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1383 - Hexenfriedhof

1383 - Hexenfriedhof

Titel: 1383 - Hexenfriedhof
Autoren: Jason Dark
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werden!
    Diese beiden Sätze hämmerten durch Janes Kopf. Es war schrecklich, dass sie den Kürzeren gezogen hatte, aber sie wollte nicht in diese Starre fallen. Sie besaß noch einen Willen, und der spornte sie an.
    Hoch und eingreifen!
    Fast hätte Jane über sich selbst gelacht. Sie wälzte sich mühsam zur Seite und kroch dabei über den Boden, um noch einen genügenden ›Anlauf‹ zu nehmen. Dabei schaute sie nicht nach vorn und dachte an Lucy Carver.
    Der letzte Schwung. Dann wuchtete sie ihren Körper hoch. Dabei stolperte sie fast noch über die eigenen Beine, aber die Kraft reichte aus, um sie nicht wieder zu Boden fallen zu lassen.
    Das gläserne und türkisfarbene Licht des Friedhofs gab der Szene eine unheimliche Beleuchtung. In der Tiefe des Friedhofs lagen die Reste der Hexen wie Zuschauer, die sich alles ansehen wollten.
    Auch Assunga stand noch da. Mit vor der Brust verschränkten Armen erinnerte sie noch immer an eine Königin, die Hof hielt und alles mit einer gewissen Gelassenheit betrachtete.
    Jane brauchte nicht viel Zeit, um zu erkennen, in welcher Klemme Judy Carver steckte. Sie kannte diese Haltung, und sie wusste auch, wie klein die Chancen der Frau gegen den blutgierigen Mallmann waren.
    Trotzdem wollte sie sich nicht damit abfinden. So lange noch Leben in ihr steckte, kämpfte sie, und das bewies sie auch in diesen Augenblicken wieder.
    »Mallmann!«, keuchte sie. Diesen Namen musste sie einfach rufen. Er gab ihr so etwas wie Startkraft, und sie rannte auf Dracula II und sein Opfer zu!
    Der Begriff Rennen war übertrieben. Jane hätte es gern getan, doch es war mehr ein Schwanken.
    Dracula II hatte sie gehört. Er drehte den Kopf, schaute zu Jane Collins hin und stufte sie nicht als eine Gefahr für sich ein. Nicht mal eine Waffe hatte sie gezogen.
    Es blieb bei seinem Plan, er wollte das Blut beider Frauen trinken, ließ Jane noch etwas näher an sich herankommen und hackte dann mit seinen Zähnen zu…
    ***
    Diesmal war Glenda wirklich zurückgeblieben, und ich konnte nicht glauben, was ich sah. Es war das, was ich am allerwenigsten erwartet hatte.
    Ich sah Assunga, aber ich sah auch Will Mallmann. Beide standen auf einem mit Magie angereicherten Erdboden, aus dem ein helles Licht drang, das einen bläulich-grünen Farbton hatte und für eine fast überdeutliche Klarheit sorgte.
    Aber ich sah auch Jane Collins und eine mir unbekannte Frau, die sich Dracula II geholt hatte, um sie auf seine Art und Weise zur Ader zu lassen.
    Ja, er war ein Vampir, und er brauchte Blut. Das durfte ich trotzt allem nicht vergessen, auch wenn er sich oftmals sehr menschlich benahm und nicht wie ein Widergänger reagierte.
    Er stand zu weit weg, als das ich ihn vor dem Biss erreichen konnte. Und auch eine Jane Collins würde es trotz ihrer verzweifelten Bemühungen nicht schaffen.
    Sie hatte seinen Namen geschrieen und ihn so für einen winzigen Augenblick verunsichert, doch nun war er bereit, zuzuhacken.
    Das Kreuz hing vor meiner Brust, und es war einer der wenigen Gegenstände, vor dem er Respekt hatte, doch die Entfernung zwischen uns war einfach zu groß.
    Ich schoss, feuerte eine Kugel ab!
    Auch wenn ich getroffen hätte, das geweihte Silber hätte ihm nichts ausgemacht. Er war anders als die üblichen Blutsauger, denn er besaß noch den Blutstein, der ihn schützte. Aber ich setzte darauf, dass ihn das Geschoss ablenken würde.
    Trotz des scharfen Lichts reichte die Beleuchtung nicht aus, um genau zu zielen. So sorgte der Schussknall mehr für ein Erschrecken bei Mallmann.
    Sein Kopf ruckte wieder hoch, und genau diesen Moment des Erschreckens nutzte ich aus.
    Ob er gebissen hatte oder nicht, das war für mich nicht zu erkennen. Ich hoffte nur, dass es nicht dazu gekommen war.
    Quer rannte ich über den Friedhof und wäre beinahe noch mit Jane Collins zusammengestoßen, die nicht begreifen konnte, wer da erschienen war. Sie sah mich, sie stoppte, sie schrie oder flüsterte meinen Namen, so genau weiß ich das nicht mehr, und dann war ich bei Dracula II, der im Moment die Übersicht verloren hatte und nicht wusste, wie er sich verhalten sollte. Seinem Blick nach zu urteilen musste ich ihm wirklich wie ein Gestalt gewordener Albtraum vorkommen.
    Ich verlängerte meinen Lauf in einen finalen Sprung.
    Wuchtig rammte ich die beiden Körper, Dracula II und sein weibliches Opfer. Die Wucht war so groß gewesen, dass sie beide zu Boden fielen. Leider verlor ich die Übersicht, während ich an ihnen
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