von unsichtbaren Händen wurde ihm die
Tüte aus der Hand geschlagen
    und fiel auf den Boden.
    Anthony Swanson wollte sich sofort bücken.
    Da verlor er auch schon - im wahrsten Sinn
des Wortes - den Boden unter den Füßen.
    Er wurde emporgerissen, als säße jemand im
Geäst der alten Eiche und hätte nur darauf gewartet, einzugreifen.
    Blitzartig stieg er in die Luft, zappelte
unter dem mächtigen Geäst und schlug um sich, in der Hoffnung, jenen
unheimlichen Widersacher zu packen und zu bekämpfen.
    Aber sein Widerstand war nichts weiter als
ein Schattenboxen.
    Er schlug Löcher in die Luft, denn da war
niemand, den er greifen konnte.
    Aber jenes Unsichtbare, Unangreifbare,
bemächtigte sich seiner wie eine Puppe.
    Anthony Swanson hing drei Meter über dem
Boden und merkte, wie sich etwas um seinen Hals legte.
    Schon die Tatsache, zwischen Himmel und Erde
zu schweben, war bedrückend und unheimlich
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