Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1393 - Botschaft aus der Heimat

Titel: 1393 - Botschaft aus der Heimat
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
nicht zur Kommandokonsole auf dem Podest in der Mitte des Raumes zurück, sondern stellte sich an die Galerie unter dem Panoramabildschirm. Daß er dabei ein paar Männer und Frauen die Sicht auf den unteren Teil des Schirmes versperrte, störte ihn nicht. Longwyn wandte sich ruckartig um. „Bully, hast du die Daten über Anklam im Kopf?" rief er über die Schulter zurück. Reginald gab ein verächtliches Knurren von sich. „Höre, Blinder, selbst ein Dummkopf würde die Ähnlichkeit mit Anklam erkennen", antwortete er. „Schließlich wissen wir seit dem Auftauchen des Dritten Viertels im Standarduniversum über Anklam Bescheid. Was ist mit der gepulsten Hyperstrahlung?"
    Der Syntronverbund schaltete mehrere Holoramas und gab die Daten verbunden mit optischen Darstellungen durch. Demnach bestätigte sich das, was sie bereits wußten. Sie befanden sich dort, wo sie zunächst hatten hinfliegen wollen. Vor ihnen befand sich das System, in dem die vierte Phase des Projekts Meekorah kontrolliert wurde.
    Der Braune Zwerg wurde von seinen vielen Monden wie von einem Kranz umgeben, und zwischen den Trabanten bewegten sich an strategisch wichtigen Punkten fünfzig Raumforts.
    Inzwischen lag auch eine Auswertung der bisher aufgefangenen Funksprüche vor. Demnach trug die blauweiße Riesensonne den Namen Erego, der Braune Zwerg hieß Unag, und die beiden Monde, die am häufigsten erwähnt wurden, lauteten Monifar und Varran mit Namen. Die Funksprüche waren in Kartanisch und teilweise in Hangoll abgefaßt, und Bully kam es irgendwie erlösend vor, daß kein einziger Funkspruch in Sothalk aufgefangen wurde. „Kontakt aufnehmen, Ian!" bellte der Terraner. „Setze deinen Hintern in Bewegung und funke, was das Zeug hält!"
    Noch immer schien niemand in dem Sonnensystem auf sie aufmerksam geworden zu sein. Die gepulsten Hyperfrequenzen behielten ihre Spektren bei. Etwa zweihundert Raumschiffe befanden sich zwischen den Trabanten und den Forts unterwegs. Rings um das System Erego herum gab es keine Echos. Es wurden keine ankommenden und keine abfliegenden Schiffe festgestellt.
    Longwyn begann zu sprechen. Mit wohlgesetzten Worten sprach er in eine schwebende Membran, die auf seine Anweisung hin vor seinem Mund materialisiert war. Er rief den Stützpunkt der Kartanin und identifizierte das Schiff. Bully achtete nicht mehr auf ihn. Er beobachtete. Vee Yii Ly, den Cheftechniker.
    Dessen Tellerkopf hatte gefährlich zu schwanken begonnen, ein Zeichen starker Verunsicherung. Jetzt fuhr der Blue auf und stieß einen schrillen Pfiff aus, hart an der Grenze zum Ultraschallbereich. „Wieso stören wir unsere eigenen Frequenzen?" schrillte er. „Was ist da los?"
    Gleichzeitig meldete der Syntronverbund mit freundlicher und angenehmer Stimme, daß etwas die CIMARRON verließ und sich im Hyperbereich fortsetzte. Die gepulste Hyperstrahlung veränderte sich und geriet aus dem Rhythmus. „Mist!" schimpfte Bully. „Sind wir das? Gucky!"
    Den Namen des Mausbibers dachte er intensiv, und keine Sekunde darauf materialisierte schon der Ilt neben ihm. „Schnell, Dicker!" Er packte Bull an der Hand und entmaterialisierte mit ihm. Entsprechend wurde Bully in sitzender Haltung wiederverstofflicht und kippte nach hinten. Gucky hielt ihn telekinetisch und richtete ihn auf. „Es ist Benneker Vling. Ich bin mir sicher", rief der Ilt. „Er ist da vorne. Wegen der Felder, die er erzeugt, ist es ratsam, jetzt nicht mehr zu teleportieren. Ich kann auch keine Gedanken erkennen. Aber ich spüre, daß Eirene sich irgendwo in der Nähe aufhält!"
    Bully stürmte bereits vorwärts bis zu einem Schott, das den Korridor abschloß, in dem sie herausgekommen waren. Der Terraner hieb mit der Hand auf den Öffnungsmechanismus. Als Leiter der Expedition hatte er zu allen Räumen Zugang. Lautlos glitt die Tür auf und gab die Halle frei, die dahinter lag. Im düsteren Blaulicht erkannte Bully die Gestalt des Robotwartungsspezialisten. Vling hatte sich über eine Bedienungskonsole gebeugt. Er schien die Eintretenden nicht wahrzunehmen, aber Bully glaubte es nicht. Ein Wesen wie Vling brauchte keine Augen, um etwas wahrzunehmen. Er war ein Mensch, aber gleichzeitig auch eine Manifestation von ES. Wer konnte schon sagen, über welche Kräfte und Möglichkeiten er verfügte. „Vling! Sofort aufhören!" schrie Bull. „Was treibst du da eigentlich? Merkst du nicht, was du anrichtest?"
    Ruckartig richtete sich der dürre Mann auf. Ernste Augen blickten die beiden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher