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146 - Der Horror-Butler

146 - Der Horror-Butler

Titel: 146 - Der Horror-Butler
Autoren: Larry Brent
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Auftrag einer fremden Person, die es auf ihr
Vermögen abgesehen hatte.
    Da konnte er nicht untätig bleiben. Es mußte
etwas geschehen.
    Er griff zum Hörer, um Scotland Yard
anzurufen.
    Aber so weit kam er nicht mehr.
    Vor seinen Augen begann plötzlich die Luft zu
flimmern, und genau an der Stelle, wo die Sängerin, die an ihrem 50. Geburtstag
ihren Beruf aufgegeben hatte, vorhin stand, registrierte er etwas sehr
Seltsames.
    Von dem, was Geraldine Swanson gesehen hatte,
war etwas im Büro zurückgeblieben. Eine Kraft, ein Schemen ..., ein fahlgelbes,
gespenstisches Licht, das aus den Augen der Kundin kam!
    Aber die - war doch gar nicht mehr hier?!
    Henly hatte sie Weggehen sehen, mit der Tüte
und den fünfzigtausend Pfund in kleinen Scheinen!
    Phantasierte er schon? Sah er Dinge, die es
nicht gab?
    Eine Kraft legte sich wie ein Ring um seine
Brust.
    Der Mann riß den Mund auf, die Augen traten
aus den Höhlen hervor, und mit einer unbeherrschten, ruckartigen Bewegung fuhr
er über den Schreibtisch.
    Die dort gestapelten Papiere flogen wie
aufgescheuchte Hühner durch den Raum und flatterten nieder, das Telefon machte
einen Satz über die Tischkante. Die Klingel wurde ausgelöst, als es zu Boden
krachte.
    Thomas Henlys Körper wand sich wie unter
unsichtbaren Peitschenschlägen. Sein Oberkörper wurde zurückgeworfen. Weit
hatte der Mann den Mund aufgerissen, unausstehliche Schmerzen rasten durch
seine Brust den linken Arm entlang und entfachten nackte Todesangst.
    »Nel .. ly... Miß .. .Nel...«, röchelte er. Kalter Schweiß perlte auf seiner Stirn, und seine Haut
war unnatürlich weiß.
    Der Mann lag halb über dem Tisch, mit
unsäglicher Kraftanstrengung richtete er sich auf.
    Er konnte nicht aufrecht gehen. Der gesamte
Innenraum seines Brustkorbes schien aus rohem Fleisch zu bestehen. Er hatte das
Gefühl, abgehäutet gegeißelt zu werden.
    Er wollte atmen und konnte nicht, und die
Umgebung verschwamm vor seinen Augen.
    Da wurde die Tür zum Nebenzimmer aufgerissen.
    »Mister Henly?! Um Himmels willen ...« hörte
er wie durch eine meterdicke Mauer fern und kraftlos die vertraute Stimme
seiner Sekretärin. Die Frau war sofort neben ihm und hielt ihn am Arm. »Was
haben Sie denn, Mister Henly ?«
    Er konnte es nicht sagen. Nur ein Röcheln kam
aus seinem Mund, und sein Gesicht war eine einzige schmerzverzerrte Fratze.
    Er sank zu Boden.
    Nelly zupfte ihm schnell die Krawatte ab und
öffnete in fliegender Hast die oberen Knöpfe seines Hemdes.
    Henly kriegte das alles kaum noch mit. Das
Blut rauschte in seinen Ohren, und von innen her breitete sich furchtbare Kälte
in seinem Körper aus.
    Die Sekretärin lief zur Tür, die nach außen
in den Kassenraum mündete. Dort hielten sich noch einige Angestellte auf.
    »Mister Henly hat einen Herzanfall! Schnell,
ich brauche Hilfe !« stieß die junge Frau atemlos hervor,
machte schon wieder auf dem Absatz kehrt und raste zu ihrem todkranken
Vorgesetzten zurück.
    Thomas Henly registrierte die Unruhe und die
Aktionen wie im Halbschlaf.
    Er merkte, daß das Leben aus seinem Körper
floh. Panik erfüllte ihn, und er wollte es festhalten.
    Es wurde telefoniert. Der Arzt wurde
benachrichtigt. Und sie machten an Henly herum, lagerten ihn anders und
massierten sein Herz, das so schwach und kaum mehr fühlbar schlug.
    Dann war es zu Ende, noch ehe der alarmierte
Notarzt eintraf.
    Der konnte nur noch den Tod feststellen.
    »Herzversagen«, konstatierte er.
     
    *
     
    Die ehemalige Sängerin, die mit einfühlsamen
Songs reich geworden war, saß abwesend auf dem Rücksitz im Taxi, hatte ihre
Handtasche und die Tüte mit dem Geld auf ihren Knien stehen und blickte
gedankenverloren nieder.
    Es war ein trüber Tag. Nebel waberten von der
Themse in die Stadt. Alle Autos fuhren mit Licht, und ein kühler Wind blies.
    Geraldine Swanson lebte in einer großen
Wohnung, nicht weit von Westminster Abbey entfernt. Hier lag auch ihre
Hausbank.
    Die Frau hätte normalerweise nur wenige
Schritte bis zu ihrer Wohnung zurückzulegen gehabt, aber »die Swanson« - wie
sie von ihren Fans und Verehrern noch immer genannt wurde, obwohl sie mit dem
Show-Business nichts mehr zu tun hatte - fuhr raus aus London. Es war die
Hauptverkehrszeit. Das Taxi kam nur langsam voran. Eine riesige Autoschlange
zog sich durch die Innenstadt und die Vororte. Die Wagen standen Stoßstange an
Stoßstange.
    Nach etwa vierzig Minuten hatten sie die
schlimmsten Staus hinter sich.
    Geraldine Swanson fuhr zwanzig Meilen
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