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1445 - Holt mich aus der Hölle!

1445 - Holt mich aus der Hölle!

Titel: 1445 - Holt mich aus der Hölle!
Autoren: Jason Dark
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Körpers. Sie wurde weggestoßen, sie spürte peitschende Schläge gegen ihren Nacken, stolperte nach vorn und prallte plötzlich gegen den BMW. Etwas fiel auf sie nieder, schleuderte sie zu Boden, und das war ihr Glück, denn das weitere schwere Astwerk landete auf dem Dach des Autos, drückte es ein, verbog auch das Blech an den Seiten.
    Die Moderatorin lag auf dem Boden, obwohl sie nicht wusste, wie sie dorthin gekommen war. Sie bekam kaum Luft, sie hörte nur ihr eigenes Herz überlaut schlagen und wunderte sich darüber, wie wenig Schmerzen sie empfand.
    Aber ein Gedanke jagte durch ihren Kopf. Er war wie mit dem Messer geschnitten und galt ausschließlich einer Person – ihrer Tochter nämlich. Aus dem Gedanken wurde ein Schrei, der sich mit dem Heulen des Sturms mischte. Wie sie schließlich auf die Beine gekommen war, wusste Cathy Fox nicht. Sie stand neben dem BMW und dem Geäst, das den Wagen eingedrückt hatte.
    Wo steckte Kim?
    Sie schaute sich um.
    Schon beim ersten Blick war ihr, als hätte es das Schicksal mit ihr besonders grausam gemeint, denn sie sah Kimberly auf dem Boden liegen.
    Nicht unter dem Geäst. Viel schlimmer. Sie lag unter dem dicken Baumstamm. Ihr kleiner Kopf schaute an der einen Seite hervor, die Beine an der anderen. Ansonsten war der Mittelteil ihres Körpers völlig zerquetscht worden.
    Cathy Fox raffte sich auf.
    Sie wollte das Bild nicht wahrhaben, weil es einfach zu grausam war. Leider entsprach es der Realität.
    Und dann gab es nur eines. Schreien und schreien, bis irgendwann jemand kam. Aber sie konnte sich nicht daran erinnern, wer es gewesen war, der sie von ihrer toten Kim weggezogen hatte.
    Den starren Schreck in Kims Gesicht und den Blick der Augen, den würde sie nie im Leben vergessen…
    ***
    Jemand schluchzte. Es dauerte einige Sekunden, bis Cathy herausgefunden hatte, das dieses Geräusch von ihr stammte. Sie war aus dem Tunnel der Erinnerung wieder emporgestiegen und sah, als sie die Augen öffnete, den Spiegel vor sich.
    Das Bild war verschwunden!
    Cathy hörte sich atmen. Es war mehr ein Keuchen, und sie fühlte sich verdammt elend. Dabei dachte sie auch an ihre Sendung. Sie warf einen Blick auf ihre Uhr und sah, dass nicht viel Zeit vergangen war. Vielleicht eine Viertelstunde, nicht mehr.
    Es vergingen noch ein paar Minuten, bis Cathy es geschafft hatte, sich zu fangen. Aber sie wurde die Gedanken nicht los. Zu stark war sie innerlich aufgewühlt worden. Und plötzlich dachte sie daran, was später geschehen war, wie der Vater reagiert hatte.
    Eddy hätte sie beinahe umgebracht, obwohl er sich um Kimberly kaum gekümmert hatte. Wie wahnsinnig war er gewesen. Er hatte sie angeschrieen und von einem Schutzengel gesprochen, der sie hätte sein sollen, aber sie hätte versagt, und jeden einzelnen Punkt der Schuld müsste sie als Mutter auf sich nehmen.
    Cathy hatte es wochenlang nicht geschafft, ihre Erinnerungen loszuwerden. Nach der furchtbaren Beerdigung, auf der Paparazzi heimlich Fotos geschossen hatten, war sie für vier Wochen abgetaucht.
    Eine Privatklinik hatte ihr die nötige Ruhe gegeben. Beim Sender hatte man dafür Verständnis gehabt und einen Ersatz für die Sendung besorgt.
    Er war nicht so gut wie sie gewesen, und so hatte sie sich sofort nach der Klinik wieder in die Arbeit gestürzt, was ihr gut getan hatte – bis auf die langen Abende, die sie fast immer allein verbrachte.
    Da waren die Erinnerungen dann zurückgekehrt und zu schweren Vorwürfen geworden, unter denen sie zu leiden gehabt hatte.
    Sie konnte sich auch an ungewöhnliche Träume erinnern, die allesamt mit ihrer Tochter zu tun hatten und zugleich mit einer fremden Welt. Vielleicht war es das Jenseits, vielleicht auch nur eine andere Dimension, jedenfalls hatte sie stets eine große Angst verspürt, die nicht sie überfallen hatte, sondern ihre Tochter.
    Ja, die Angst ihrer Tochter war auf sie übergegangen, und sie hatte sich die Frage gestellt, ob Tote noch Angst haben konnten, wo sie doch die Welt verlassen hatten.
    Cathy wusste es nicht. Sie hatte auch mit keinem Menschen darüber gesprochen, aus Furcht, noch mal in Behandlung gehen zu müssen, und die hätte der Sender nicht akzeptiert.
    So war sie mit ihren quälenden Problemen allein geblieben und suchte eigentlich noch immer die Normalität, die sie jedoch kaum finden würde, wenn sie ehrlich sein wollte.
    Es war schlimm für sie. Aber es war allmählich besser geworden.
    Nur wenn sie das Grab ihrer Tochter besuchte, dann
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