Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1383 - Hexenfriedhof

1383 - Hexenfriedhof

Titel: 1383 - Hexenfriedhof
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
weder«, sagte er. »Wie geht es dir?«
    Jane war sauer. »Ist das ein Familientreffen oder was?«
    »So ähnlich.«
    »Ich lebe, wie du siehst.«
    »Wie schön für dich. Und was ist mit meinen Freunden? Wie geht es ihnen?«
    »Hast du Freunde? Aber wenn du John Sinclair und all die anderen meinst, dann…«
    »Nein, nein, Jane. Diesmal nicht. Ich denke da mehr an eine andere Person, die mich allerdings schwer enttäuscht hat.«
    Jane warf den Köpf zurück und lachte. »Ja, du denkst sicherlich an Justine Cavallo.«
    »Genau an sie.«
    »Oh, ihr geht es gut. Sie fühlt sich sogar recht wohl bei mir. Da hat sie den idealen Unterschlupf gefunden, und ich weiß nicht, ob sie so begeistert wäre, dich zu sehen. Auch glaube ich eher, dass sie allein besser zurechtkommt.«
    »Das lässt du zu, Jane?«
    »Warum nicht? Was ist daran so Schlimmes?«
    Mallmann leckte seine Lippen. Er schaute dabei an Jane Collins vorbei und fixierte Lucy Carver. »Sie braucht Blut, um zu existieren. Sie braucht ebenso das Blut wie ich.«
    »Das weiß ich.«
    »Und du lässt es zu?«
    »Ich bin ja nicht dabei, wenn sie sich das Blut besorgt«, erklärte Jane mit spröder Stimme. Natürlich wusste sie, dass Mallmann Recht hatte, aber das wollte sie nicht zugeben. Wenn sie es hätte verhindern können, hätte sie es getan, aber Justine war geschickt genug, sich nicht erwischen zu lassen.
    »Feige, Jane Collins, du bist feige. Was du früher bekämpft hast, bietest du jetzt Unterschlupf in deinen eigenen vier Wänden.«
    Jane wollte das Thema beenden. »Was willst du wirklich? Bist du erschienen, um mir das zu sagen?«
    »Unter anderem. Ich fühle mich in Assungas Nähe sehr wohl. Wir gehen gemeinsamen Interessen nach, und so schlossen wir einen Pakt, der darin gipfeln wird, dass wir den Schwarzen Tod gemeinsam besiegen werden. Aber dazu braucht es Zeit und auch die entsprechende Kraft, wie du dir denken kannst.«
    »Worauf willst du hinaus?«
    »Auf meine Gier.«
    »Nach Blut?«
    »Ja!«
    »Hat dich Assunga deshalb mitgenommen?«
    »Genau, Jane Collins. Und ich freue mich schon auf dich, denn ich werde mir dein Blut holen. Hättest du zugestimmt und den Hexenfriedhof bewacht, hätte ich mich nur mit einer Beute zufrieden gegeben, doch so freue ich mich auf zwei mit Blut gefüllte Körper. Es tut nicht mal weh. Du wirst wunderbare Dinge erleben und dich so herrlich leicht fühlen. Du wirst hinwegschwimmen, und du wirst wieder erwachen als neue Person, die ebenfalls nur noch Blut will. Und dann wirst du zu deiner Freundin Justine gehen und dich ihr zeigen. Nur so könnt ihr zu richtigen Freundinnen werden.«
    Mallmann hatte gesprochen, und Jane Collins war das Lachen vergangen. Einer wie er machte keine Scherze. Er war auch kein Mensch. Er sah äußerlich nur so aus, aber im Innern war er ein Tier.
    Nicht nur Jane hatte die Ankündigung verstanden, auch Lucy Carter hatte sie gehört. Sie wollte nicht mehr länger stumm bleiben und stieß Jane heftig an.
    »Bitte, sag mir, dass es alles nicht wahr ist! Der Typ hat doch geblufft – oder?«
    »Einer wie er blufft nicht, Lucy.«
    Die junge Frau fing an zu zittern. »O Scheiße«, flüsterte sie. »So eine verdammte Scheiße. Ich drehe noch durch. Das kann doch einfach nicht wahr sein! Hätte ich mich nur nicht auf diesen verdammten Mist eingelassen und wäre in London geblieben!«
    »Es bringt nichts, sich Vorwürfe zu machen.«
    »Weiß ich!«, sagte Lucy mit zitternder Stimme. »Aber was sollen wir jetzt tun? Sind wir denn stark genug, um gegen beide anzukommen?«
    »Ich fürchte nicht. Da bin ich ehrlich. Auch ich bin einfach zu schwach. Ich habe nicht mal eine Waffe.«
    »Die Luger…«
    »Die ist mit normalen Kugeln geladen. Die helfen hier nicht. Es war schon ein perfider Plan, mich so aus dem Krankenhaus zu locken.«
    »Ich konnte nicht wissen, dass es so enden würde«, flüsterte Lucy.
    »Himmel, das ist…«
    »Ich mache dir keinen Vorwurf.«
    Die Schattenhexe war es wohl leid, noch länger zu warten. Sie bewies zudem mit ihren nächsten Worten, wer hier das Sagen hatte.
    »Los, Mallmann hol sie dir!«
    »Und ob!«
    Jane spürte den Griff der fremden Finger an ihren beiden Armen.
    »Soll ich weglaufen?«, flüsterte Lucy.
    »Dir wird die Flucht nicht gelingen. Das lässt Assunga nicht zu, glaub es mir.«
    Mallmann sprach wieder. »He, kleine Lucy! Kommst du freiwillig? Oder muss ich dich erst holen?«
    »Nein, nein!«, schrie sie. »Ich komme nicht freiwillig, verdammt noch mal! Hau ab, du
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher