Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler
Autoren: Larry Brent
Vom Netzwerk:
weiter
nördlich. Hier nahm Greater London schon ländliches Aussehen an. Die Straßen
waren schmaler, die Häuser standen in kleinen Vorgärten, versteckt hinter viel
Grün, und der Verkehr hatte rapid abgenommen.
    »Da vorn an der Kreuzung müssen Sie
aufpassen«, sagte sie plötzlich und beugte sich vor. »Da geht’s links ab. Dann
immer geradeaus bis zu einer Weggabelung. Dort steht ein altes Gasthaus. „The
three Oaks“. Dort können Sie mich absetzen .«
    Die Straße nach der ersten Abzweigung war ein
besserer Weg, wie ihn landwirtschaftliche Fahrzeuge benutzten. Er war
unbefestigt. Links und rechts standen Bäume. Während sich links dichtes,
bewaldetes Gebiet erstreckte, wuchsen rechts nur vereinzelt Bäume, und dahinter
dehnten sich Wiesen und Äcker aus.
    Die Landschaft war flach. Nebelschleier
wehten von der Wiese herüber, und der ländliche Charakter wurde noch
unterstrichen durch das kleine einsame Haus unweit der Weggabelung.
    Das Gebäude war nur einstöckig und bestand aus
roten Ziegelsteinen. Die weißen Fensterrahmen und die Tür leuchteten aus der
Dämmerung.
    Das Gasthaus »The
three Oaks« - »Die
    drei Eichen« - war schon zweihundert Jahre
alt. Der typische Baustil dieser Zeit war erhalten geblieben, auch wenn es
jetzt durch Renovierung bestens in Schuß war.
    Vor dem Gebäude parkten zwei Autos. Hinter
den winzigen Fenstern der Gaststube schimmerte anheimelnd Licht.
    »Warten Sie hier auf mich ... Ich bin gleich
zurück. Ich lasse Ihnen als Abschlagszahlung schon mal zwanzig Pfund da«, sagte
Geraldine Swanson und drückte dem Fahrer zwei Scheine in die Hand. »Damit Sie
nicht denken, die alte Dame spinnt und kann nachher nicht zahlen ...« Sie
lachte leise und stieg aus.
    Der Fahrer blickte ihr nach, wie sie im
Halbdunkel untertauchte.
    Dann traf ein weiteres Taxi vor den »The
three Oaks« ein. Ein junger Mann stieg aus, Gammler-Typ mit abgewetzten
Cordhosen und schmuddeligem Pulli.
    Der Fahrgast redete einige Worte mit dem
Fahrer, drückte ihm einen Geldschein in die Hand und lief dann ebenfalls den
Weg entlang, den die Frau gegangen war und der in die Felder führte.
    Ein Schild zeigte an, daß der Weg direkt nach
Thunders Head führte, einem winzigen Nest, in dem weniger als achtzig Menschen
lebten und das noch zu den Ländereien von Lord und Lady Everthon gehörte. Auch
das Gasthaus gehörte dem Lord. Er hatte es an ein Pächter-Ehepaar vermietet.
Manchmal hatte man Glück und traf den leutseligen Mann, der eher aussah wie ein
Holzfäller als ein Lord, bei einem Glas Bier in der Schänke.
    Der Fahrer, der den jungen Mann gebracht
hatte, stieg aus und stiefelte auf seinen Kollegen zu, der im Wagen saß und
einer Kippe die letzten Züge abquälte.
    »Auch auf Warteposition ?« wollte der andere wissen.
    Der im Taxi Sitzende nickte und drückte seine
Zigarette aus. »Die Lady will noch mal einen Spaziergang durch die frische Luft
machen und kommt dann wieder zurück .«
    »Ist mit ihr denn alles in Ordnung ?« fragte der Dunkelhaarige. Er trug ein blau-weiß kariertes
Hemd, darüber eine schon ziemlich speckig aussehende Lederweste, die er von
seinem Großvater geerbt zu haben schien.
    »Warum fragst du danach ?«
    »Mein Fahrgast - der junge Kerl, der ihr
nachgegangen ist - sagt, daß die alte Dame nicht ganz recht im Kopf sei. Sie
läßt sich manchmal stundenlang ziellos in der Gegend rumfahren oder an einen
abgelegenen Ort und würde sich dann absetzen lassen .«
    »Schon möglich«, meinte der Fahrer, der
Geraldine Swanson gefahren hatte. Er stieg auch aus und vertrat sich die Füße.
    »Hast du denn gar nichts bemerkt? Hat sie
keinen Unfug geredet oder so ?«
    »Nee sie war im Gegenteil sehr still. Sie hat
mir das Fahrtziel genannt, und da habe ich sie hingebracht .«
    »Ulkig. Und ich den Sohn hinterher. Die alte
Dame würde manchmal total ausflippen. Es gäbe Tage, da käme sie überhaupt nicht
mehr nach Hause sondern würde wie weiland Robin Hood durch die Felder und
Wälder streifen. Für einen solchen Fall nähme sie sich auch Verpflegung mit .«
    »Eine große Tüte hatte sie dabei .«
    »Hast du gesehen, was drin war ?«
    »Nein. Interessiert mich auch nicht. Vielleicht
macht sie Picknick und kommt dann wieder zurück .«
    »Das kann eine Weile dauern .«
    »Vertreiben wir uns die Wartezeit bei einem
Glas und einem Spielchen ?«
    »Warum nicht. - Außerdem ist’s drinnen
gemütlicher als hier draußen. Und wenn die beiden kommen, werden sie sich schon
melden .«
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher