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1393 - Botschaft aus der Heimat

Titel: 1393 - Botschaft aus der Heimat
Autoren: Unbekannt
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keimten in dem Boten von ES auf, daß der heimliche Gast aus dem Schiff stammte.
    Vielleicht kam er aus Tarkan und hatte sich unbemerkt an Bord der CIMARRON begeben.
    Vling ließ rasch das Wärmebild prüfen. Es handelte sich um eine humanoide Gestalt, das konnte er mit Sicherheit sagen. Sie besaß eine fast menschliche Ausstrahlung, und doch schwang da eine Komponente mit, die ihn irritierte. Benneker Vling blieb plötzlich die Luft weg. Er warf sich zur Konsole und entriegelte den Ausgang. Er wollte hinausstürzen und eine Warnung ausrufen. Seine Gestalt gefror mitten in der Bewegung. Das Wärmebild bewegte sich schneller und verschwand nach unten. Es kam unter dem Fußboden der Nebensektion heran, und das leise Knirschen einer Bodenluke belehrte den Mann, daß er mit seiner Warnung zu spät kam. Der Eindringling hatte ihn überrumpelt. Er tauchte mitten zwischen der Versuchsanordnung auf, mitten zwischen den unsichtbaren Feldern der E-Ortung und des Alpha-Senders. Sofort begann der Kreis an der Wand dunkler zu werden, konzentrierten sich die Energien auf den Körper, der auftauchte. „Nein!" schrie Vling. „Schnell weg! Bring dich in Sicherheit!"
    Irgendwie wußte er, daß es zu spät war. Er wollte die Versuchsanlage abschalten, doch seine Hand gefror über dem Hauptschalter. Er hätte beinahe ein Todesurteil gefällt, und das durfte nicht sein. Er mußte anders handeln.
    Die schlanke Gestalt zwischen den Aufbauten begann sich plötzlich zu winden. Sie schrie auf und sackte in sich wieder zusammen. Der Körper schrumpfte und verschwand in einer kleinen rosaroten Lichtspirale, die pfeilschnell auf die Wand zuraste und in dem Kreis verschwand. Dieser flammte hell auf, und ein mentaler Schrei in höchster Not manifestierte sich in den Gedanken Vlings. „Benneker, hol mich hier raus. Schnell!" vernahm er. Die dürre Gestalt des Robotwartungsspezialisten sank in sich zusammen. Natürlich. Das war das einzige, was er tun konnte. Er wußte nur nicht, wie ...
     
    *
     
    Panische Angst befiel Eirene, als sie merkte, daß sich ihre Gedanken trübten. Sie konnte übergangslos nicht mehr klar denken, und die Befehle, die ihr Gehirn an den Körper gab, blieben wirkungslos. Etwas zerrte an ihrem Körper, und sie erkannte in dieser unendlich langen Schrecksekunde, daß sich der Zusammenhalt zwischen ihrem Bewußtsein und ihrem Körper auflöste. Sie wollte das nicht, und sie wußte nicht, was es bedeutete. Sie wußte nur, daß sie kein Ernst Ellert war, und daß ihre Existenz in Gefahr geriet. Sie konnte sich nicht mehr zurückziehen und tat das, was ihr noch blieb. Sie schrie auf, während ihr Körper von Krämpfen geschüttelt wurde. Die energetischen Felder, zwischen die sie unversehens geraten war, nagten an den Molekülen ihres Körpers und drohten ihn zu zerstören. Sie wagte den Versuch, sich mit Hilfe geistiger Konzentration dagegen zu wehren, doch ein Erfolg trat nicht ein. Ihr Körper verschwand vor ihren Augen, und mit ihm verschwand auch ihr Geist. Sie glaubte, eine fremde, dritte Wesenheit zu sein, die sich E-Orter nannte. Grelles weißes Licht um sie herum blendete sie, obwohl sie keine Augen besaß. Dennoch konnte sie denken und einen letzten Hilferuf losschicken. Dann war ihr Bewußtsein zur Bewegungslosigkeit verdammt, und alle ihre Bemühungen, einen Kontakt zu ihrem Körper herzustellen, erstickten im Keim. Hilflos und rettungslos trieb sie in der Helle, die ihre Energie in sich aufsog. Sie bildete sich ein, mit ihrer Umgebung zu verschmelzen und damit zu einer neuen Existenz zu werden, wie sie sie in Tarkan noch nicht kannte. Blühte ihr eine körperlose Existenz in der Art der Querionen?
    Sie wußte nicht, warum sie ausgerechnet an diese Wesenheiten denken mußte, die vor Äonen ihre körperliche Existenz aufgegeben hatten. Sie begann nach Gesil zu rufen und nach Perry. In diesen Augenblicken ihrer stärksten inneren Pein gehörten alle Gedanken ihren Eltern und nicht diesem von ES geschickten Idioten namens Benneker Vling.
    Wie eine Nadel stach plötzlich peinigender Schmerz durch ihr Bewußtsein. Es gab für sie nur einer Ausweg. Sie mußte Si kitu anrufen Die „Hure" mußte helfen. Sie hatte den Übergang nach Tarkan mitgemacht. Die Wächterin über das zweite Gesetz der Thermodynamik besaß die Macht, wenn sie nur dreimal gerufen wurde. „Eirene!" Sie vernahm ein leises Wehen von fern. „Mutter?"
    „Eirene!" Diesmal erkannte sie, daß Vling es war, der die Spur zu ihr gefunden hatte. „Du
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