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1393 - Botschaft aus der Heimat

Titel: 1393 - Botschaft aus der Heimat
Autoren: Unbekannt
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bereitete ihm Magenschmerzen im übertragenen Sinn. Er hätte nur zu gern gewußt, warum Eirene ausgerechnet in den Minuten schlimmster Bedrängnis, im Augenblick der Berührung mit dem Strangeness-Wall Si kitu gerufen hatte. Die Hüterin des Zweiten Satzes der Thermodynamik war gekommen, und sie hatte den 1250 Männern und Frauen in der CIMARRON einen beschwerdefreien Übergang nach Tarkan ermöglicht. Das Sterbende Universum hatte sie mitten im vierten Viertel von Hangay empfangen, und die Besatzung hatte nicht einmal unter der Andeutung eines Strangeness-Schocks gelitten. Ja, sogar Eirene, die früher nie in den Meekorah-Teilen von Hangay gewesen war und keine Gelegenheit gehabt hatte, sich eine Resistenz gegenüber dem Strangeness-Schock zu erwerben, war nicht beeinträchtigt gewesen.
    Si kitu. Immer wieder Si kitu. Bully hätte nur zu gern gewußt, was dieses Wesen in der Gestalt einer Frau eigentlich war. Kahaba lautete ihr Schimpfname, was soviel bedeutete wie „Hure". Handelte es sich tatsächlich um ein verruchtes Weib, oder steckte mehr dahinter? Perry war Si kitu als erster begegnet, sie hatte ihn gewarnt, und auch diesmal hatte die Frau eine Warnung ausgesprochen. „Niemand durchbricht die Grenze zwischen den Universen ungestraft", hatte sie verkündet, doch sie hatte ihnen geholfen, weil ihre Interessen sich mit denen der Menschen deckten.
    Si kitu hatte die Zentrale der CIMARRON zusammen mit Benneker Vling betreten. Dieser hatte sich als Bote und Manifestation von ES zu erkennen gegeben, aber erst nach Si kitus Verschwinden. Vling hatte sich nicht näher zu der Hure geäußert, er hatte das Versteckspiel fortgesetzt. Von ihm hatten sie lediglich ein paar Details zu seiner Person erfahren. ES hatte ihn geschickt, denn ES zeigte Interesse an den Vorgängen in Tarkan. Mehr, so gab er vor, wußte er selbst nicht.
    Im nachhinein erschien das Bully mehr als zweifelhaft, aber es gab keine Anhaltspunkte, daß Vling sie belogen hatte. Ein Bote der Superintelligenz hatte es wohl auch nicht nötig zu lügen. Er fütterte seine Umgebung mit einem Mindestmaß an Informationen, und Bully erinnerte sich mit aufsteigendem Zorn daran, daß die Menschheit und die Galaktiker es lange Zeit mit zwei Kosmokraten namens Taurec und Vishna zu tun gehabt hatten, die in ihrer spärlichen Informationspolitik so manchen Verantwortlichen zur Weißglut getrieben hatten.
    Das, so war Bully als Kommandant der Expedition finster entschlossen, würde ihm mit den Wesen seiner Umgebung und seines Einflußbereichs nicht passieren. Schon gar nicht mit Benneker Vling.
    Es machte neben dem Sessel „Plop". Reginald Bull wandte leicht den Kopf. Neben ihm war Gucky aufgetaucht und trippelte nervös auf der Stelle. „Du solltest dich schämen, hier mit offenen Augen zu träumen, während in anderen Bereichen des Schiffes die Hölle los ist", schrillte er. Sein Äuglein blitzten dabei lustig. Er zeigte den Nagezahn, der in hellstem Weiß glänzte. „Was heißt das?" knurrte der Terraner ungnädig. „Ich habe keinen Dienst! Laß mir meine Ruhe!"
    „Mit der Ruhe wird es bald vorbei sein, Dicker!" Der Ilt wurde übergangslos ernst. „Wir hatten vor wenigen Minuten irgendwo in einer der unteren Ebenen einen Existenzeinbruch. Die Schwingungen haben sich inzwischen verflüchtigt, aber es war etwas, was nicht direkt mit Tarkan zu tun hatte. Schade, daß man nichts messen kann, denn ich verwette den gesamten Mohrrübenvorrat unseres Kochs, daß es sich um eine Vermischung oder Überlagerung von Existenzebenen handelte. So als experimentiere jemand mit einem Gerät, das eine Verbindung zwischen verschiedenen Existenzebenen herstellen kann."
    Bully fuhr auf. Er packte Gucky an den Schultern und zog ihn zu sich heran. „Woher hast du diese Informationen, Kleiner?" rief er aus. „Los, raus mit der Sprache!"
    „Das weiß ich selbst nicht, Reginald!"
    Die Worte klangen ernst, und Bully glaubte Gucky sofort. „Sie sind dir auf unerklärliche Weise zugeflogen?"
    Gucky nickte. Er teleportierte aus Bullys Händen auf die andere Seite des Sessels. „Plötzlich hingen die Gedankeninformationen in der Luft. Es handelte sich um Bruchstücke, ich mußte mir einiges zusammenreimen. Sie verschwanden so plötzlich, wie sie vorhanden waren. Jemand entdeckte den Fehler und beseitigte ihn. Ich empfing jedoch auch ein paar Gedanken von Eirene. Sie befand sich in großer Not."
    Bully gab dem nächstbesten Syntron des Verbunds eine Anweisung. Eine Verbindung zu
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