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142 - Zakum, der dunkle Archivar

142 - Zakum, der dunkle Archivar

Titel: 142 - Zakum, der dunkle Archivar
Autoren: Dämonenkiller
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hat sich auf ihre Seite geschlagen und fiel mir in den Rücken."
    „Vigor und Rebecca", knurrte Hein verächtlich. „Diese beiden hättest du mit der linken Hand erledigen müssen. Du warst leichtsinnig, Bruder."
    „Ja, es stimmt, ich war ein wenig unvorsichtig. Aber dieser Vorfall wird rasch vergessen sein."
    „Ha, hör dir sein dämliches Geschwätz an, Hein", sagte Jen wutschnaubend.
    „Diese Rebecca ist eine wahrhaft gemeine Dämonin, ein Ausbund an Verworfenheit und Niedertracht."
    „Was hat sie noch angestellt?" erkundigte sich Ruud mißtrauisch.
    „Sie speicherte deinen schmachvollen Auftritt in einer magischen Kugel, fertigte davon zwanzig Kopien an und übermittelte sie mit den besten Grüßen an einige der einflußreichsten Sippen!"
    Ruud Jong verfiel innerhalb weniger Sekunden um Jahre, bleich und zitternd stand er da, und war zu keinem klaren Gedanken fähig.
    „Du bist zu einer Karikatur innerhalb der Familie geworden, Ruud!" kreischte Hein mit überschnappender Stimme.
    Entsetzt ließ sich Ruud Jong auf ein Sofa fallen und jammerte lautstark.
    „Hör mit der Jaulerei auf. Betty Danet will dringend mit dir sprechen."
    „Ich will keinen Dämon sehen, und Betty Danet schon gar nicht."
    „Dir bleibt aber keine andere Wahl, Unwürdiger", zischte Hein. „Immerhin wolltest du demnächst mit ihr eine Dämonenehe feiern, doch dazu dürfte es nun nicht kommen."
    Zwei Stunden lang redeten Hein und Jen auf ihren Bruder ein, der sich langsam vom Schock erholte. Hastig leerte Ruud einige Becher eines türkisfarbenen Hexentrunks, der seine Wirkung nicht verfehlte.
    „Nun gut", sagte er schließlich mit geröteten Wangen und ein wenig schwerer Zunge. „Ich werde Betty Danet empfangen. Laßt mich allein mit ihr."
    Seine Brüder verließen das Zimmer, und Ruuds Laune besserte sich von Minute zu Minute. Er erhob sich, als Betty Danet eintrat.
    Wie üblich hatte die außergewöhnlich attraktive Dämonin ihr tizianrotes Haar kunstvoll aufgesteckt. Ihr bodenlanges, pechschwarzes Kleid unterstich ihre üppigen Formen. Mißbilligend zog sie ihre Augenbrauen hoch und schwebte wie eine Königin auf ihn zu.
    „Meine geliebte Betty", säuselte er und setzte sein strahlendstes Lächeln auf. „Dein Anblick labt mein… "
    „Hör mit diesem Blödsinn auf', unterbrach sie ihn fauchend.
    „Ich kann deinen Ärger gut verstehen, meine Liebe. Nimm doch bitte Platz."
    Widerwillig setzte sie sich und blickte ihn kopfschüttelnd an.
    Unwillkürlich erwachte sein Verlangen nach ihr, ja es wurde geradezu übermächtig. Tänzelnd schritt er auf sie zu, doch Betty Danet stieß einen überraschten Schrei aus und sprang hoch.
    Jongs Gesicht verwandelte sich. Es wurde grau, die Augen änderten sich, und die Ohren wurden länger und länger.
    „Es ist noch viel ärger, als ich vermutet habe", sagte sie empört und verließ das Zimmer.
    Bettys Wutschreie schreckten das ganze Haus auf, die meisten Mitglieder des Jong-Clans warfen einen Blick auf ihr verändertes Oberhaupt und wandten sich schaudernd ab.
    So sehr sich auch Ruud Jong mühte, er konnte die Metamorphose nicht stoppen. Immer mehr verwandelte sich sein Kopf in einen Eselschädel. Wie ein Irrer raste er hin und her, ballte die Hände zu Fäusten und wollte seinen Zorn herausschreien, doch nur ein klägliches „Iah" war zu hören.
    Hein und Jen verjagten die Familienmitglieder und kümmerten sich um ihren Bruder, dem sie jedoch nicht helfen konnten.
    Rebecca hatte einen uralten Isis-Zauber angewandt, der augenblicklich wirksam wurde, sobald Ruud Jong eine Frau oder Dämonin verlangend anblickte. Die Verwandlung hielt allerdings nur wenige Minuten lang an, doch sie erfüllte den Zweck, den Rebecca beabsichtigt hatte. Alle Frauen dieser Welt waren vor Ruud Jongs Nachstellungen sicher. Für diesen Dämon stellte dies wohl die ärgste Strafe dar, die man sich ausdenken konnte.
    „Das überlebe ich nicht", winselte Ruud Jong, als er wieder sprechen konnte.
    Seit diesem Zeitpunkt hatte er sich bemüht einen Gegenzauber zu finden, doch all seine Bemühungen waren vergeblich gewesen.
    Vielleicht konnten ihm Luguri oder Zakum helfen, das war seine letzte Chance.
    Zakum setzte sich über eine magische Kugel mit ihm in Verbindung, und wenig später erschien er im düsteren Subway-Schacht, in dem Luguri hauste.
    „Sei gegrüßt, edler Herr", sagte Ruud Jong demutsvoll und verbeugte sich vor Luguri, der vor der Blutorgel saß. Der Erzdämon warf ihm einen flüchtigen Blick zu,
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