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142 - Zakum, der dunkle Archivar

142 - Zakum, der dunkle Archivar

Titel: 142 - Zakum, der dunkle Archivar
Autoren: Dämonenkiller
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meinte sie.
    „Das Bild ändert sich alle paar Stunden", sagte er fast unhörbar. „Im Augenblick ist der Wolfskopf zu sehen, doch bald schon wird er verschwinden. Du kannst dich selbst davon überzeugen."
    „Darauf bin ich wirklich gespannt", sagte Mary und strich mit dem rechten Zeigefinger über den Wolfskopf. „Hat der Tote Angehörige? Wurde er seziert?"
    Nun wirkte Keenland entspannt, er lächelte ein wenig spöttisch.
    „Du hast mir etwas verschwiegen, Bill", stellte sie vorwurfsvoll fest.
    „Richtig, May. Ich war auf deine Reaktion gespannt. Ich wollte einfach wissen, ob du mir glaubst. Und ich muß mich für einige häßliche Worte in der Vergangenheit bei dir entschuldigen. Deine Forschungen hielt ich für Narretei, doch da habe ich mich wohl gründlich geirrt."
    „Schon verziehen", sagte sie sanft. „Spann mich nicht länger auf die Folter."
    „Nun gut, ich bin sicher, daß gestern nicht Melpo Vassilis begraben wurde. Es fand ein Begräbnis statt, doch sicherlich war der Sarg leer."
    „Und worauf stützt du diese Behauptung?"
    Keenland griff nach der Weinflasche und füllte die Gläser voll.
    „Gestern bekam ich Besuch. Ein FBI-Agent verhörte mich zwei Stunden lang. Dieser Timothy Morton war überaus hartnäckig, er wollte alles ganz genau wissen, doch ich stellte mich völlig ahnungslos. Später erkundigte ich mich bei einem Freund in der Pathologie nach der Todesursache von Melpo Vassilis, doch er gab mir nur ausweichende Antworten. Der FBI-Bursche unterhielt sich auch mit Carl Harmon, und vermutlich hat er auch mit der Frau gesprochen, auf deren Veranlassung wir nach dem Griechen sahen."
    „Hm, das wird alles immer interessanter", freute sich Mary. „Der FBI-Agent ist mir namentlich bekannt. Er ist ein Spezialist für unerklärliche, rätselhafte Fälle. Vermutlich wurde bei der Obduktion irgend etwas entdeckt."
    „Das glaube ich auch. Wirf einen Blick auf das Amulett, Mary."
    Der Wolfskopf war verschwunden, nun war das Gesicht eines alten Mannes zu sehen.
    „Unglaublich", flüsterte die Anthropologin.
    „Was soll ich nun unternehmen, May? Eigentlich müßte ich meine Informationen an diesen Mr. Morton weitergeben, doch ich halte nicht viel vom FBI. Die Kerle haben für meinen Geschmack zu viel Mist gebaut, ich traue ihnen einfach nicht."
    „Da hast du allerdings recht", stimmte sie zu. „In zwei Tagen fliege ich los, doch ich werde meine Reiseroute ändern. Zuerst werde ich nach Samothraki fliegen und mich ein wenig auf der Insel umhören. "
    „Davon würde ich dir abraten. Es könnte gefährlich werden."
    „Keine Angst, Bill. Ich habe in solchen Angelegenheiten bereits Erfahrung gesammelt. Mir kann nichts geschehen."

    Ruud Jongs Gefühle schwankten zwischen rasender Wut und tiefster Verzweiflung.
    Die so hilflos und harmlos wirkende Rebecca hatte ihm einen üblen Streich gespielt. Völlig ahnungslos war er in ihre Falle getappt, und vor den versammelten Anführern der Wiener Sippen hatte er sich unsterblich lächerlich gemacht und das Gesicht verloren.
    Alles in ihm schrie nach grimmiger Rache, denn seit diesem Vorfall hatte sich sein Leben grundlegend geändert. Diese hinterlistige Vampirin hatte ihn mit einem schrecklichen Zauber belegt, den er nicht aufheben konnte. Auch einige mächtige Magier, die er konsultiert hatte, waren ratlos gewesen. Niemand konnte ihm helfen, und Rebeccas Fluch würde sein weiteres Leben vergiften.
    Tief beschämt war er nach Amsterdam zurückgekehrt, und nach einer kurzen Aussprache mit den aufgebrachten Familienmitgliedern hatte er sich in einen tagelang dauernden magischen Schlaf versetzt, der seine Kräfte reaktivierte und ihn tatenfrisch erwachen ließ.
    Die erlittene Schmach versuchte er zu verdrängen, doch nur zu rasch wurde er daran erinnert. Ungeduldig wurde er bereits von seinen Brüdern Jen und Hein erwartet. Alle drei sahen sich sehr ähnlich, und man hätte sie für Drillinge halten können. Sie waren mittelgroß, die Gesichter wirkten verlebt, und das rotblonde Haar war extrem kurz geschnitten.
    „Bei uns geht es wie in einem Tollhaus zu", stellte Hein verbittert fest.
    „Du hast Schande und Spott über unsere Sippe gebracht, Ruud", murrte Jen.
    „Das werde ich in Ordnung bringen, Brüder", behauptete Ruud. „Dutzende befreundete Clans wollten mit dir sprechen. Niemand kann verstehen, daß du dich von dieser unwürdigen Vampirin so demütigen ließest."
    „Rebecca arbeitete mit dem verlogenen Vigor zusammen", sagte Ruud. „Vigor
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